Mit einem neuen Preview-Treiber aktiviert NVIDIA die Funktion "Smooth Motion" für GeForce-RTX-40-Grafikkarten. Ähnlich wie AMDs AFMF ermöglicht die Technik eine treiberseitige Frame Generation in DirectX-11- und -12-Spielen, die DLSS 3 nicht nativ implementiert haben. Die Installation erfordert einen Entwickler-Zugang.

NVIDIA Smooth Motion: Treiberseitige Frame Generation für die RTX 40-Serie
 

NVIDIA hat die Funktion Smooth Motion für seine Ada-Lovelace-Grafikkarten der GeForce RTX 40-Serie freigeschaltet. Das Feature, das ursprünglich der kommenden RTX-50-Generation vorbehalten sein sollte, ist nun über den Entwickler-Treiber mit der Versionsnummer 590.26 zugänglich. Es erlaubt die Interpolation von Zwischenbildern auf Treiberebene und zielt damit direkt auf Spiele ab, die nicht über eine native Frame-Generation-Unterstützung verfügen.

Technik und Abgrenzung zu DLSS 3

Smooth Motion arbeitet als Post-Processing-Verfahren außerhalb der Game-Engine. Die Software analysiert zwei vom Spiel gerenderte Frames und berechnet daraus ein Zwischenbild, um die dargestellte Bildrate zu erhöhen. Dieses Vorgehen ist konzeptionell quasi identisch mit AMD Fluid Motion Frames (AFMF).

 

Technische Eckdaten von Smooth Motion:

  • Funktion: Treiberseitige Frame-Interpolation
  • Ziel-Hardware: NVIDIA GeForce RTX 40-Serie
  • Voraussetzung: Entwickler-Treiber 590.26
  • API-Unterstützung: DirectX 11, DirectX 12
  • Aktivierung: Pro Anwendung via NVIDIA App oder Profile Inspector

Im Gegensatz dazu greift die native DLSS 3 Frame Generation auf spielinterne Daten wie Bewegungsvektoren und Tiefenpuffer zu. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertigere Rekonstruktion mit in der Regel weniger Artefakten und einer besseren Handhabung von UI-Elementen. Smooth Motion ist somit als eine qualitativ unterlegene, aber universeller einsetzbare Alternative zu verstehen.

 

Aktivierungsprozess und Leistungsdaten

Der Zugriff auf die Funktion ist derzeit nicht über die regulären Update-Kanäle möglich. Interessierte Nutzer müssen den Preview-Treiber von der NVIDIA-Developer-Webseite herunterladen, was eine kostenlose Registrierung erfordert. Eine Integration in einen zukünftigen, stabilen Game Ready Treiber ist wahrscheinlich, wurde aber noch nicht terminiert.

 

Erste Benchmarks von Testern und Medien zeigen teils deutliche Leistungszuwächse. In Titeln wie "Sons of the Forest" wurden FPS-Steigerungen von über 30 Prozent gemessen. Solche Rohdaten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Wie bei AFMF kann die Interpolation eine spürbare zusätzliche Latenz verursachen und je nach Spielszene sichtbare Bildfehler oder ein unruhiges Bild bei schnellen Kamerabewegungen produzieren. Die Kompatibilität und die Qualität des Ergebnisses müssen für jeden Titel individuell evaluiert werden.

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Manuelle Konfiguration und technische Abgrenzung

Die Freischaltung von Smooth Motion erfordert, wie erwähnt, den Preview-Treiber von der NVIDIA Developer-Webseite, der ein entsprechendes Entwickler-Konto voraussetzt. Nach der Installation ist für die Konfiguration zusätzlich das Werkzeug Nvidia Profile Inspector erforderlich, das frei über Plattformen wie GitHub verfügbar ist. Mit diesem Tool lassen sich die notwendigen Einstellungen für die Aktivierung der Funktion in den Treiberprofilen der jeweiligen Spiele vornehmen.

 

Es ist jedoch eine klare qualitative Abgrenzung zur nativen DLSS-Technologie vorzunehmen.

 

Technisch ist davon auszugehen, dass diese treiberseitige Lösung nicht die Bildqualität einer nativen DLSS-Implementierung erreicht. Anwender müssen mit einer potenziell höheren Anfälligkeit für Bildartefakte sowie mit Leistungsschwankungen rechnen, zumindest bis NVIDIA die Funktion für eine mögliche, finale Veröffentlichung optimiert hat.

Ein entscheidender technischer Unterschied besteht zudem darin, dass Smooth Motion keine Hochskalierung der Auflösung (Upscaling) vornimmt. Die Funktion fügt lediglich zusätzliche Bilder auf Basis der nativ vom Spiel gerenderten Auflösung ein. Sie ist eine reine Frame-Interpolationstechnik und nicht mit der "Super Resolution"-Komponente von DLSS zu verwechseln, die ein Bild von einer niedrigeren internen Auflösung auf eine höhere Zielauflösung rekonstruiert.

Einordnung und Marktumfeld

Die Einführung von Smooth Motion ist NVIDIAs direkte strategische Antwort auf AMDs AFMF-Offensive. Damit schließt der Hersteller eine Lücke im eigenen Portfolio und steigert die Attraktivität der RTX-40-Serie für Nutzer, die eine breite Palette von Spielen – auch abseits von Titeln mit nativer DLSS-3-Unterstützung – mit erhöhten Bildraten betreiben wollen. Gleichzeitig wahrt NVIDIA die qualitative Überlegenheit der aufwendiger zu implementierenden, nativen DLSS-Technologie.

 

Für Anwender stellt Smooth Motion eine kostenlose Alternative zur etablierten, aber kostenpflichtigen Software "Lossless Scaling" dar, die eine ähnliche Funktionalität GPU-übergreifend anbietet. Bis zu einem offiziellen Release in einem WHQL-zertifizierten Treiber behält die Funktion jedoch einen experimentellen Charakter für Enthusiasten, die bereit sind, potenzielle Instabilitäten in Kauf zu nehmen.