Das Geräusch, das du gerade hörst, ist das laute Quietschen einer Vollbremsung mit anschließender 180-Grad-Wende direkt aus dem Hauptquartier von Activision. Nach dem PR-Desaster um den ersten Black Ops 7-Trailer rudert das Unternehmen nun in einem Community Update zurück. Und zwar so drastisch, wie wir es seit Jahren nicht mehr gesehen haben.
tldr: Activision hat den Schuss gehört. In einem neuen Community Update wird bestätigt, dass keine Operator-Skins oder Waffen aus Black Ops 6 in Black Ops 7 übernommen werden, um die "Authentizität" zu wahren. Das ist nicht nur eine Kurskorrektur, das ist das Eingeständnis, dass die bisherige Strategie der visuellen Beliebigkeit gescheitert ist.
Ein Schnitt, der schmerzt und heilt
Fangen wir mit der größten Bombe an, die Activision in diesem Update platzt lässt: Operator, Operator-Skins und Waffen aus Black Ops 6 werden NICHT nach Black Ops 7 übernommen. Richtig gelesen. Die seit Modern Warfare (2019) etablierte Praxis des "Carry Forward", bei der du deine erspielten und teuer erkauften Inhalte mit in den nächsten Titel nehmen konntest, ist für Black Ops 7 Geschichte. Als Begründung wird angeführt, dass das Spiel sich "authentisch zu Call of Duty und seinem Setting" anfühlen müsse. Nennen wir es beim Namen: Das ist eine direkte Reaktion auf die Kritik an den TMNT- und American Dad-Skins, die den ernsten Ton der Marke untergraben haben.
Für Sammler ist das natürlich ein Schlag ins Gesicht, aber für die atmosphärische Integrität des Spiels könnte es die beste Entscheidung seit Langem sein. Immerhin: Deine Double-XP-Tokens und GobbleGums darfst du behalten. Und keine Sorge, Call of Duty: Warzone ist von dieser Änderung nicht betroffen; dort bleibt deine gesamte Sammlung aus Black Ops 6 nutzbar.
RICOCHET zieht die Daumenschrauben an
Ein Schlachtfeld ist nur so gut wie seine Regeln, und Cheater sind seit jeher die größte Plage in Call of Duty. Auch hier verspricht man Besserung. Für Black Ops 7 wird das Anti-Cheat-System RICOCHET deutlich verschärft. Ab dem Launch am 14. November müssen PC-Spieler Secure Boot und TPM 2.0 aktiviert haben. Das ist eine technische Hürde, die es Cheat-Entwicklern deutlich schwerer machen soll, auf Systemebene anzusetzen - eine Maßnahme, die man so ähnlich schon von Spielen wie Valorant, Battlefield 2042 + Battlefield 6 kennt.
Zusätzlich sollen neue Erkennungs- und Abwehrsysteme ausgerollt werden, die Betrüger schneller und härter aus den Matches entfernen. Ob das Versprechen diesmal hält, wird sich zeigen müssen, aber die technische Aufrüstung ist zumindest ein klares Signal.
Der Blick nach vorn: Ein Beta-Termin und vage Versprechen
Das Community Update liest sich über weite Strecken wie ein Entschuldigungsbrief. Man habe das Feedback gehört, dass man sich von der "immersiven, intensiven, instinktiven und in vielerlei Hinsicht bodenständigen" Identität entfernt habe. Zukünftige Bundles und Items im Shop sollen sich daher besser in die Welt von Black Ops einfügen.
Ob das bedeutet, dass wir nur noch Variationen von Militär-Tarnungen sehen, oder ob der nächste rosa Anime-Skin einfach nur ein taktisches Holster trägt, bleibt abzuwarten.
Wenigstens gibt es konkrete Daten, an denen sich die Versprechen messen lassen müssen. Am 30. September findet das große Call of Duty: NEXT-Event statt, das den Multiplayer vollständig enthüllen wird. Kurz darauf kannst du selbst Hand anlegen: Die Early Access Beta startet am 2. Oktober, gefolgt von der Open Beta für alle Spieler vom 5. bis 8. Oktober.
Dieses Update ist ein Schuldeingeständnis, verpackt in der üblichen PR-Sprache. Die Entwickler haben jetzt die Chance, das Ruder wirklich herumzureißen. Die Frage ist, ob die Gier nach dem nächsten verrückten Shop-Bundle am Ende nicht doch wieder lauter schreit als die Stimmen der Community. Der Oktober wird es zeigen.