Gearbox veröffentlicht das erste signifikante Balance-Update für Borderlands 4. Während Amon eine Generalüberholung erfährt und massiv profitiert, erhalten auch Vex und Rafa gezielte Buffs für schwächelnde Builds. Harlowe hingegen geht fast leer aus.
Patch-Analyse: Das erste grosse Balance-Update etwas genauer angeschaut
Gearbox hat das erste umfangreiche Balance-Update für Borderlands 4 veröffentlicht, das seit heute, dem 2. Oktober 2025, verfügbar ist. Der Fokus liegt klar auf der Verbesserung der Build-Vielfalt, indem gezielt Fähigkeiten und Spielweisen gestärkt werden, die bisher im Endgame kaum eine Rolle spielten. Insbesondere der Kammerjäger Amon steht im Mittelpunkt der Anpassungen und erhält eine Fülle an Verbesserungen über alle seine Skill-Trees hinweg.
Kurz & Knapp
- Amon-Generalüberholung: Nahezu jeder Aspekt von Amons Fähigkeiten, von Cooldowns bis zu Schadenswerten, wurde signifikant verbessert.
- Gezielte Buffs: Vex' Begleiter-Build "Trouble" und Rafas Nahkampf-Spezialisierungen werden spürbar gestärkt, um sie im Endgame konkurrenzfähiger zu machen.
- Minimale Harlowe-Änderung: Harlowes "Zero-Point"-Skill erhält zwar Buffs, ansonsten bleibt sie aber unangetastet, was in der Community für Diskussionen sorgt.
- Ausblick der Entwickler: Zukünftige Updates sollen sich Class Mods, Ausrüstung und die Behebung von Exploits widmen.
- Quality of Life: Ein Fix für die Shader-Cache-Problematik auf dem PC wurde implementiert.
- Wöchentliche Aktivitäten: Boss, Mission und Maurice's Schwarzmarkt-Automat wurden wie gewohnt rotiert.
Die Philosophie hinter dem Patch: Mehr Build-Vielfalt
Die Entwickler betonen in ihren Notizen, dass sie den Spielern mehr Werkzeuge für die Perfektionierung ihres Kammerjägers an die Hand geben wollen. Das Ziel ist es, unterdurchschnittlich performende Skills auf das Niveau der stärkeren Optionen anzuheben. Dies erklärt, warum vor allem Amon, dessen Endgame-Potenzial in einigen Builds als limitiert galt, so umfassend überarbeitet wurde. Flankiert wird diese Absicht durch die Ankündigung, dass man sich in Zukunft auch die Balance von Class Mods, Rep Kits und anderer Ausrüstung ansehen wird. Ebenso steht die Behebung "unbeabsichtigter Interaktionen" auf dem Plan. Damit sind gezielt leistungsstarke Exploits im Visier, die eine echte Build-Vielfalt untergraben.
Amon: Die Generalüberholung eines Kammerjägers
Die schiere Menge an Buffs für Amon ist erdrückend und wird von Spielern bereits als "Festmahl für Amon-Mains" gefeiert. Viele seiner Fähigkeiten erhalten Schadenserhöhungen von 50 % und mehr.
Die Fähigkeit Scourge erhält eine um 50 % erhöhte maximale Vengeance-Kapazität. Der daraus resultierende Forgewhip-Schaden wurde um 27 % angehoben.
Diese zentrale Änderung, kombiniert mit drastisch reduzierten Abklingzeiten für Capstone-Fähigkeiten wie Glacial Rapture
(von 70 auf 60 Sekunden) und Molten Slam
(von 80 auf 60 Sekunden), macht seine Action Skills wesentlich häufiger und schlagkräftiger einsetzbar. Augments wie Molten Rebuke
(+86 %) und Eternal Winter
(+100 %) erfahren teils absurde Schadenssteigerungen. Selbst Spieler, die Amon bereits für stark hielten, dürften von der neuen Zerstörungskraft überrascht sein. Diese Änderungen positionieren ihn unzweifelhaft als Top-Tier-Charakter für alle Schwierigkeitsgrade.
Gezielte Stärkung für Vex und Rafa
Weit weniger umfangreich, aber nicht minder willkommen sind die Anpassungen für Vex und Rafa. Hier zeigt sich die Absicht der Entwickler, sehr spezifische Spielweisen zu fördern.
Für Vex liegt der Fokus klar auf dem "Here Comes Trouble"-Skilltree. Der Begleiter Trouble
erhält mehr Leben (+10 %) und deutlich mehr Schaden (+21.9 %). Auch Augments wie Vorpal Fang
(+34 %) machen den Pet-Build attraktiver. Dies ist eine direkte Antwort auf das Feedback von Spielern, die den Begleiter-Build als mühsam und im späteren Spielverlauf als zu schwach empfanden.
Bei Rafa adressiert das Update primär die Nahkampf-Builds. Fähigkeiten wie Handshake Deal
(Melee Damage von 7 % auf 9 % pro Punkt) und El Catrín
(Critical Hit Damage von 7 % auf 8 % pro Punkt) mögen auf dem Papier geringfügig wirken, summieren sich aber zu einer spürbaren Verbesserung. Der massive Buff für die Fähigkeit Liquidation
(+50 % Schaden) dürfte Nahkampf-Enthusiasten besonders freuen und bestätigt das Gefühl vieler Spieler, dass diese Builds ein "riesiges Update" erhalten haben.
Harlowe: Minimale Anpassungen und offene Fragen
Im Gegensatz zu den anderen Kammerjägern erhält Harlowe nur zwei spezifische Buffs für ihre Zero-Point
-Action Skill (Stasis Slam
+30 %). Während die Entwickler damit eine selten genutzte Fähigkeit aufwerten, reagiert ein Teil der Community enttäuscht. Die Frage steht im Raum, warum ihr blauer Skilltree, der im Endgame ebenfalls als problematisch gilt, keine Beachtung fand. Möglicherweise ist Gearbox mit ihrer restlichen Performance zufrieden und wollte nur gezielt eine Schwachstelle ausbügeln.
Quality of Life und was die Community vermisst
Abseits der Charakterbalance ist die automatische Bereinigung veralteter Shader-Dateien auf dem PC eine willkommene technische Verbesserung, die Performance-Problemen vorbeugen soll.
Allerdings lässt das Update auch einige zentrale Wünsche der Community offen. An vorderster Front steht die Loot-Verteilung von Klassen-Mods. Zahlreiche Spieler berichten weiterhin, dass sie überproportional viele Mods für andere Klassen finden, was das gezielte Farmen für den eigenen Charakter frustrierend gestaltet. Obwohl die Entwickler angekündigt haben, die Ausrüstungs-Stats zu untersuchen, fehlt ein konkreter Fix für dieses Problem.
Ebenso werden weiterhin diverse Bugs und Performance-Probleme wie Memory Leaks auf Konsolen oder spezifische Glitches, die bestimmte Builds unspielbar machen, von der Community gemeldet. Hier bleibt abzuwarten, wann Gearbox diese Baustellen adressiert.
Auch die Suche nach Maurice’s Black Market Vending Machine bleibt ein Community-Event. Anstatt ziellos zu suchen, hat es sich längst etabliert, darauf zu warten, dass der erste Spieler den Standort online teilt – eine Meta-Mechanik, die von den Entwicklern so gewollt zu sein scheint.