Battlefield 6: Darum landest Du in vollen Bot-Lobbys – Entwickler erklärt das "Seeding"-Problem
Battlefield 6: Warum Du in Bot-Lobbys landest und warum Du nicht sofort leaven solltest
Die Verkaufszahlen von Battlefield 6 sind enorm, dennoch finden sich viele Spieler in den Standard-Multiplayer-Modi plötzlich in Lobbys voller Bots wieder. Lead Producer David Sirland hat sich nun der Verwirrung in der Community angenommen und die Funktion der "Seeding-Bots" im Detail erklärt.
Kurz & Knapp
- Das Problem: Spieler beschweren sich über Bot-gefüllte Lobbys in Standard-Playlists (z.B. Conquest), obwohl das Spiel hohe Verkaufszahlen hat.
- Die Erklärung: Lead Producer David Sirland erklärt, dies sei "kein Bug", sondern "Server Seeding".
- Der Mechanismus: Bots dienen als "letzter Ausweg", um Server in Regionen mit geringer Spielerzahl oder zu Randzeiten zu starten und Wartezeiten zu verkürzen (ca. > 3 Min.).
- Du bist der Anfang: Wenn Du der erste Spieler bist, wird der Server für Dich mit Bots gefüllt. Nachfolgende Spieler joinen diesem Server.
- Das Dilemma: Spieler verlassen die Bot-Lobbys sofort, was den Seeding-Prozess unterbricht und den Server "leer" hält.
- Die Regel: Für jeden realen Spieler, der beitritt, verlässt ein Bot den Server.
Die grosse Bot-Verwirrung: Ein Bestseller ohne Spieler?
Trotz beeindruckender Verkaufszahlen von über 7 Millionen Einheiten herrscht in der Community Ratlosigkeit. Spieler berichten, dass sie selbst in Hauptmodi wie Conquest in Matches landen, die fast ausschliesslich mit Bots gefüllt sind. Dies führte zu der Sorge, das Matchmaking sei defekt oder die Spielerzahlen bereits katastrophal eingebrochen.
David Sirland, Lead Producer bei Battlefield, hat sich dieser Verwirrung nun auf X angenommen, um die technischen Hintergründe zu beleuchten.
Sirlands Erklärung: Bots sind “Server Seeder”
Sirland stellt klar, dass Bots in Standard-Playlists als "letzter Ausweg" dienen, um das Starten von Servern überhaupt zu ermöglichen. Das System ist vor allem für Regionen mit geringerer Spieler-Population oder ausserhalb der Stosszeiten gedacht.
Wenn ein Spieler nach einer gewissen Wartezeit (laut Artikel ca. drei Minuten) kein passendes Match findet, startet das System einen neuen Server für diesen Spieler. Damit dieser nicht "möglicherweise ewig" auf Mitspieler warten muss, wird der Server mit "Seed-Bots" (Saat-Bots) aufgefüllt.
"Bots sind nur dazu da, Server zu 'seeden' (anzusäen), damit sie starten können. Die Alternative wäre unter diesen Umständen: kein Server."
– David Sirland, Lead Producer
Dieser Server wird dann zur primären Anlaufstelle für alle anderen Spieler in der Region, die dieselbe Playlist suchen.
Das Prinzip ist einfach: Sobald ein menschlicher Spieler beitritt, verlässt ein Bot das Spiel.
Das Problem: Ungeduldige Spieler brechen den Seeding-Prozess ab
Das eigentliche Kernproblem, so Sirland, liegt im Verhalten der Spieler selbst. Viele sehen eine Lobby voller Bots und verlassen das Match sofort wieder, in der Annahme, das Spiel sei "tot".
"Wenn du gehst, weil: 1: du Bots siehst, 2: du keine other Spieler siehst. Nun, der Grund dafür ist, dass du der Erste bist. Du musst es durchziehen (oder zumindest ein, zwei Minuten warten)."
Dieses Verhalten verhindert, dass sich der Server organisch mit echten Spielern füllen kann. Sirland bittet die Community daher um Geduld und darum, "diese Information zu verbreiten". Er merkte jedoch auch an, dass das Team "längere Wartezeiten testen kann und wird", bevor die Seed-Bots einspringen.
Eine Ausnahme von dieser Regel sind explizite Anfänger-Playlists, wie der kürzlich eingeführte "Casual Breakthrough"-Modus oder "Initiation Breakthrough", die laut Spielbeschreibung absichtlich Bots behalten, um neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern.
Ein weiteres Kapitel in der Bot-Debatte
Diese Erklärung ist ein weiteres wichtiges Puzzlestück im Gesamtbild von Battlefield 6 und seiner Abhängigkeit von KI. Nach den wochenlangen Debatten um XP-Farming in Portal-Bot-Lobbys und der Einführung des "Casual Breakthrough"-Hybridmodus wird deutlich, dass Bots eine zentrale Rolle in der Management-Strategie der Server-Population spielen.
Während die Community die Bot-Nutzung zum Farmen von Challenges mittlerweile akzeptiert hat, sorgte die undurchsichtige Implementierung im Standard-Matchmaking für Frust. Sirlands Erklärung liefert nun die notwendige Transparenz, warum man selbst in einem Bestseller-Spiel manchmal kurzzeitig mit KI-Kollegen vorliebnehmen muss, um das Matchmaking am Laufen zu halten.