Black Ops 7: Daten lügen nicht – XclusiveAce widerlegt Treyarchs "minimales" SBMM-Märchen
Die SBMM-Analyse: Warum sich deine Lobbys so schwitzig (und laggy) anfühlen
Erinnern wir uns kurz an den 16. November. In einem Versuch, die aufgebrachten Massen zu beruhigen, twitterte Treyarch: "Quick Play nutzt Open Matchmaking, bei dem Skill minimal berücksichtigt wird."
Die Community reagierte mit skeptischem Gelächter. Nun liefert XclusiveAce, die wohl vertrauenswürdigste Quelle für technische CoD-Analysen, die harten Fakten. Seine Tests zeigen eindeutig: Das Matchmaking ist strikt, es opfert deine Verbindung für Skill-Balance, und es ist deutlich härter als noch in der Beta.
Kurz & Knapp
- Der Widerspruch: Ace's Daten stehen im direkten Konflikt zu Treyarchs Aussage der "minimalen" Skill-Berücksichtigung.
- Ping-Strafe: High-Skill-Spieler werden mit deutlich schlechteren Latenzen bestraft, da der Algorithmus weltweit nach passenden Gegnern sucht.
- Verschärfung: Das SBMM ist im Launch-Build strikter als in der Beta.
- Skill-Gap: Lobbys sind homogenisiert. Es gibt kaum noch "gemischte" Runden; jeder Match ist ein CDL-Finale.
"Minimal" ist das neue “Extrem”
XclusiveAce hat, wie schon in den Jahren zuvor, mit Accounts unterschiedlicher Skill-Stufen (K/D-Ratios) getestet. Das Ergebnis ist ernüchternd für alle, die Treyarchs PR-Statement geglaubt haben.
Ein "High Skill"-Account wird systematisch in Lobbys gesteckt, in denen der Durchschnitts-Skill signifikant höher liegt als bei einem "Low Skill"-Account. Das wäre an sich nichts Neues, wenn Treyarch nicht explizit das Gegenteil behauptet hätte. "Minimal" wäre eine leichte Tendenz. Was wir hier sehen, ist eine harte Trennung der Spielerbasis.
Das Gefühl, dass du nach einer guten Runde sofort in die "Dämonen-Lobby" geworfen wirst, ist keine Einbildung. Es ist der Algorithmus, der dich wieder auf den Boden der Tatsachen (eine 1.0 K/D) zurückholen will.
Ping is King? Von wegen.
Das vielleicht verheerendste Ergebnis der Analyse betrifft die Verbindungsqualität. Activision betont seit Jahren: "Ping is King" – die Verbindung hat Priorität.
Ace's Daten entlarven dies als Mythos.
- Low Skill Accounts: Finden fast sofort Matches mit niedrigem Ping.
- High Skill Accounts: Die Suche dauert länger, und – was viel schlimmer ist – der Durchschnitts-Ping steigt massiv an.
Der Algorithmus ignoriert lokale Lobbys mit guter Verbindung, wenn die Spieler dort "zu schlecht" für dich sind. Stattdessen verbindet er dich mit ähnlich starken Spielern, die hunderte Kilometer weiter weg sitzen.
Das Resultat: Du schwitzt nicht nur gegen Top-Gegner, du tust es auch noch mit einem Ping-Nachteil. "Shoot first, die first" wird so zur Tagesordnung für gute Spieler.
Der Beta-Köder
Besonders bitter ist der Vergleich zur Beta. Viele Spieler lobten das Matchmaking im Testzeitraum als "locker" und "spaßig". Die Daten bestätigen nun den Verdacht: In der Beta waren die Zügel lockerer.
Es ist ein bekanntes Muster (Engagement Optimized Matchmaking): In der Beta und den ersten Tagen ködert man die Spieler mit Erfolgserlebnissen. Sobald der Kauf getätigt und der Battle Pass live ist, werden die Schrauben angezogen, um die breite Masse der Casual-Spieler vor den "Sweats" zu schützen – auf Kosten der Kern-Community.
Vertrauensbruch statt Transparenz
Dass es SBMM gibt, ist Industriestandard. Dass ein Entwickler sich jedoch hinstellt und behauptet, es sei "minimal", während empirische Daten zeigen, dass es der dominierende Faktor bei der Lobby-Suche ist (noch vor dem Ping!), ist Gaslighting am eigenen Kundenstamm.
Wenn du dich also wunderst, warum sich Black Ops 7 anfühlt, als würdest du mit Gewichten an den Füßen gegen E-Sportler spielen, während deine Schüsse nicht registrieren: Es liegt nicht an dir. Es ist das System, das laut Treyarch kaum existiert.