Ist Mass Effect 2 "überhyped"?
Huhu.
Ich habs mir jetz einfach mal just for fun zugelegt, obwohl mich die Präsentation bisher nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Und ich muss sagen, dass ich für den Ruhm und die erhaltenen Titel wirklich was besseres erwatet hätte. Ich mein... es is kein schlechtes Spiel, aber mehr als solide/mittelmäßig gut ist es in meinen Augen nicht.
Story: Die Story ist ok, wenn auch nicht wirklich neu. Die Aufmachung der selbigen ist aber sehr durchwachsen, der "rote Faden" ist teilweise sehr dünn, bzw. nicht vorhanden.
Charaktere/Dialoge: Shepard ist kein wirklicher Sympathieträger, die Dialoge sind teilweise sehr träge und monoton ("Was können sie mir über x sagen?" "Was ist mit y?"). Im Vergleich zu Dragon Age schon etwas (sehr) witzlos, aber schon noch akzeptabel.
Die Gefährten sind fast alle verdammt überzeichnet, jeder ist auf seine Art ne Gratwanderung zwischen gut und böse. Das ist zwar interessant, aber so übertrieben eingesetzt zieht das nicht wirklich. Zumal sich alle auch irgendwie an irgendwem rächen wollen, man ihn/sie/es aber dann doch aufhält (oder eben nich). Deswegen hab ich mich auch teilweise desinteressiert durch die Dialoge geklickt. Die Motivation, warum man sich mit solchen Wesen umgibt, entzieht sich mir bis heute. Die "Badassness" und die Zweizeiler, die zur mehr oder minder stabilen Loyalität führen ("Hey, ich brauch dich auf meinem Schiff!" - "Hmmm...k. Ich gehorche dir und bringe dich vorerst nicht um... aber ich bin trotzdem noch total der kranke Typ, der aber nach 2 kurzen Gesprächen total handzahm wird."), haben mich nicht wirklich überzeugt. Da fehlts denen einfach an Tiefe...
Viel einfacher hat mans dagegen mit Garrus und Dingsbums. Die sind zwar noch gesichtsloser, weil man die aus dem ersten Teil kennen muss, aber bei denen sieht man jedenfalls nicht ständig den Moralapostel über dem kopf schweben...
Was ich aber sagen muss, ist, dass alle wirklich unterschiedliche (wenn auch auf das gleiche hinauslufende) Facetten haben und wirklich mit Liebe gestaltet wurden. Auf dieser Basis hätte man extrem viel Tiefe erreichen können. Zusammenfassend: Charakterdesign/-aufmachung top, Entwicklung/Tiefe flop.
Speziell zu den Dialogen... Das Dialograd finde ich allgemein recht gut, das Problem ist nur, dass die Kurzformen nicht immer dem entsprechen, was der gute Shep am Ende sagt. Besonders Wortfall und Rhetorik kann man so ziemlich vermurksen.
Das Gut/Böse-Ding finde ich gut, kann man wirklich was draus machen.
Gameplay: Absolut durchwachsen. Abwechslungsreiche Szenarien, aber immer und ewig das gleiche "Stellungsspiel". Das Waffenarsenal ist nicht wirklich originell (Hallo? Wir sind in der Zukunft!), da es sich nur auf "normale" Peng-Pengs und die schweren Waffen stützt, aber die verschiedenen Ballermänner unterschieden sich zum Glück relativ stark voneinander und die ganzen Skills bringen schon Abwechslung. Ansonsten sehr monoton.
Das Ammo-System finde ich bescheuert.
Die Gefähren verhalten sich mal geschickt, mal total bescheuert.
Das Reisen über die Sternenkarte finde ich in dieser Aufmachung überflüssig, da man außer rumfliegen nix machen kann.
Das Ressourcen-System ist von der Idee her echt nicht schlecht, aber auf Dauer extrem langweilig, weil man stundenlang nur auf den Ausschlag des Scanners achtet. Könnte man einiges draus machen. Die Sache mit den erforschbaren Annomalien ist da schonmal ein Anfang.
Das Forschungssystem ist... naja. Ok. Nicht wirklich schlüssig und motivierend, aber es erfüllt seinen Zweck. ...Eigentlich bescheuert. ;)
Grafik/Atmo: Das ist in meinen Augen der Teil, der dem ganzen Spiel den Ar*** rettet. Wie schon gesagt ist das Charakterdesign an sich wirklich klasse.
