Battlefield 6: "California Resistance" & Roadmap – DICE rollt den Teppich für Season 2 aus (und repariert Season 1)

Das Schweigen ist gebrochen, und der "Community Update"-Post ist massiv. DICE bereitet nicht nur den Release der neuen Map "Eastwood" vor, sondern gesteht durch massive Eingriffe ins Gunplay und Aim Assist indirekt ein, dass zum Launch nicht alles Gold war, was glänzte.

Battlefield 6: Das große November-Update – Neuer Content, alte Beta-Settings und viele Versprechen

Battlefield Studios hat eine umfassende Roadmap veröffentlicht, die den Weg bis zum Jahr 2026 skizziert. Im Zentrum steht das Update "California Resistance", das am 18. November erscheint. Doch zwischen den Zeilen der Ankündigung liest man vor allem eines: "Wir reparieren das Fundament." Von der Rückkehr zu Beta-Einstellungen bis hin zur Untersuchung des ewigen Sorgenkinds "Netcode" – hier ist die Analyse der kommenden Wochen.

Kurz & Knapp

• California Resistance (18. Nov.): Das Update bringt die Map Eastwood, neue Waffen (DB-12, M327), Battle Pickups und das Golfmobil.
• Gunplay-Overhaul: Die "zufällige" Streuung (Bloom) wird reduziert; Waffen sollen präziser und konsistenter werden.
• Aim Assist Reset: DICE kapituliert vor dem Feedback und setzt den Aim Assist auf die Einstellungen der Open Beta zurück.
• Sichtbarkeit: Ein weiteres Update soll verhindern, dass Gegner in dunklen Ecken einfach verschwinden.
• Winter Offensive (9. Dez.): Das letzte Update des Jahres bringt ein Event, eine Map-Überarbeitung (Eis-Version von Empire State) und Fahrzeug-Balance, aber keine neuen Schusswaffen.
• Die "Baustellen"-Liste: Netcode, Map-Design, UI und Audio im Battle Royale stehen "unter Beobachtung".

"California Resistance": Kann Eastwood die Scharte von Blackwell auswetzen?

Starten wir mit dem Positiven: Content. Am 18. November landet wir in Kalifornien. Die neue Map Eastwood führt uns in ein luxuriöses Wohnviertel samt Golfplatz.

Nach der harschen Kritik an der Map "Blackwell", die von der Community oft als "Sniper-Paradies ohne Deckung" zerrissen wurde, verspricht Eastwood Besserung. Erste Berichte loben die hohe Zerstörbarkeit der Villen ("Wir zerlegen ein ganzes Haus") und eine Struktur, die Infanterie-Gefechte wieder belohnt, statt sie zu bestrafen. Und weil Battlefield eben Battlefield ist, gibt es ein fahrbares Golfmobil, um den Wahnsinn komplett zu machen.

Das neue Arsenal ab dem 18.11.:

• DB-12: Eine doppelläufige Pump-Action-Shotgun. Klingt brachial, muss sich aber erst im Balancing beweisen.
• M327 Trait: Ein 8-Schuss-Revolver für alle, die präzises Zielen dem Spray-and-Pray vorziehen.
• Sabotage: Ein neuer 8v8-Modus für taktischere Gefechte.

Zusätzlich kommen zwei Battle Pickups (Waffen, die man auf der Map findet): Eine Railgun (Rorsch Mk-2) und eine tragbare Minigun (MP-RMG). Subtil ist anders.

Gunplay & Aim Assist: Zurück in die Zukunft (oder Beta)

Der wohl wichtigste Teil des Updates betrifft das Spielgefühl. DICE adressiert endlich den "Bloom" (Waffenstreuung). Die Geschwindigkeit, mit der sich Streuung und Rückstoß bei Dauerfeuer aufbauen, wird reduziert. Das ist die diplomatische Umschreibung für: "Eure Kugeln landen jetzt öfter dort, wo ihr hinzielt."

Noch bemerkenswerter ist der Schritt beim Aim Assist.

"Wir haben den Aim Assist angepasst [...]. Das Tuning ähnelt nun der Erfahrung aus der Open Beta."

Man darf das ruhig als Eingeständnis werten, dass die Änderungen zum Release eine Verschlimmbesserung waren. Wenn die Lösung darin besteht, auf eine Monate alte Beta-Version zurückzusetzen, um das Muskelgedächtnis der Spieler nicht länger zu torpedieren, spricht das Bände über den Zustand der Release-Version.

Die "Under Review"-Liste: Das ewige Murmeltier “Netcode”

Im Abschnitt "Under Review" listet DICE Themen auf, die untersucht werden, für die es aber noch keinen Zeitplan gibt. Und Veteranen der Serie werden bei einem Punkt nervös zucken: Hit Registration (Netcode).

 

Es werden Verbesserungen untersucht, die eng mit der "Time-to-Death" (TTD) und der Konsistenz von Kills hinter Deckung zusammenhängen. Dass dieses Thema nach dem Launch und mitten in Season 1 noch als "Untersuchung" geführt wird, hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Auch das Map-Design (Größe und Pacing) sowie das UI stehen auf dem Prüfstand – Basiselemente, die eigentlich zum Release hätten sitzen müssen.

REDSEC: Wenn man Schritte hören könnte

Auch der Battle Royale Modus REDSEC bekommt Liebe – oder zumindest notwendige Reparaturen. DICE gibt zu, dass es "Performance- und Speicherprobleme" gibt, die dazu führen, dass Schritte oder Fahrzeuge gelegentlich keinen Ton abspielen. In einem Genre, in dem Audio über Leben und Tod entscheidet, ist das natürlich... ungünstig. Optimierungen sind "unterwegs".

 

Zudem denkt man über einen "Casual Battle Royale Mode" nach. Offenbar ist die Einstiegshürde für Solisten aktuell zu hoch, weshalb man auch das Pacing im Solo-Modus prüft.

Ausblick: Ein kalter Dezember

Der Fahrplan endet vorerst am 9. Dezember mit dem Update "Winter Offensive". Erwartet hier keine Wunder: Es gibt ein Event, eine neue Nahkampfwaffe (Eispickel) und eine vereiste Version der Map "Empire State". Neue Schusswaffen sucht man in diesem Update vergeblich.

 

Fazit: DICE ist im Reparatur-Modus. Update 1.1.1.5 war der Anfang, "California Resistance" ist der grosse Patch für das Gunplay. Dass man offen über Probleme wie Netcode und Map-Design spricht, ist löblich – zeigt aber auch, wie lang der Weg zu einem wirklich runden Battlefield 6 noch ist.