Nach den grossen Previews zu Borderlands 4 blieben viele Detailfragen offen. In einem Q&A hat die US-Webseite IGN nun nachgelegt und Community-Fragen beantwortet. Die Kernaussage: Erwartet einen "Soft Reboot" mit dem Ton von Teil 1, eine geänderte Funktionsweise des Alt-Feuer-Modus und ein Spiel, das sich klar an bestehende Fans richtet.

Borderlands 4: IGN lässt Fan-Fragen zu Story, Koop & neuen Features beantworten
 

Soft Reboot, Podracer & Alt-Feuer: IGN-Preview beantwortet die wichtigsten Fan-Fragen

Die grossen Anspiel-Events zu Borderlands 4 sind durch, aber viele Detailfragen sind bei den Fans noch offen. Jetzt hat die US-Seite IGN nachgelegt und in einem Q&A mit ihrem Tester die brennendsten Fragen der Community geklärt. Und die Antworten zeichnen ein klares Bild: Gearbox plant einen bewussten Neuanfang, der sich vor allem an Kenner der Serie richtet und einige Features der Vorgänger überdenkt. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten für euch im Detail aufbereitet und analysiert.

 

Kurz & Knapp

 

  • Klarer Schnitt: Erwartet einen "Soft Reboot" mit fast nur neuen Charakteren und einem Ton, der an das erste Borderlands erinnert.
  • Für die Fans: Wer Borderlands nie mochte, wird auch diesmal wohl nicht bekehrt. Der Fokus liegt auf der Verfeinerung der bekannten Formel.
  • Alt-Feuer bleibt, aber anders: Das Feature wird wohl auf den neuen Waffenhersteller "The Order" konzentriert.
  • Stumme Helden: Bisher keine Hinweise auf Koop-Dialoge zwischen den Kammerjägern.
  • Hallo, Anakin! Ein Fahrzeug sieht aus wie ein Podracer; Vehikel sind nun überall beschwörbar.

 

Die wichtigsten Fragen der Community – und die Antworten

 

Wird Borderlands 4 ein "Return to Form"?

Die vielleicht wichtigste Frage für alle langjährigen Fans. Laut dem IGN-Tester deuten die Zeichen darauf hin, auch wenn eine endgültige Antwort nach nur fünf Stunden Spielzeit schwierig ist. Positiv hervorgehoben werden zwei Aspekte: der starke Fokus auf das Kern-Gameplay rund um Gunplay und die neuen Bewegungsoptionen sowie der neue Ton des Spiels. Dieser soll sich wieder stärker am rauen, etwas geerdeteren Humor des ersten Borderlands orientieren, was eine klare Abkehr vom oft als albern empfundenen Stil aus Teil 3 darstellt.

 

Muss ich die Vorgänger gespielt haben, oder ist das Spiel auch für Neulinge?

Die Einschätzung hier ist eindeutig: Borderlands 4 richtet sich an Borderlands-Fans. Der Tester ist der Meinung, dass Spieler, die mit den bisherigen Teilen nichts anfangen konnten, auch hier nicht glücklich werden. Gearbox versucht nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern die bestehende Formel zu verbessern. Die Prioritäten liegen klar auf Gunplay an erster Stelle, gefolgt von der Story und dann den RPG-Mechaniken. Es ist eine Evolution, keine Revolution.

 

Gibt es ein Wiedersehen mit Tiny Tina und anderen Fan-Lieblingen?

Hier müssen sich Fans wohl auf eine Enttäuschung einstellen. Der Eindruck eines "Soft Reboots" verfestigt sich. In der gespielten Demo war ausser Claptrap kein einziger bekannter Charakter zu sehen oder zu hören. Dies scheint eine bewusste Design-Entscheidung zu sein, um auf dem neuen Planeten Kairos mit neuen Figuren eine frische Geschichte zu erzählen und sich vom schweren Story-Ballast der Vergangenheit zu lösen. Ein Gerücht, dass Tiny Tina nicht im Spiel sein wird, hält der Tester daher für sehr wahrscheinlich.

Was ist mit den alternativen Feuermodi aus Borderlands 3 passiert?

Sie sind nicht komplett verschwunden, aber ihre Implementierung hat sich geändert. Anstatt ein universelles Feature auf vielen Waffen zu sein, scheint der Alt-Feuer-Modus nun das Markenzeichen des neuen Waffenherstellers "The Order" zu sein. Die meisten gewöhnlichen (grünen und blauen) Waffen anderer Hersteller hatten in der Demo keinen zweiten Feuermodus. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch für legendäre Waffen im Endgame gilt.

 

Wie offen ist die Welt wirklich? Gibt es optionale Dungeons?

Ja, es wird optionale Inhalte geben, aber nicht im Stil einer klassischen Open World wie in Skyrim. Die Welt von Borderlands 4 fühlt sich durch die neuen Bewegungsoptionen und die nahtlosen Übergänge zwar offener an, die optionalen Dungeons sind aber eher handgefertigte, separate Areale und Missionen wie die bereits gezeigten Vaults. Man stolpert also nicht zufällig über eine Höhle, die zu einem Boss führt, sondern verfolgt gezielt Nebenmissionen, um diese Orte freizuschalten.

 

War das in der Vorschau ein Podracer aus Star Wars?

Die Ähnlichkeit ist verblüffend und beabsichtigt. Eines der neuen Fahrzeugmodelle sieht tatsächlich stark wie ein Podracer aus. Grosse Neuerung hier: Fahrzeuge müssen nicht mehr an einer Catch-A-Ride-Station geholt werden, sondern können jederzeit und überall sofort beschworen werden, was die Erkundung der Welt deutlich flüssiger macht.

 

Sprechen die Kammerjäger im Koop miteinander wie im Pre-Sequel?

Für Fans der Koop-Dialoge aus The Pre-Sequel gibt es vorerst schlechte Nachrichten. In der Koop-Session gab es keine Anzeichen für solche speziellen Interaktionen zwischen den spielbaren Charakteren. Borderlands 4 scheint sich hier an der Hauptserie zu orientieren, wo die Kammerjäger grösstenteils stumm sind und die Geschichte von den NPCs getragen wird.

 

Wird es wieder eine zentrale Hub-Welt wie die Sanctuary III geben?

Auf diese Frage gibt es aktuell keine Antwort. In der gespielten Demo wurde keine Hub-Welt gezeigt oder erwähnt. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine geben wird, sondern nur, dass sie noch nicht Teil der öffentlichen Präsentation war.

 

Fazit

Das Q&A von IGN schärft das Profil von Borderlands 4 erheblich. Die Entwickler bei Gearbox scheinen einen klaren und ehrlichen Weg zu gehen: Dies wird ein Spiel für Borderlands-Fans. Anstatt zu versuchen, Neulinge mit einem radikal anderen Konzept zu ködern, konzentriert man sich auf die Verfeinerung der Kernstärken – Gunplay, Loot und RPG-Elemente.

 

Der "Soft Reboot"-Ansatz ist mutig. Er birgt das Risiko, Fans zu enttäuschen, die auf ein Wiedersehen mit der gesamten alten Garde gehofft haben. Gleichzeitig ist es aber auch eine riesige Chance, die Serie aus ihrem eigenen, schweren Story-Ballast zu befreien und neuen, interessanten Charakteren Raum zum Atmen zu geben. Die Konsolidierung von Features wie dem Alt-Feuer-Modus deutet auf ein durchdachteres und weniger überladenes Design hin. Letztendlich bestätigen die Antworten, was viele gehofft haben: Borderlands 4 will kein völlig anderes Spiel sein, sondern einfach ein besseres Borderlands.