Die schönen Umgebungen sind absolut linear, aber das stört eigentlich nicht.
Man kann sich gut in die Welt "eindenken", obwohl alles ziemlich oberflächlich aufgezogen ist. Tiefe ist allgemein also schon vorhanden...
So... genug Blabla.
Fazit: Dafür, dass es im Grunde ein "billiger Zusammenschnitt" aus mehreren Genres ist, der auch nur die grundlegenden Elemente bedient, klappt das eigentlich ganz gut und man fühlt sich wohl damit, aber bei genauerer Betrachtung findet man doch einige Schwächen.
Dafür ist das aber ein Spiel - und sowas sage ich nicht oft - das verdammt viel Potential hat. Die Versuche, hier etwas besonderes zu kreieren, gehen so ziemlich alle in die richtige Richtung, sind aber teilweise noch "stümperhaft" aufgezogen.
Der 3. Teil würde mich auf jeden Fall interessieren, dennoch finde ich den 2. hier nur mittelmäßig und ganz klar überhyped...
Ich habs mir jetz einfach mal just for fun zugelegt, obwohl mich die Präsentation bisher nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Und ich muss sagen, dass ich für den Ruhm und die erhaltenen Titel wirklich was besseres erwatet hätte. Ich mein... es is kein schlechtes Spiel, aber mehr als solide/mittelmäßig gut ist es in meinen Augen nicht.
Story: Die Story ist ok, wenn auch nicht wirklich neu. Die Aufmachung der selbigen ist aber sehr durchwachsen, der "rote Faden" ist teilweise sehr dünn, bzw. nicht vorhanden.
Charaktere/Dialoge: Shepard ist kein wirklicher Sympathieträger, die Dialoge sind teilweise sehr träge und monoton ("Was können sie mir über x sagen?" "Was ist mit y?"). Im Vergleich zu Dragon Age schon etwas (sehr) witzlos, aber schon noch akzeptabel.
Die Gefährten sind fast alle verdammt überzeichnet, jeder ist auf seine Art ne Gratwanderung zwischen gut und böse. Das ist zwar interessant, aber so übertrieben eingesetzt zieht das nicht wirklich. Zumal sich alle auch irgendwie an irgendwem rächen wollen, man ihn/sie/es aber dann doch aufhält (oder eben nich). Deswegen hab ich mich auch teilweise desinteressiert durch die Dialoge geklickt. Die Motivation, warum man sich mit solchen Wesen umgibt, entzieht sich mir bis heute. Die "Badassness" und die Zweizeiler, die zur mehr oder minder stabilen Loyalität führen ("Hey, ich brauch dich auf meinem Schiff!" - "Hmmm...k. Ich gehorche dir und bringe dich vorerst nicht um... aber ich bin trotzdem noch total der kranke Typ, der aber nach 2 kurzen Gesprächen total handzahm wird."), haben mich nicht wirklich überzeugt. Da fehlts denen einfach an Tiefe...
Viel einfacher hat mans dagegen mit Garrus und Dingsbums. Die sind zwar noch gesichtsloser, weil man die aus dem ersten Teil kennen muss, aber bei denen sieht man jedenfalls nicht ständig den Moralapostel über dem kopf schweben...
Was ich aber sagen muss, ist, dass alle wirklich unterschiedliche (wenn auch auf das gleiche hinauslufende) Facetten haben und wirklich mit Liebe gestaltet wurden. Auf dieser Basis hätte man extrem viel Tiefe erreichen können. Zusammenfassend: Charakterdesign/-aufmachung top, Entwicklung/Tiefe flop.
Speziell zu den Dialogen... Das Dialograd finde ich allgemein recht gut, das Problem ist nur, dass die Kurzformen nicht immer dem entsprechen, was der gute Shep am Ende sagt. Besonders Wortfall und Rhetorik kann man so ziemlich vermurksen.
Das Gut/Böse-Ding finde ich gut, kann man wirklich was draus machen.
