Ein Gerücht um ein "Project ROME" befeuert die Spekulationen, dass Rockstar Games mit GTA 6 weit mehr als nur ein Spiel plant. Die Vision: eine umfassende Creator-Plattform, die das Spielerlebnis revolutionieren und die Grenzen zwischen Spiel und "Metaverse" verwischen soll.
Der nächste Schritt für Grand Theft Auto?
Gerüchte um eine bevorstehende Enthüllung von "Project ROME" (Rockstar Online Modding Engine) verdichten sich in der Community. Diese Initiative soll es Spielern ermöglichen, eigene, tiefgreifende Erlebnisse innerhalb der Welt von GTA 6 zu erschaffen und damit das Spiel zu einer sich ständig weiterentwickelnden Plattform zu transformieren.
Kurz & Knapp
- Das Gerücht: Ein X-Account namens @GTAVI_Countdown berichtet über eine baldige Enthüllung von "Project ROME", einer Modding-Engine für GTA 6.
- Die Vision: GTA 6 soll sich von einem reinen Spiel zu einer Plattform wandeln, auf der Nutzer eigene Inhalte und Erlebnisse kreieren können.
- Die Basis: Die Spekulationen werden durch Rockstars Übernahme von Cfx.re, dem Team hinter den Modding-Plattformen FiveM und RedM, untermauert.
- Die Strategie: Stellenausschreibungen für einen "Senior Product Manager, Creator Platform" deuten auf eine feste Integration solcher Systeme hin.
- Das Ziel: Ein "Metaverse"-ähnliches Ökosystem mit einer potenziellen Creator-Wirtschaft, ähnlich wie bei Roblox, aber für ein erwachsenes Publikum.
"Project ROME": Was wir wissen und was Spekulation ist
Die Diskussion um "Project ROME" basiert derzeit primär auf Insider-Berichten und Community-Beobachtungen. Eine offizielle Bestätigung seitens Rockstar Games steht noch aus. Dennoch gibt es handfeste Indizien, die auf eine solche strategische Ausrichtung hindeuten.
Die Faktenlage stützt sich auf zwei wesentliche Säulen. Erstens, die Übernahme von Cfx.re im Jahr 2023. Dieses Team ist für die Entwicklung von FiveM und RedM verantwortlich, den inoffiziellen, aber extrem populären Multiplayer- und Modding-Frameworks für GTA 5 und Red Dead Redemption 2. Diese Übernahme war ein klares Signal, dass Rockstar die kreative Energie der Modding-Community nicht länger nur duldet, sondern aktiv in seine eigene Zukunftsstrategie integrieren will.
Zweitens untermauern Stellenausschreibungen diese Vermutung. Im August 2025 suchte Rockstar New York nach einem "Senior Product Manager, Creator Platform". In der Beschreibung wurde explizit die Verantwortung für die Weiterentwicklung von "FiveM, RedM, and related products" genannt.
Die Kombination aus der Akquise der führenden Modding-Entwickler und der gezielten Suche nach Produktmanagern für eine "Creator Platform" zeichnet ein sehr klares Bild. Rockstar Games scheint die grundlegende Infrastruktur für ein offiziell unterstütztes, nutzergeneriertes Content-Ökosystem in GTA 6 zu schaffen.
Der Name "Project ROME" selbst und die angebliche, kurz bevorstehende Enthüllung bleiben vorerst Spekulation, die durch Accounts wie @GTAVI_Countdown verbreitet wird.
Mehr als nur ein Spiel: Die Vision einer Plattform
Der Begriff "Metaverse" wird oft inflationär gebraucht, doch im Kontext von GTA 6 könnte er eine konkrete Bedeutung erhalten. Die Idee ist nicht, dass Du Deinen Alltag in einer VR-Brille verbringst, sondern dass die Spielwelt von GTA 6 eine persistente, von Spielern gestaltete Ebene erhält.
Stell dir vor, Du betrittst GTA Online nicht mehr nur, um von Rockstar entworfene Missionen zu spielen. Stattdessen könntest Du auf Servern landen, die komplett eigene Spielmodi, Regeln und sogar Wirtschaftssysteme etabliert haben – allesamt von der Community erstellt und betrieben. Dies ist das Kernprinzip, das FiveM im Kleinen bereits für GTA 5 ermöglicht hat und das "Project ROME" auf ein offizielles, massentaugliches Level heben könnte.
Die Säulen des GTA-"Metaverse"
- Nutzergenerierte Inhalte (UGC): Spieler erhalten mächtige Werkzeuge, um nicht nur einfache Rennen, sondern komplexe Skripte, Spielmodi (wie ausgefeilte Roleplay-Szenarien) oder sogar eigene narrative Erlebnisse zu erschaffen.
- Creator Economy: Erfolgreiche Content-Ersteller könnten ihre Kreationen potenziell monetarisieren. Dies würde einen Anreiz schaffen, hochwertige und langlebige Inhalte für die gesamte Community zu entwickeln, ähnlich dem Modell von Roblox oder Fortnite Creative.
- Persistenz und Identität: Dedizierte Server könnten Welten erschaffen, in denen Handlungen dauerhafte Konsequenzen haben und Spieler eine feste Rolle oder Identität annehmen – die Grundlage für tiefgehendes Roleplaying, wie es auf Servern wie "NoPixel" bereits praktiziert wird.
Rockstars Paradigmenwechsel im Umgang mit Modding
Historisch gesehen hatte Rockstar Games eine komplizierte Beziehung zur Modding-Szene. Während Singleplayer-Mods oft geduldet wurden, führte das Vorgehen gegen Projekte wie OpenIV in der Vergangenheit zu massiver Kritik aus der Community. Die offizielle Integration des Cfx.re-Teams stellt daher einen fundamentalen Wandel dar.
Anstatt die Kontrolle über das Online-Erlebnis strikt zu behalten, scheint Rockstar zu erkennen, dass die Langlebigkeit und Relevanz eines Titels wie GTA 6 massiv von der Kreativität seiner Spielerbasis profitieren kann. Indem das Unternehmen die Werkzeuge bereitstellt und einen offiziellen Rahmen schafft, sichert es sich nicht nur die Kontrolle über die technische Umsetzung, sondern öffnet auch die Tür für eine unendliche Flut an neuen Inhalten. Dies würde auch die Lebensspanne von GTA 6 potenziell um viele Jahre verlängern und die Entwicklung von GTA 7 weiter in die Zukunft verschieben.
Die technische Umsetzung bleibt die grösste Frage. Werden die Tools nur für PC-Spieler verfügbar sein oder schafft Rockstar eine konsolenübergreifende Plattform, auf der alle Spieler auf die Kreationen zugreifen können? Letzteres wäre eine echte Revolution für die Konsolenwelt und würde die Position von GTA 6 als dominierende Unterhaltungsplattform für die nächste Dekade zementieren.