Ein detaillierter Leak verrät Mission, Schauplatz und Ziele aus der Singleplayer-Kampagne des nächsten Battlefield. Die Schlacht um Gibraltar klingt nach Serienstärke in Reinform. Doch die jüngsten Enthüllungen über die chaotische Entwicklung werfen einen langen Schatten auf diesen ersten Lichtblick.

 

Hand aufs Herz: Nach dem jüngsten Insider-Bericht über die Entwicklung des nächsten Battlefield, intern "Glacier" genannt, lag die Hoffnung auf eine starke Singleplayer-Kampagne am Boden. Zu düster waren die Schilderungen von Crunch, internen Konflikten und einem Projekt, das bei der Story-Entwicklung um Jahre zurückgeworfen wurde.

Jetzt aber gibt es ein konkretes Lebenszeichen, und zwar direkt aus den Spieldateien der Battlefield Labs. Der Leaker Vanick (via der Telegram-Gruppe 1BF) hat Details zu einer kompletten Mission veröffentlicht, die uns mitten in eine riesige Schlacht um den Felsen von Gibraltar wirft. Das klingt erst einmal fantastisch, doch die Freude darüber wird durch die bekannten Probleme erheblich getrübt.

 

Die Gibraltar-Mission in der Übersicht

  • Der Leak: Konkrete Missionsdetails stammen vom Leaker Vanick und wurden aus Spieldateien extrahiert.
  • Der Schauplatz: Die Schlacht findet in und um den strategisch wichtigen Felsen von Gibraltar statt.
  • Die Story: Die feindliche Fraktion "Pax Armata" hat Gibraltar eingenommen. Wir kämpfen als Teil der Einheit "Dagger 1-3" an der Seite von NATO- und britischen Verbänden um die Rückeroberung.
  • Das Gameplay: Die Mission umfasst amphibische Landungen, den Kampf in den historischen Belagerungstunneln und die Zerstörung von Flugabwehrstellungen.
  • Der Entwickler: Motive Studio, bekannt für das exzellente Dead Space Remake, leitet die Entwicklung der Kampagne.
  • Das Aber: Motive Studio steht vor der gewaltigen Aufgabe, die Kampagne nach Berichten von Grund auf neu aufbauen zu müssen, was den ursprünglichen Zeitplan um Jahre zurückwirft.

Was verrät der Leak zur Mission?

Die geleakten Details zeichnen das Bild einer klassischen, groß angelegten Battlefield-Operation. Als Spieler müssen wir einen Brückenkopf für die verbündeten Truppen sichern und den Feind zurückdrängen. 

 

Die Missionsziele klingen dabei angenehm abwechslungsreich und nutzen die Stärken der Serie:

Zuerst müssen Seeminen zerstört werden, damit die amphibischen Landungsfahrzeuge überhaupt die Küste erreichen können. Danach rückt man zu Fuß durch die historischen Großen Belagerungstunnel vor, die unter den normalen Straßen verlaufen – ein spannendes Setting für intensive Infanteriegefechte. Schließlich sollen die Datenverbindungen von Flugabwehr-Stellungen gekappt werden, um den Weg für vernichtende Luftschläge der Verbündeten freizumachen.

 

Diese Mischung aus See-, Land- und Infanteriekampf auf engem Raum ist genau das, was sich viele Fans von einer Battlefield-Kampagne wünschen.

Ein Hoffnungsträger mit einer fast unmöglichen Aufgabe

Dass mit Motive Studio ein so talentiertes Team die Entwicklung übernommen hat, ist die vielleicht beste Nachricht rund um das Projekt. Mit dem Dead Space Remake hat das Studio bewiesen, dass es packende, atmosphärische und technisch brillante Einzelspieler-Erlebnisse abliefern kann. Doch genau hier liegt die Krux.

 

Motive Studio ist nicht einfach nur der neue Entwickler der Kampagne. Sie sind die Rettungsmannschaft, die laut dem Insider-Report von Ars Technica ein Projekt übernommen hat, das nach der Schließung von Ridgeline Games um zwei Jahre zurücklag und von Grund auf neu konzipiert werden musste. Die Frage ist also nicht, ob Motive gute Spiele machen kann, sondern ob sie unter diesem enormen Druck und in der verbleibenden Zeit zaubern können.

Warum dieser Leak kein Grund zur Entwarnung ist

Dieser Leak ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es fantastisch, endlich konkrete und vielversprechende Details zur Kampagne zu sehen. Das Design der Gibraltar-Mission klingt durchdacht und macht Lust auf mehr.

 

Andererseits darf man die Augen nicht vor der Realität verschließen. Ein gutes Konzept auf dem Papier ist noch kein fertiges, poliertes Spiel. Die Berichte über die systemischen Probleme in der Entwicklung, den Zeitdruck und die immense Aufgabe, die vor Motive liegt, wiegen schwer.

 

Ein einzelner, positiver Leak kann diese fundamentalen Sorgen nicht aus der Welt schaffen. Er gibt uns einen Funken Hoffnung, dass am Ende doch noch eine gute Kampagne dabei herauskommen könnte. Aber diese Hoffnung sollte man bis auf Weiteres mit einer gesunden Portion Skepsis genießen.