Gameplay: Absolut durchwachsen. Abwechslungsreiche Szenarien, aber immer und ewig das gleiche "Stellungsspiel". Das Waffenarsenal ist nicht wirklich originell (Hallo? Wir sind in der Zukunft!), da es sich nur auf "normale" Peng-Pengs und die schweren Waffen stützt, aber die verschiedenen Ballermänner unterschieden sich zum Glück relativ stark voneinander und die ganzen Skills bringen schon Abwechslung. Ansonsten sehr monoton.
Das Ammo-System finde ich bescheuert.
Die Gefähren verhalten sich mal geschickt, mal total bescheuert.
Das Reisen über die Sternenkarte finde ich in dieser Aufmachung überflüssig, da man außer rumfliegen nix machen kann.
Das Ressourcen-System ist von der Idee her echt nicht schlecht, aber auf Dauer extrem langweilig, weil man stundenlang nur auf den Ausschlag des Scanners achtet. Könnte man einiges draus machen. Die Sache mit den erforschbaren Annomalien ist da schonmal ein Anfang.
Das Forschungssystem ist... naja. Ok. Nicht wirklich schlüssig und motivierend, aber es erfüllt seinen Zweck. ...Eigentlich bescheuert. ;)
Grafik/Atmo: Das ist in meinen Augen der Teil, der dem ganzen Spiel den Ar*** rettet. Wie schon gesagt ist das Charakterdesign an sich wirklich klasse.
Die schönen Umgebungen sind absolut linear, aber das stört eigentlich nicht.
Man kann sich gut in die Welt "eindenken", obwohl alles ziemlich oberflächlich aufgezogen ist. Tiefe ist allgemein also schon vorhanden...
So... genug Blabla.
Fazit: Dafür, dass es im Grunde ein "billiger Zusammenschnitt" aus mehreren Genres ist, der auch nur die grundlegenden Elemente bedient, klappt das eigentlich ganz gut und man fühlt sich wohl damit, aber bei genauerer Betrachtung findet man doch einige Schwächen.
Dafür ist das aber ein Spiel - und sowas sage ich nicht oft - das verdammt viel Potential hat. Die Versuche, hier etwas besonderes zu kreieren, gehen so ziemlich alle in die richtige Richtung, sind aber teilweise noch "stümperhaft" aufgezogen.
Der 3. Teil würde mich auf jeden Fall interessieren, dennoch finde ich den 2. hier nur mittelmäßig und ganz klar überhyped...
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Gaming
Jopp, genau. Aber Ecken und Katen haben sie schon... zumindest eine. Und die hat IMMER mit der GLEICHEN pseudomoralischen Fragestellung zu tun. ;)
Nee... sry, das stimmt so mal garnicht. Man hat sich einfach die absoluten Basics zusammengeschnitten, mehr nicht. Die Shooterelemente (Kampfsystem) sind sehr arm und die RPG-Anteile (Konversationen u.ä. ausgeklammert) sind auch nicht so pralle.
Es ist einfach eine ganz gut erzählte Geschichte ( != gute Geschichte)...
Viel Potential - das aber nur minimal genutzt wird.
Bei Mass Effect wirkt sich das Verhältnis nur darauf aus, ob man mit einer Person in die Kiste steigt oder ob sie am Ende überlebt. Aber ob die überleben oder nicht, ich konnte keine Beziehung zu den Figuren aufbauen, weder Sympathie noch Abneigung.
Die Dialogmöglichkeiten fand ich auch schwach, zum einen stand zumindest in der deutschen Version häufig etwas ganz anderes als Sheppard dann sagte, zum anderen war es egal, ob man neutral, gut oder böse reagierte, es hat sich nie etwas gravierendes am Ergebnis geändert. Also sind auch die Dialoge, die ja bei einem RPG eine große Rolle spielen sollten ebenfalls zu linear.
Es ist einfach eine ganz gut erzählte Geschichte ( != gute Geschichte)...
Viel Potential - das aber nur minimal genutzt wird.
Mag sein, dass da viel Potenzial ungenutzt blieb, für mich hatte es gereicht. Ich bin in der Hinsicht wohl auch eher anspruchslos (Ich fand ja auch CoD 1,2 und 4 gut ...), sry. Ich hätte ja gerne mal ein Sci-Fi Shooter. Kann doch nicht so schwer sein, versteh ich echt nicht.