Also, stellt euch vor: Ihr seid mitten in einem verbissenen Feuergefecht und werdet plötzlich von jemandem ausgeschaltet, der als schlecht gelaunte Katze mit Laseraugen verkleidet ist. Ein ganz normaler Abend in Call of Duty. Offenbar hat man bei Activision nun aber mitbekommen, dass dieser bunte Zirkus nicht bei allen gut ankommt.
Der Multiplayer von Call of Duty ist in den letzten Jahren, nun ja, interessant geworden. Wo einst Soldaten in Tarnfarben durch die Gegend schlichen, tummeln sich heute Wrestling-Stars, Horrorfilm-Bösewichte und eine schier endlose Parade an schillernden Eigenkreationen. Nach der grossen Enthüllung von Gameplay zu Call of Duty: Black Ops 7 auf der Gamescom Opening Night Live versprechen die Entwickler nun, dass sie das Feedback der Community "ernst nehmen" und das Angebot an kosmetischen Items "kalibrieren" wollen. Ein faszinierendes Wort, dieses "kalibrieren".
Worum geht's hier eigentlich?
- Das Problem: Viele Spieler finden, die Skins in Call of Duty sind zu albern und passen nicht zum ursprünglichen Ton der Serie.
- Die Antwort der Entwickler: Man hat das Feedback gehört und will das Angebot für Black Ops 7 "kalibrieren", um eine breitere Zielgruppe anzusprechen.
- Ein Seitenhieb vom Rivalen: Ein Battlefield 6-Entwickler stichelte, dass deren Spiel "keine Nicki Minaj" brauche und bodenständig bleiben wolle. Autsch.
- Wann geht's los? Black Ops 7 erscheint am 14. November, eine Multiplayer-Beta findet im Oktober statt.
- Ach ja, das noch: Wall-Running kehrt zurück und es gibt einen neuen 20v20-Modus namens "Skirmish".
Ein schönes Wort für "weniger Glitzer"?
In einem Interview mit IGN versuchte Miles Leslie, Associate Creative Director für Black Ops 7, die Wogen zu glätten. Man sei sich bewusst, dass die ausgefallenen Skins nicht jedermanns Sache sind, auch wenn es durchaus Fans dafür gäbe.
"Wir haben darüber nachgedacht, und ich denke, wenn man uns beobachtet, sieht man, dass wir immer auf das Feedback der Community schauen", so Leslie. "Wir werden versuchen, das zu kalibrieren, während wir voranschreiten, und wir nehmen dieses Feedback ernst."
Mal ehrlich, "kalibrieren" ist ein herrlich vages Wort aus dem Handbuch für Unternehmenskommunikation. Es klingt produktiv, verspricht aber erst einmal gar nichts. Es könnte bedeuten, dass wir in Zukunft weniger Operator sehen, die aussehen, als wären sie in einen Topf mit Leuchtfarbe gefallen. Es könnte aber auch einfach heissen, dass der nächste Einhorn-Skin 10 % weniger Regenbogen-Partikeleffekte hat.
Die Konkurrenz von DICE und EA nutzt diese Steilvorlage genüsslich aus. Shashank Uchil, Design Director von Battlefield 6, merkte an, dass deren kosmetische Items "bodenständiger" sein werden. Sein Kommentar, "Ich glaube nicht, dass es Nicki Minaj braucht. Lasst es uns echt halten, bodenständig", ist ein kaum verhohlener Seitenhieb auf den Hauptkonkurrenten. Es ist diese Art von Rivalität, die dem Genre guttut.
Und sonst so? Ach ja, das Spiel!
Abseits der grossen Skin-Debatte wurden auf der Gamescom auch handfeste Details zum Gameplay von Black Ops 7 enthüllt, die für uns PC-Spieler weitaus greifbarer sind. Das "Carry Forward"-Programm kehrt zurück, wenn auch mit einigen Anpassungen, wie Inhalte übertragen werden.
Viel spannender ist jedoch die Rückkehr des Wall-Runnings in den Multiplayer, was für eine gehörige Portion Vertikalität und Dynamik sorgen dürfte. Obendrauf gibt es einen neuen 20v20-Modus namens "Skirmish", der die Spieler mit Wingsuits und Greifhaken ausstattet. Das klingt zumindest auf dem Papier nach einer chaotischen, aber potenziell sehr unterhaltsamen Abwechslung.
Call of Duty: Black Ops 7 soll am 14. November für PC und Konsolen erscheinen. Wer sich selbst ein Bild machen will – von der Kalibrierung der Skins und dem Wall-Running –, bekommt im Oktober in einer Multiplayer-Beta die Gelegenheit dazu. Man darf gespannt sein, wie fein die Messinstrumente bei Activision justiert sind.