Ein neues Feature in den Steam-Systeminformationen verrät, ob Secure Boot auf deinem PC aktiv ist. Was nach einer Kleinigkeit klingt, ist eine direkte Reaktion auf die wachsenden Anforderungen von Anti-Cheat-Systemen in kommenden Blockbustern wie Battlefield und Call of Duty.

Steam zeigt Secure Boot Status: Warum das für Battlefield & CoD entscheidend wird
 

Steam erleichtert Secure-Boot-Check: Vorbereitung für Battlefield, Call of Duty & Co.

Valve hat dem Steam-Client in der neuesten Beta-Version eine kleine, aber bedeutsame Funktion hinzugefügt: Du kannst nun direkt in den Systeminformationen prüfen, ob auf deinem PC Secure Boot aktiviert ist. Diese Ergänzung ist kein Zufall, sondern eine direkte Vorbereitung auf eine Anforderung, die für Spieler von Titeln wie dem kommenden Battlefield und Call of Duty: Black Ops 7 zur Pflicht wird.

Kurz & Knapp

  • Neues Steam-Feature: Der Steam-Beta-Client zeigt den Status von Secure Boot und die TPM-Version an.
  • So findest du es: Navigiere zu "Hilfe" > "Systeminformationen" und scrolle zum Abschnitt "Betriebssystem".
  • Der Grund: Kommende Spiele wie Battlefield 6 und Call of Duty: Black Ops 7 setzen Secure Boot für ihre Anti-Cheat-Systeme zwingend voraus.
  • Umstrittene Technologie: Kernel-basierte Anti-Cheat-Lösungen, die Secure Boot erfordern, stehen wegen Sicherheits- und Stabilitätsbedenken in der Kritik.
  • Zukünftige Daten: Valve plant, diese Informationen in die monatliche Steam Hardware-Umfrage zu integrieren.

Der Hintergrund: Kernel-Anti-Cheat und seine umstrittenen Anforderungen

Wozu dient Secure Boot überhaupt? Es handelt sich um ein Sicherheitsmerkmal innerhalb der UEFI-Firmware deines Mainboards. Seine primäre Aufgabe ist es sicherzustellen, dass beim Systemstart nur vertrauenswürdige, digital signierte Software geladen wird. Dadurch wird das Ausführen von nicht autorisiertem Code auf der untersten Ebene des Betriebssystems, dem Kernel, verhindert. Genau hier setzen hochentwickelte Cheats und Rootkits an.

 

Spieleentwickler greifen zunehmend auf diese Technologie zurück, um die Wirksamkeit ihrer Anti-Cheat-Software zu gewährleisten.

  • Battlefield 6 wird über EAs Javelin Anti-Cheat Secure Boot voraussetzen.
  • Call of Duty: Black Ops 7 wird dem folgen.
  • Riot's Vanguard (Valorant) und Epic's Easy Anti-Cheat nutzen bereits ähnliche Mechanismen, die auf ein sicheres Systemumfeld angewiesen sind.

Die Kehrseite dieser Entwicklung ist eine anhaltende Debatte über die Verhältnismässigkeit. Anti-Cheat-Software mit Kernel-Zugriff operiert auf der privilegiertesten Ebene deines Systems und hat theoretisch Zugriff auf sämtliche Prozesse. Fehlerhafter Code kann hier, wie der Fall von Easy Anti-Cheat und einigen Alder-Lake-Prozessoren in der Vergangenheit zeigte, zu erheblichen Stabilitäts- und Sicherheitsproblemen führen. Zudem stellt die Secure-Boot-Anforderung eine massive Hürde für Linux-Nutzer dar, da die Kompatibilität oft nicht gegeben ist.

Entwickler zwischen den Stühlen: Notwendiges Übel?

Dass diese Anforderung auch bei den Entwicklern selbst nicht nur auf Begeisterung stösst, verdeutlichen Aussagen von Verantwortlichen. Es ist eine Abwägung zwischen der Integrität des Spiels und dem Komfort der ehrlichen Spieler.

"Mensch, ich wünschte, wir müssten Secure Boot nicht einschalten. [...] Es ist Mist, dass es diese Reibung wegen Secure Boot gibt. Offensichtlich tun wir so viel wie möglich, um die Leute aufzuklären und Fakten zu liefern, aber am Ende des Tages haben wir einfach entschieden, dass es ein Kompromiss war, der es wert war … Wenn wir uns in der Branche umsehen, sehen wir, dass dies ein Trend ist, auf den sich auch andere zubewegen."

Diese Worte stammen von Christian Buhl, dem Technical Director für Battlefield 6, [wie er im August gegenüber Medien erklärte]. Sie illustrieren das Dilemma, in dem sich die Studios befinden: dem Kampf gegen Cheater Vorrang zu geben, auch wenn dies technische Hürden für die eigene Community bedeutet.

So findest du die neue Anzeige und aktivierst Secure Boot

Mit dem neuen Steam-Update ist die Überprüfung deines Systemstatus unkompliziert.

  1. Öffne den Steam-Client (aktuell in der Beta-Version erforderlich).
  2. Klicke in der oberen Menüleiste auf "Hilfe" und dann auf "Systeminformationen".
  3. Scrolle nach unten zum Abschnitt "Betriebssystem".
  4. Dort findest du nun die Einträge "Secure Boot aktiviert" (true/false) und "TPM-Version".

Sollte bei dir Secure Boot deaktiviert sein, musst du die Einstellung im BIOS/UEFI deines Mainboards vornehmen. Der genaue Pfad variiert je nach Hersteller, befindet sich aber üblicherweise in den "Boot"- oder "Security"-Sektionen. Zusätzlich ist für Windows 11 ein aktiviertes Trusted Platform Module (TPM) 2.0 erforderlich, eine Hardware-Komponente zur sicheren Speicherung kryptografischer Schlüssel.

 

Hier findest du unsere Anleitung:

Die Ära, in der ein Gaming-PC ohne diese aktivierten Sicherheitsfeatures für die neuesten AAA-Shooter auskommt, neigt sich dem Ende zu.