EA beweist Humorlosigkeit: Wer "Call of Duty"-Karten im Battlefield 6 Portal-Modus nachbaut, erhält Post vom Publisher. Eine offizielle Verwarnung für eine "Shipment"-Map zeigt deutlich die Grenzen der "kreativen Freiheit" und droht mit permanentem Bann.

Battlefield 6 Portal: EA bannt 'Call of Duty'-Maps – Die Sandbox hat hohe Zäune
 

Harte Linie: EA duldet keine Konkurrenz-Inhalte im Battlefield 6 Portal

Electronic Arts macht deutlich, dass die viel beworbene Sandbox des Battlefield 6 Portal-Modus kein rechtsfreier Raum für Hommagen an die Konkurrenz ist. Ein Spieler, der die "Call of Duty"-Map "Shipment" nachbaute, wurde nun offiziell verwarnt.

Kurz & Knapp

  • EA versendet Verwarnungen wegen "unangemessener Referenz auf Drittanbieter-Produkte".
  • Ein Spieler wurde spezifisch für die Erstellung einer Map namens "Shipment first test" verwarnt.
  • Der Verstoß wird als Bruch der "Rules of Conduct" (Verhaltensregeln) gewertet.
  • Im Wiederholungsfall drohen temporäre Einschränkungen oder ein permanenter Bann des EA-Kontos.
  • Die Community diskutiert, wie eng EA die Zügel der "ultimativen Sandbox" tatsächlich hält.
  • Es ist unklar, ob dies alle Fremd-IPs oder nur den direkten Konkurrenten "Call of Duty" betrifft.
Harte Linie: EA duldet keine Konkurrenz-Inhalte im Battlefield 6 Portal

Der Fall "Shipment": Kreativität endet beim Markenschutz

Der Portal-Modus von Battlefield 6 wurde als das ultimative Werkzeug für Fans angepriesen. Diese Freiheit endet jedoch abrupt, wenn sie die Markenrechte Dritter – insbesondere die des Erzrivalen Activision – berührt. Wie aus einer E-Mail hervorgeht, die ein Spieler geteilt hat, hat EA eine formelle Verwarnung ausgesprochen. Der Grund: "Inappropriate Reference - Third Party Products in Battlefield 6". Der Kontext der Verletzung macht überdeutlich, worum es geht: Der Spieler hatte eine Map mit dem Namen "Shipment first test" und der Beschreibung "Shipment 2019 edition" erstellt. "Shipment" ist bekanntermaßen eine der ikonischsten Karten aus der "Call of Duty"-Reihe.

EA stellt klar: "Du kannst weiterhin spielen, aber beim nächsten Mal werden wir Beschränkungen für dein Konto verhängen, indem wir deinen Zugang zu EA-Spielen & Services vorübergehend oder dauerhaft entfernen." Die "ultimative Sandbox", die EA beworben hat, entpuppt sich also als ein Sandkasten mit sehr klaren Regeln und einem wachsamen Aufseher, der beim Anblick des falschen Spielzeugs sofort einschreitet.

Rechtliche Grauzone oder reine Konkurrenz-Abwehr?

Die Antwort darauf, warum EA hier so restriktiv vorgeht, dürfte niemanden überraschen. Während das Layout einer Karte sich rechtlich in einer Grauzone bewegen mag, sind Namen wie "Call of Duty" und "Shipment" klar geschützt. Es ist jedoch überaus wahrscheinlich, dass EA schlichtweg jegliche kostenlose Werbung für den direkten Hauptkonkurrenten im eigenen Premium-Produkt unterbinden will. Die explizite Nennung von "Shipment" im Namen war hier wohl der ausschlaggebende Punkt, der die Alarmglocken in der Rechtsabteilung schrillen ließ.

 

Es bleibt offen, ob EA generell gegen alle Nachbauten von Karten aus anderen Spielen vorgeht oder ob "Call of Duty" als Erzrivale eine Sonderbehandlung erfährt. Ob ein Nachbau von "Blood Gulch" aus Halo die gleiche allergische Reaktion auslöst, muss sich erst noch zeigen.

Insider Gaming hat laut eigenen Angaben EA und die Battlefield-Studios um eine Stellungnahme gebeten, ob diese Regelung spezifisch für "Call of Duty" gilt oder alle Referenzen auf andere Spiele umfasst. Eine Antwort steht bisher aus – vermutlich wird die Presseabteilung gerade noch an einer passenden Formulierung für "Ja, aber..." feilen.

Ein Dämpfer für die Portal-Community

Wer ernsthaft geglaubt hat, EA würde die Tore für alle Inhalte öffnen und freudig zusehen, wie das eigene Spiel zur Werbeplattform für die Konkurrenz wird, wird nun eines Besseren belehrt. Andererseits ist der Schutz des eigenen Ökosystems aus Sicht von EA natürlich nachvollziehbar, wenn auch hart durchgesetzt.

 

Kreative müssen nun befürchten, für eine allzu genaue Hommage ihren gesamten EA-Account zu riskieren. Ein hoher Preis für ein bisschen Nostalgie. Spieler, die ähnliche Projekte im Portal-Editor verfolgen, sind nun zur Vorsicht angehalten: Nennt eure Karten bloß nicht beim Originalnamen, sonst droht der digitale Hammer.