Charles Darwin beschrieb die natürliche Selektion als das Überleben des am besten Angepassten. In der gnadenlosen Welt der Free-to-Play-Shooter bedeutet das, sich anzupassen oder unterzugehen. Und Battlefield, so scheint es nach neuesten Leaks, hat die Evolutionstheorie für seinen nächsten großen Wurf sehr genau studiert.
tldr: Dataminer Temporyal hat erneut Details zu "Gauntlet" geleakt, einem neuen Squad-Eliminierungsmodus für das nächste Battlefield. In Runden mit wechselnden Zielen fliegen die schlechtesten Teams raus, bis ein Sieger feststeht. Der Modus ist wohl Teil des Free-to-Play-Angebots und nutzt die Battle-Royale-Karte.
Mehr als nur Überleben: Ein Turnier statt reiner Anarchie
Du erinnerst dich vielleicht: Bereits vor gut vier Monaten haben wir hier über die ersten vagen Hinweise zu einem Modus namens "Gauntlet" berichtet. Ganz so neue Informationen gibt es zu Gauntlet nicht, aber aufwärmen können wir allemal. Damals war es ein Puzzle aus Datenschnipseln, das einen rundenbasierten Taktik-Shooter andeutete. Vergiss diese groben Skizzen. Was der bekannte und in der Regel zuverlässige Dataminer "Temporyal" nun veröffentlicht hat, hebt sich deutlich von einem klassischen Battle Royale ab. Es handelt sich um einen Squad-Eliminierungsmodus, der auf der großen BR-Karte angesiedelt ist, aber nach den Regeln eines gnadenlosen Turniers gespielt wird.
Die Grundidee ist einfach: Mehrere Squads starten in ein Match, das aus vier aufeinanderfolgenden Missionen besteht. Am Ende jeder dieser Missionen wird abgerechnet, und das Team mit der niedrigsten Punktzahl wird eliminiert. Wer in den ersten Runden konstant gute Leistungen zeigt, wird zudem mit verbesserten "Field Specs" belohnt. Das Ganze gipfelt in einer letzten Mission, in der das erste Squad, das ein bestimmtes Punktziel erreicht, zum Sieger gekrönt wird.
Die Kunst der Improvisation: Von Datendiebstahl bis Zonenverteidigung
Die wahre Würze dieses Konzepts liegt in der Vielfalt der Missionen, die zufällig ausgewählt und an unterschiedlichen Orten auf der Karte platziert werden. Die geleakte Liste liest sich wie ein "Best of" der zielbasierten Shooter-Modi:
- Vendetta: Jage markierte Feinde in anderen Squads oder überlebe selbst als hochrangiges Ziel, um Punkte zu scheffeln.
- Heist: Infiltriere eine feindliche Stellung und stehle Geheimdienst-Caches. Der Haken: Der Träger ist permanent für den Feind markiert.
- Wreckage: Ein Hauch von Rush. Du musst Bomben aufnehmen, um M-COM-Stationen zu sprengen, wobei der Zünder sofort nach dem Aufheben scharf wird.
- Extraction: Beschaffe Datenlaufwerke und liefere sie an Drohnen ab, aber sei auf der Hut – die Drohnen könnten mit Fallen präpariert sein.
- Circuit & Deadlock: Klassische Zonenherrschaft, die an Modi wie "Chain Link" erinnert. Halte Knotenpunkte oder Zonen, um Punkte zu sammeln und Feinde automatisch aufzudecken.
- Contract: Ein reiner Jagdauftrag. Spüre ein feindliches Squad auf und eliminiere es.
- Decryption: Sichere und entschlüssele Peilsender. Der Haken hier: Sprinten unterbricht den Entschlüsselungsprozess.
Um die Spannung weiter zu erhöhen, können Missionen gelegentlich durch Modifikatoren verschärft werden.
"Sudden Elimination" bedeutet, dass dein Squad sofort aus dem Spiel fliegt, wenn es komplett ausgelöscht wird. Ein "Point Multiplier" verdoppelt die verdienten Punkte in den letzten Minuten einer Mission und verspricht dramatische Comeback-Möglichkeiten.
Die Geister der Vergangenheit und die Blaupause der Konkurrenz
Wenn du dir diese Struktur ansiehst, ist es unmöglich, nicht an den grandios gescheiterten Versuch namens Hazard Zone aus Battlefield 2042 zu denken. Dieser Modus wurde für sein repetitives Gameplay, seine unklaren Ziele und sein mangelhaftes Belohnungssystem scharf kritisiert. Gauntlet wirkt wie eine direkte und wohlüberlegte Antwort auf jeden einzelnen dieser Kritikpunkte. Die klare Rundenstruktur mit Eliminierung schafft einen enormen Druck und eindeutige Siegbedingungen, während die Vielfalt der Missionen genau die Abwechslung verspricht, die Hazard Zone so schmerzlich vermissen ließ.
Gleichzeitig ist es offensichtlich, dass DICE und Ripple Effect (das für den F2P-Teil zuständige Studio) die Konkurrenz genau beobachtet haben. Die rundenbasierte Turnierstruktur mit Cash-outs und Eliminierungen erinnert stark an den Überraschungshit The Finals. Gauntlet scheint die Lehren aus dessen Erfolg zu ziehen und sie mit der weitläufigen Sandbox und dem Fahrzeug-Gameplay von Battlefield zu kombinieren. Es ist der Versuch, das Beste aus zwei Welten zu vereinen: die unvorhersehbaren "Battlefield Moments" einer riesigen Karte und die fokussierte, zielgerichtete Spannung eines Arena-Shooters.
Die Entscheidung, diesen Modus – genau wie das eigentliche Battle Royale – als Free-to-Play anzubieten, ist der logische und absolut notwendige Schritt, um sich gegen Giganten wie Warzone zu behaupten. Gauntlet könnte die perfekte Ergänzung zum BR sein – ein Modus für jene Runden, in denen du keine Lust auf einen 30-minütigen Überlebenskampf hast, sondern schnelle, abwechslungsreiche und zielgerichtete Action suchst.
Am Ende ist Gauntlet vielleicht genau das, was Battlefield braucht: kein weiterer Klon, sondern eine intelligente Kreuzung.