Der Hype-Train für Battlefield 6 hat den Bahnhof mit voller Geschwindigkeit verlassen. Das Spiel stürmt bereits die Steam-Topseller-Charts nur auf Basis von Vorbestellungen. Das ist beeindruckend, aber man muss die Frage stellen: Machen wir das wirklich schon wieder mit? Haben wir alle kollektiv den katastrophalen Launch von Battlefield 2042 verdrängt?

Battlefield 6 ist schon ein Steam-Topseller, aber haben wir alle Battlefield 2042 vergessen?
 

Schaut man sich die Steam-Charts an, ist die Sache klar: Die Leute haben wieder richtig Bock auf Battlefield. Der neue Teil thront weit oben in den Bestseller-Listen, bereits nach etablierten Giganten wie Counter-Strike 2. Angesichts der explosiven Trailer im Michael-Bay-Stil und der Versprechen, zu den Wurzeln der Serie zurückzukehren, ist die Aufregung verständlich. Aber diese Situation fühlt sich verdächtig vertraut an.

Wir waren hier schon einmal…

Lasst uns kurz die Zeit zurückdrehen, zum Hype um Battlefield 2042. Erinnert ihr euch an die coolen Trailer? An das Versprechen von 128-Spieler-Chaos und Tornados, die über die Karte fegen? Erinnert ihr euch, wie gut die Beta schien? All die großen Versprechen, die jetzt für Battlefield 6 gemacht werden – eine Rückkehr zu den Wurzeln, epische Zerstörung, riesige Schlachten – wurden in ähnlicher Form auch für 2042 gemacht.

 

Wir alle wissen, wie das geendet hat: ein Launch voller Bugs, fehlender Kern-Features und einem Gameplay-Konzept mit Spezialisten, das bei der Community komplett durchfiel.

Die Vorbesteller-Frage: Chance gegen Risiko

Die hohen Verkaufszahlen haben die alte Debatte neu entfacht: Sollte man Spiele überhaupt vorbestellen? Schauen wir uns die Chancen und Risiken im Fall von Battlefield 6 an.

Die Risiken: Das Déjà-vu von 2042

Das größte Risiko ist offensichtlich: Man kauft ein Versprechen, kein fertiges Produkt. Die Erfahrung mit Battlefield 2042 hat schmerzlich gezeigt, dass beeindruckendes Marketing und ein holpriger Launch zwei völlig verschiedene Dinge sein können. Eine Vorbestellung ist immer eine Wette, die man eingeht, bevor unabhängige Tests und das Feedback der breiten Spielerschaft verfügbar sind. Kritiker argumentieren zudem, dass hohe Vorverkaufszahlen den Druck auf Publisher mindern, zum Release ein technisch einwandfreies Spiel abzuliefern, da ein Großteil des Umsatzes bereits gesichert ist.

Die Chancen: Exklusiver Loot und Bequemlichkeit

Der handfeste Vorteil einer Vorbestellung ist das "Tombstone-Pack". Dieses Paket enthält exklusive kosmetische Items wie einen Soldaten-Skin, eine Waffenkonfiguration und XP-Boosts, die man nach dem Launch nicht mehr bekommt. Es ist ein kleines Dankeschön für frühe Käufer. Hinzu kommt der Komfort des Pre-Loadings: Man kann das Spiel vorab herunterladen und pünktlich zur Freischaltung am 10. Oktober loslegen, ohne auf einen massiven Download warten zu müssen.

Das Urteil

Letztendlich läuft es auf eine persönliche Abwägung hinaus: Sind ein paar exklusive kosmetische Items und der Komfort des Pre-Loads das Risiko wert, den vollen Preis für ein Spiel zu zahlen, das seine Versprechen am ersten Tag möglicherweise nicht einhält? Besonders angesichts der jüngsten Geschichte der Serie.

 

Battlefield 6 sieht aus wie das Spiel, auf das wir alle gewartet haben. Aber der Schein kann trügen. Die Lehren aus Battlefield 2042 sind noch frisch. Lasst uns abwarten und sehen, ob die Entwickler dieses Mal liefern können.