Das Windows 11 2025 Update, intern als Version 25H2 bekannt, ist kaum ausgerollt, da legt Microsoft bereits die ersten bekannten Probleme offen. In einem Support-Dokument werden vier Fehler bestätigt, die von kleineren Ärgernissen bis zu potenziell störenden Funktionsausfällen reichen.

 

Windows 11 25H2 Update mit vier offiziellen Problemen

Das Update mit der Build-Nummer 25H2 wurde erst vor wenigen Stunden für die Öffentlichkeit freigegeben. Da es technisch auf der Codebasis der Version 24H2 aufbaut und als sogenanntes "Enablement Package" fungiert, erbt es auch dessen bekannte Fehler. Wer also bereits 24H2 mit dem September-Update nutzt, kennt die Probleme möglicherweise schon.

Kurz & Knapp

  • DRM-Wiedergabe: Ältere, durch DRM geschützte Medien wie DVDs oder Blu-rays können in seltenen Fällen die Wiedergabe verweigern.
  • Update-Installer: Die manuelle Installation von Updates über .msu-Dateien kann mit einer Fehlermeldung scheitern.
  • SMBv1-Dateifreigabe: Das veraltete Netzwerkprotokoll SMBv1 funktioniert bei Verbindungen über NetBT nicht mehr korrekt.
  • Media Creation Tool: Das Werkzeug zur Erstellung von Installationsmedien kann auf ARM64-PCs nicht für ARM64-Systeme ausgeführt werden.
  • Ursprung der Fehler: Alle genannten Probleme sind von der Codebasis der Version 24H2 übernommen worden.

Die Details der bestätigten Probleme

DRM-geschützte Inhalte und der Enhanced Video Renderer

Microsoft bestätigt, dass ein Fehler im Zusammenhang mit dem Enhanced Video Renderer (EVR) die Wiedergabe von DRM-geschützten Inhalten stören kann. Das betrifft weniger moderne Streaming-Dienste wie Netflix, sondern primär ältere Anwendungen zum Abspielen von DVDs, Blu-rays oder TV-Aufzeichnungen. Im Fehlerfall kann es zu Copyright-Fehlermeldungen, plötzlichen Wiedergabestopps oder einem schwarzen Bildschirm kommen. Eine Behebung des Problems ist für ein optionales Update im Oktober 2025 anvisiert.

Fehler bei der Installation von .msu-Paketen

Der Versuch, ein Update-Paket im .msu-Format manuell über den Windows Update Standalone Installer (WUSA) zu installieren, kann mit dem Fehlercode ERROR_BAD_PATHNAME fehlschlagen. Für die meisten Privatnutzer und Gamer dürfte dieser Fehler kaum Relevanz haben, da Updates in der Regel automatisch über die Windows-Update-Funktion bezogen werden. Die manuelle Installation ist eher in Unternehmensumgebungen üblich.

Microsoft merkt dazu an: “It’s not commonly used in personal or home settings.”

Defekte Dateifreigabe über SMBv1

Ein weiterer Fehler betrifft das veraltete Dateifreigabeprotokoll Server Message Block Version 1 (SMBv1). Nach dem Update auf 25H2 können Verbindungen zu Freigaben, die auf NetBIOS over TCP/IP (NetBT) basieren, nicht mehr hergestellt werden. Obwohl Microsoft seit Jahren von der Nutzung abrät, kommt es in manchen Heimnetzwerken, beispielsweise für den Zugriff auf ältere NAS-Systeme oder bei Retro-Gaming-Setups, weiterhin zum Einsatz.

Als Workaround empfiehlt Microsoft, den Netzwerkverkehr direkt über TCP-Port 445 zu leiten, wodurch Windows TCP anstelle von NetBT verwendet. Langfristig ist der Umstieg auf die sichereren Protokolle SMBv2 oder SMBv3 die bessere Lösung.

Media Creation Tool versagt auf ARM64-Systemen

Besitzer von ARM64-PCs, etwa einem Surface Pro X, können mit dem Media Creation Tool aktuell kein Installationsmedium für Windows 11 auf ARM64 erstellen. Der Versuch wird mit einer generischen Fehlermeldung quittiert. Während ARM64-PCs im Desktop-Gaming noch eine Nische sind, gewinnen sie durch neue Formfaktoren an Bedeutung. Kurioserweise funktioniert das Tool auf einem ARM-PC weiterhin, wenn man ein Installationsmedium für eine x64-Architektur (Intel/AMD) erstellen möchte. Als Übergangslösung müssen Nutzer einen x86-PC verwenden, um ein ARM64-Medium zu erstellen.

Einordnung und Ausblick

Die von Microsoft kommunizierten Probleme sind spezifisch und dürften die Mehrheit von uns nicht direkt betreffen. Der schwerwiegendste Fehler ist wohl jener mit der DRM-Wiedergabe, der Sammler physischer Medien treffen könnte. Die Tatsache, dass diese Probleme von einer früheren Version übernommen wurden, wirft jedoch Fragen bezüglich des Testprozesses im Vorfeld eines Major-Releases auf. Microsoft arbeitet bereits an Korrekturen, die in den kommenden Wochen, voraussichtlich beginnend mit einem optionalen Patch im Oktober, verteilt werden sollen. Wer auf eine der genannten Funktionen angewiesen ist, sollte das Update vorerst aufschieben.