Die ersten Eindrücke von der Einzelspieler-Kampagne in Battlefield 6 fallen ernüchternd aus und lassen befürchten, dass dieser Teil des Spiels die Achillesferse des Gesamtpakets werden könnte. Während der Multiplayer-Modus bereits im Vorfeld als „unglaublich“ gelobt wurde, scheint die Kampagne, zumindest basierend auf einem ersten Test von drei Missionen, unter einem eklatanten Mangel an Feinschliff und Spielspaß zu leiden.

Battlefield 6: Einzelspieler-Kampagne enttäuscht im Frühcheck – Lichtblick im Open-World-Format
 

Kurz & Knapp

  • Die Einzelspieler-Kampagne von Battlefield 6 wird als höchstens „okay“ bewertet und leidet unter fehlendem Feinschliff.
  • Häufige technische Mängel wie veraltete Charaktermodelle, schlechte Texturen und fehlerhafte Lippensynchronisation fallen auf.
  • Die KI der Teamkameraden agiert unnatürlich und roboterhaft, mit wiederholten Problemen bei Wiederbelebungen.
  • Zwei der drei gespielten Missionen werden als kopiert und mangelhaft beschrieben, mit Vergleichen zu Call of Duty: Modern Warfare 3.
  • Eine offene Mission im „Battlefield-Stil“ mit Fahrzeugen und Squad-Bewegungen wird als vielversprechender Lichtblick hervorgehoben.
  • Es besteht die Sorge, dass grundlegende Designprobleme vor der Veröffentlichung nicht behoben werden können.

Zwischen Hoffen und Bangen: Die Achillesferse der Kampagne

Schon vor der Veröffentlichung ranken sich um Battlefield 6 zahlreiche Spekulationen und hohe Erwartungen. Ein erster Blick auf die Einzelspieler-Kampagne offenbart jedoch eine andere Geschichte. Die Entwicklung bei Ridgeline Studios, die ursprünglich Marcus Leato, einen Mitschöpfer von Halo, an Bord geholt hatten, bevor das Studio geschlossen wurde und Marcus EA verlassen musste, scheint von erheblichen Schwierigkeiten geprägt gewesen zu sein. Das Ergebnis ist laut ersten Bewertungen ein uninspiriertes und überhastet wirkendes Produkt, das kaum über ein "okay" hinausgeht.

Fehlender Feinschliff und technische Mängel

Ein durchgängiger Kritikpunkt ist der manifeste Mangel an Feinschliff. Dies zeigt sich in nahezu allen Bereichen: von den Animationen über die Zwischensequenzen bis hin zu den eigentlichen Gameplay-Abschnitten. Die Charaktermodelle wirken veraltet, die Texturqualität wird als schlecht beschrieben, und die Lippensynchronisation funktioniert fehlerhaft. Es scheint, als sei an vielen Ecken gespart worden, etwa in Zwischensequenzen, wo Charaktere auffällig den Arm vor den Mund halten, um offensichtliche Mängel bei den Lippenbewegungen zu kaschieren.

Fehlender Feinschliff und technische Mängel

KI-Probleme: Teamkameraden als Stolpersteine

Ein weiterer gravierender Punkt betrifft die Künstliche Intelligenz. Die KI-Teamkameraden agieren unnatürlich und roboterhaft. Berichte häufen sich, dass KI-Kameraden den Spieler wiederholt nicht korrekt wiederbeleben können. Zudem verharren sie oft an bestimmten Stellen oder schauen durch Wände, während sie scheinbar auf den Auslöser für das nächste Missionsziel warten. Dies schmälert die Immersion und den Spielfluss erheblich.

Einfallsloses Leveldesign: Schatten von Call of Duty

Zwei der drei getesteten Missionen wurden als schlecht bis mittelmäßig eingestuft. Eine Mission wird sogar als „fast identische Kopie“ der Modern Warfare 2019-Mission „Clean House“ beschrieben, die jedoch in jeder Hinsicht schlechter umgesetzt sei. Die erste gespielte Mission, ein amphibischer Angriff, wirkte „billig“: Fahrzeuge bewegten sich auf einer geraden Linie, ohne realistische Interaktion mit Wellen, was dem Level ein lineares „On-Rails“-Gefühl verlieh, ähnlich wie bei älteren Titeln wie Delta Force Blackhawk Down. Eine Auto-Verfolgungsjagd wird als uninteressanter Zeitfüller abgetan. Direkte Vergleiche zur Kampagne von Modern Warfare 3 werden ebenfalls gezogen, die als eine der schlechtesten Call of Duty-Kampagnen bezeichnet wird.

Der Battlefield-Moment: Ein Hoffnungsschimmer im Open-World-Format

Trotz der weit verbreiteten Kritik gibt es einen Lichtblick. Die dritte gespielte Mission, in der es darum ging, SAM-Stellungen auszuschalten, wurde als die beste und vielversprechendste empfunden.

Diese Mission nutzte ein offenes Format und fühlte sich am ehesten nach einem echten Battlefield-Stil an. Sie funktionierte, weil sie keine streng geskripteten Sequenzen erforderte, bei denen die KI an bestimmten Orten sein musste, sondern offene Kämpfe mit mehreren Zielen, großen Karten, Fahrzeugen wie ATVs, APCs und Humvees sowie dynamische Squad-Bewegungen zuließ.

Das Feedback zeigt, dass Battlefield seinen Stärken treu bleiben und nicht versuchen sollte, die stark geskripteten Kino-Events von Call of Duty zu imitieren. Hier liegt das Potenzial, das das Franchise groß gemacht hat.

Fazit und Ausblick: Eine einmalige Angelegenheit?

Das Gesamterlebnis der Kampagne ist, basierend auf den ersten drei Missionen, enttäuschend. Es bestehen ernsthafte Zweifel, ob ein geplanter Vorab-Patch die grundlegenden Designprobleme beheben kann, da das Spiel in seinen Kernkonzepten als „von Natur aus schrecklich konzipiert“ wahrgenommen wird.