Fast hätten wir es vor lauter Lärm um BO7 oder Battlefield 6 übersehen. Und vielleicht ist auch genau das der Grund? Der für den 8. Oktober geplante Start von Kingmakers findet leider nicht statt. Die Entwickler von Redemption Road Games haben sich in einem ausführlichen Statement an die Fans gewandt und legen die Gründe für die Verzögerung offen: Ein kompromissloses Festhalten an der Vision und technische Hürden, die man für ein fertiges Spiel überwinden will. 

Kingmakers: Release verschoben – Qualität ist wichtiger als der geplante Termin!
 

Kingmakers verschiebt Release: Qualität vor Pünktlichkeit

Der Zeitplan für eine der meisterwarteten Veröffentlichungen im Indie-Sektor gerät ins Wanken. Kingmakers wird nicht wie geplant am 8. Oktober erscheinen. Das Entwicklerstudio Redemption Road Games gab dies in einer direkten Nachricht an die Community bekannt. Anstatt einer einfachen Mitteilung liefert das Team jedoch eine bemerkenswert offene Begründung für die Verzögerung, die tief in den Ambitionen des Projekts verwurzelt ist.

Kurz & Knapp

  • Der geplante Release von Kingmakers am 8. Oktober ist abgesagt.
  • Ein neues Veröffentlichungsdatum wurde noch nicht genannt.
  • Als Hauptgrund wird das Festhalten an der ursprünglichen, kompromisslosen Vision des Spiels angeführt.
  • Die Entwickler betonen, keine geplanten Features für einen früheren Release streichen zu wollen.
  • Technische Herausforderungen und das Polishing des Contents erfordern mehr Zeit.
  • Zur Überbrückung der Wartezeit ist in Kürze ein halbstündiges "Deep Dive"-Gameplay-Video geplant.

Moment mal, worum geht’s in Kingmakers eigentlich?

Kurze Version: Falls du schon immer mal zu einem Messerkampf mit einer geladenen MG erscheinen wolltest, ist Kingmakers wahrscheinlich genau dein Ding.

 

Lange Version: Stell dir vor, du landest als zeitreisender Elitesoldat mit einem Arsenal moderner Waffen mitten im mittelalterlichen England. Deine Mission? Den Lauf der Geschichte zu verändern und einen blutigen Krieg zu entscheiden. Kingmakers ist ein wilder Genre-Mix: Du kämpfst in der Third-Person-Perspektive mit Sturmgewehren und Schrotflinten gegen Ritter und Bogenschützen, kommandierst aber gleichzeitig in Echtzeit deine eigenen Armeen wie in einem Strategiespiel. Der erste Trailer, der gepanzerte Pick-up-Trucks durch Ritterheere pflügen liess, ging nicht ohne Grund viral. Es ist die ultimative "Was wäre wenn"-Fantasie, die Sandbox-Action mit taktischer Tiefe verbindet.

Ein ambitioniertes Versprechen

Das Statement von Redemption Road Games liest sich weniger wie eine Entschuldigung und mehr wie ein Manifest für ihr Spiel. Der Kern der Botschaft ist unmissverständlich: Die Qualität und der Umfang des finalen Produkts haben absolute Priorität.

"Es ist ein unglaublich ambitioniertes, kompromissloses Spiel, und wir wollen keine geplanten Features streichen, nur um es aus der Tür zu bekommen. Unser Ziel war es von Anfang an, etwas zu schaffen, das es auf dem Markt in Bezug auf Gameplay, Umfang, Grösse und Interaktivität noch nicht gibt."

Keine Abstriche bei den Inhalten zu machen, soll am Ende verhinden, dass du kein unfertiges Produkt in deinen Händen hältst. Kingmakers will diesen Trend durchbrechen, unfertige Games zu releasen um nzählige Hotfixes im Anschluss nachzureichen, auch wenn es eine Verschiebung bedeutet.

Die technischen Hürden der totalen Zerstörung

Die Entwickler geben konkrete Einblicke in die technischen Herausforderungen. Es geht nicht nur um die schiere Grösse der Spielwelt oder die tausenden von KI-Einheiten, die in den Schlachten agieren. Ein zentrales Feature ist die vollständig zerstörbare Umgebung, die über kosmetische Effekte weit hinausgeht. Jeder Baum, jede Wand, jede Decke soll den physikalischen Einwirkungen im Kampf nachgeben. Ein Holzlagerhaus soll nicht nur brennen, sondern zu einer realen, betretbaren Ruine werden, die das Kampfgeschehen dynamisch verändert.

 

Solche Systeme, kombiniert mit einer frei erkundbaren, grossen Karte und dem Drop-in/Drop-out 4-Spieler-Koop, stellen eine immense Belastung für jede Engine dar. Das Ziel, dies alles bei stabilen 60fps auf Mid-Range PCs zu realisieren, ohne auf "Fake-Frames" zurückzugreifen, verdeutlicht den hohen technischen Anspruch des Studios.

Unreal Engine 4 am Limit

Besonders interessant ist die Erwähnung, die Unreal Engine 4 an ihre absoluten Grenzen zu bringen. Obwohl die Unreal Engine 5 bereits seit einiger Zeit verfügbar ist, zeigt die Entscheidung, bei der vierten Generation zu bleiben – auf der die Entwicklung ursprünglich begann – wie komplex die bestehenden Systeme bereits sind. Ein Engine-Wechsel wäre wahrscheinlich mit einer noch grösseren Verzögerung verbunden gewesen. Die Aussage, dass 80 % des Ingenieurteams speziell für die Bewältigung dieser technologischen Grenzen eingestellt wurden, unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Bemühungen.

Transparenz schafft Vertrauen

Anstatt die Community mit einer vagen Ankündigung im Unklaren zu lassen, wählt Redemption Road Games den Weg der Transparenz. Die detaillierte Erklärung der Gründe und das Eingeständnis, mehr Zeit für das Polishing zu benötigen, wird von vielen voraussichtlich positiv aufgenommen werden. Diese offene Kommunikation ist ein entscheidender Faktor, um das Vertrauen und die Vorfreude aufrechtzuerhalten.

 

Als nächster Schritt wurde ein halbstündiges "Deep Dive"-Gameplay-Video angekündigt. Dieses soll einen umfassenden Überblick über die bisherige Arbeit geben und beweisen, dass die zusätzliche Entwicklungszeit gut investiert ist. Es wird sich zeigen, ob die dort präsentierten Fortschritte die Entscheidung zur Verschiebung untermauern können.