Das Ende von Levelution: Battlefield 6-Entwickler erklärt die neue Zerstörungs-Philosophie
DICE hat einen tiefen Einblick in das überarbeitete Zerstörungssystem von Battlefield 6 gegeben, das eine der Kernsäulen des Spiels darstellt. Anstelle von geskripteten "Levelution"-Events setzt der neue Teil auf eine dynamische und taktische Zerstörung, die vollständig von den Spielern kontrolliert wird. Der entscheidende technische Faktor für diesen Schritt war der Verzicht auf die Last-Gen-Konsolen.
Battlefield 6: Eine neue Ära der Zerstörung – Taktisch, dynamisch und ohne “Levelution”
Die Zerstörung von Umgebungen ist seit jeher ein Markenzeichen der Battlefield-Reihe. Für Battlefield 6 haben die Entwickler diesen Aspekt von Grund auf neu gedacht. In einem Interview erklärte Alan Pimm, UX Director des Spiels, die neue Philosophie: Zerstörung soll nicht länger nur ein visuelles Spektakel sein, sondern ein integraler und bedeutungsvoller Teil des Gameplays, der den Spielern neue taktische Möglichkeiten eröffnet.
Kurz & Knapp
- Das Zerstörungssystem wurde von Grund auf überarbeitet und ist nun dynamischer.
- Der Fokus liegt auf taktischem Nutzen anstelle von geskripteten Großereignissen ("Set-Pieces").
- Das "Levelution"-System aus früheren Teilen kehrt bewusst nicht zurück.
- Als Inspiration dienten die Zerstörungsmechaniken aus Bad Company 2, BF3 und BF4.
- Der Verzicht auf PS4 und Xbox One war ein entscheidender technischer Faktor für die Umsetzung.
- Der Ansatz zielt auf eine realistischere Zerstörung ab als bei Konkurrenztiteln wie "The Finals".
Die neue Philosophie: Zerstörung als taktisches Werkzeug
Laut Alan Pimm war das Hauptziel, die Zerstörung "taktisch, nützlich und bedeutungsvoll" zu gestalten. Spieler sollen die Umgebung aktiv zu ihrem Vorteil manipulieren können, anstatt nur passive Zuschauer eines vorprogrammierten Ereignisses zu sein. Als Beispiel nannte er die Möglichkeit, gezielt ein Gebäude auf einen verschanzten Scharfschützen stürzen zu lassen, um die Bedrohung zu eliminieren.
Dieser Ansatz ist eine direkte Abkehr vom "Levelution"-System aus Battlefield 4. Diese großangelegten, aber stets identisch ablaufenden Events seien mit der Zeit "unspektakulär" geworden und hätten ihren Zweck als dynamisches Element verloren. In Battlefield 6 ist nun nahezu jedes Objekt in einem gewissen Maße zerstörbar, wodurch sich das Schlachtfeld durch die Aktionen der Spieler permanent und unvorhersehbar verändert.
Inspiration und Abgrenzung: Zwischen Bad Company 2 und The Finals
Die Entwickler haben sich bei der Neuausrichtung stark von den bei Fans beliebtesten Iterationen der Zerstörung inspirieren lassen. Insbesondere Battlefield: Bad Company 2, Battlefield 3 und Battlefield 4 dienten als "Hauptmusen" für den neuen, realistischeren Ansatz.
Gleichzeitig grenzt man sich bewusst von der Konkurrenz ab. Obwohl Titel wie "The Finals" von Embark Studios derzeit als Referenz für Zerstörungsphysik gelten, verfolgt Battlefield 6 eine andere Philosophie. Anstatt es Spielern zu ermöglichen, die gesamte Karte dem Erdboden gleichzumachen, liegt der Fokus auf einer glaubwürdigen, taktischen "Umgestaltung" des Schlachtfelds. Ein einzelner Soldat wird nicht in der Lage sein, ein komplettes Areal zu planieren.
Der technische Sprung: Dank Verzicht auf Last-Gen
Ein entscheidender Grund für die Realisierung dieser ambitionierten Vision war die Entscheidung, Battlefield 6 ausschließlich für PC und die aktuellen Konsolen (PS5, Xbox Series X|S) zu entwickeln. Der Verzicht auf die Hardware der PlayStation 4 und Xbox One befreite die Entwickler von technischen Limitationen, die ein Projekt wie Battlefield 2042 noch eingeschränkt hatten. Die nun verfügbare Leistung moderner Hardware wird voll ausgenutzt, um die komplexe Physiksimulation zu ermöglichen. Besonderer Wert wurde dabei auf die Optimierung für den PC gelegt, da die Serie dort ihre Wurzeln hat. Bei ersten Anspiel-Events lief das Spiel laut Berichten auch auf der PS5 bereits bemerkenswert flüssig.
Die Neuausrichtung des Zerstörungssystems ist eine der fundamentalsten Änderungen für Battlefield 6 und ein klares Bekenntnis zu den Wünschen der Kern-Community. Indem DICE das vorhersehbare "Levelution"-Spektakel durch ein dynamisches, spielergesteuertes System ersetzt, das an die besten Momente der Serie anknüpft, wird eine der wichtigsten Säulen der Franchise neu belebt.
Die Open Beta im August wird die erste Gelegenheit für die Spieler sein, um selbst zu erleben, ob diese "glorreiche Rückkehr zur Form" Battlefield wieder zum unangefochtenen Vorreiter in Sachen virtueller Zerstörung machen kann.