Exklusive Hands-On zu Battlefield 6 sowie mehrere "Leaks" offenbaren Details zum neuen Modus "Escalation". Berichte von Testern zeigen, wie er sich auf den bislang größten Karten der Reihe spielt und welche Änderungen seit der Beta vorgenommen wurden.
Battlefield 6: Mehr als nur eine weitere Beta
Nach der offenen Beta im August bot sich ausgewählten Testern die Gelegenheit, erneut Hand an Battlefield 6 zu legen. Im Fokus einer vierstündigen Session standen die bislang größten Karten des Spiels sowie der neue Modus "Escalation", der das klassische Conquest-Erlebnis mit einer neuen Dynamik versieht.
Kurz & Knapp
- Neuer Modus "Escalation": Eine Variante von Conquest, bei der nach jedem Punktgewinn Eroberungszonen von der Karte entfernt werden, was die Kämpfe intensiviert.
- Neue Karten: Mirak Valley, die größte Launch-Map in der Geschichte von Battlefield, und die Neuauflage der BF3-Karte Operation Firestorm wurden vorgestellt.
- Klassen-Training: Jede Klasse erhält zwei wählbare Spezialisierungen, um die taktische Rolle im Squad weiter zu definieren.
- Beta-Anpassungen: Das Movement-System wurde justiert, die Dominanz von Scharfschützen reduziert und die Waffen-Balance überarbeitet.
Der neue Modus: Escalation im Detail
Der Modus "Escalation" stellt eine durchdachte Weiterentwicklung der bekannten Conquest-Formel dar. Anstatt die Tickets des gegnerischen Teams durch das Halten von Flaggenpunkten zu reduzieren, füllt das Team mit der Flaggenmehrheit eine Leiste auf. Ist diese voll, erhält das Team einen Punkt.
Der entscheidende Unterschied zu Conquest manifestiert sich nach jedem erzielten Punkt: Eine der verfügbaren Eroberungszonen wird permanent von der Karte entfernt.
Dieses Vorgehen zwingt die Teams dazu, ihre Taktik anzupassen und auf enger werdendem Raum zu agieren. Das erste Team, das drei Punkte erzielt, gewinnt die Runde. Diese Mechanik sorgt für eine spürbare Zunahme der Intensität im Spielverlauf und belohnt Teams, die sich flexibel auf neue Gegebenheiten einstellen können.
Die Schlachtfelder: Mirak Valley & Operation Firestorm
Die Wahl der Karten für die Anspiel-Session unterstreicht den Fokus auf groß angelegte Gefechte mit kombinierten Waffengattungen.
Mirak Valley
Angesiedelt in Tadschikistan, präsentiert sich Mirak Valley als die größte Karte, die Battlefield zum Launch je geboten hat. Das Design umfasst weitläufige, offene Areale, die wie geschaffen für den Fahrzeugkampf sind, ein zentrales, im Bau befindliches Gebiet sowie ein kleines Dorf, das Infanteriegefechte auf engem Raum fördert. Tiefe Schützengräben durchziehen Teile der Landschaft und bieten Infanteristen Deckung vor Scharfschützenfeuer, wenngleich Panzer eine ständige Bedrohung bleiben. Berichte von Testern, die dem Spiel "Battlefield 1-Vibes" attestieren, beziehen sich insbesondere auf die Grabenkämpfe im Breakthrough-Modus auf dieser Karte.
Operation Firestorm
Die Rückkehr des Klassikers aus Battlefield 3 profitiert sichtlich von der aktuellen Zerstörungs-Engine. Das Ölfeld samt Raffinerie bietet eine Mischung aus weiten Flächen, hohen Schornsteinen als ideale Scharfschützennester und zahlreichen Innenräumen. Die ständige Präsenz von Panzern, Kampfjets und Helikoptern macht deutlich, dass keine Deckung für die Ewigkeit gebaut ist. Die Zerstörbarkeit der Umgebung ist ein taktisches Element, das hier voll zur Geltung kommt und Infanteristen dazu zwingt, ständig in Bewegung zu bleiben.
Klassen-Spezialisierungen: Das "Training" System
Battlefield 6 erweitert das Klassensystem um sogenannte "Trainings" – zwei wählbare Spezialisierungen pro Klasse, die eine feinere Abstimmung auf die bevorzugte Spielweise erlauben.
- Sturmsoldat (Assault): Die Wahl zwischen Frontliner (schnellere Gesundheitsregeneration und Eroberungsrate) und Breacher (zusätzliche Granaten und schnelleres Nachladen für Waffen wie die Brand-Schrotflinte) definiert die Rolle zwischen Ziel-Spieler und Raumeroberer.
- Unterstützer (Support): Neben dem klassischen Combat Medic mit Defibrillatoren steht die Spezialisierung Fire Support zur Verfügung. Der Fokus liegt hier auf dem Errichten von Verteidigungsstellungen, dem Niederhalten von Gegnern mit Sperrfeuer und dem Einsatz von Rauchgranaten zur Deckung von Verbündeten.
- Pionier (Engineer): Die Anti-Armor-Ausbildung gewährt Vorteile gegen Fahrzeuge durch zusätzliche Raketen. Alternativ verbessert der Combat Engineer die Ausrüstung des eigenen Teams und die Effektivität des Reparaturwerkzeugs.
- Aufklärer (Recon): Das Sniper-Training verbessert die Aufklärungsfähigkeiten auf weite Distanz und verhindert die Wiederbelebung von Opfern durch Kopfschüsse. Die Spec Ops-Spezialisierung macht den Spieler leiser und schwerer zu entdecken, was das Positionieren als mobiler Spawn-Punkt für das Squad begünstigt.
Anpassungen seit der Open Beta
Das Feedback der Community aus der Beta-Phase wurde in mehreren Bereichen umgesetzt.
Eine der auffälligsten Änderungen betrifft das Bewegungssystem. Das sogenannte "Kinesthetic Combat System" erlaubt nun weniger aneinandergereihte, schnelle Bewegungen. Die Trägheit wurde leicht erhöht, um übermäßig schnelles "Bouncing" zu reduzieren. Die grundlegende Agilität durch Rutschen, Hechten und das schnellere Laufen mit weggesteckter Waffe bleibt jedoch erhalten.
Auch die Waffen-Balance wurde adressiert. Insbesondere leichte Maschinengewehre, die in der Beta als wenig effektiv empfunden wurden, haben eine spürbare Aufwertung erfahren. Die Dominanz der M87A1 Schrotflinte wurde leicht abgeschwächt, ohne die Waffe ihrer Effektivität im Nahkampf zu berauben. Zudem erhalten nun alle Bodenfahrzeuge einen kurzen Geschwindigkeits-Boost, der taktische Ausweichmanöver oder das Überwinden von schwierigem Terrain erleichtert.