Microsofts September-Updates sind da und bringen weitreichende Konsequenzen. Während das Update KB5065431 das Ende für Windows 11 23H2 einläutet und den Wechsel zu 24H2 forciert, erhält Windows 10 mit KB5065429 überraschend ein kostenloses Jahr an Sicherheitsupdates.
Windows Patchday September: Weichenstellung für 11 und 1
Der September-Patchday ist da und liefert die obligatorischen Sicherheitsupdates für Windows 11 und Windows 10. Doch hinter den reinen Versionsnummern verbergen sich diesmal strategische Entscheidungen, die den Lebenszyklus beider Betriebssysteme maßgeblich beeinflussen. Für Nutzer von Windows 11 in der Version 23H2 markiert das Update KB5065431 das finale Kapitel, während Windows-10-Veteranen eine unerwartete Verlängerung erhalten.
Windows 11 23H2: Das Ende ist besiegelt
Mit der Verteilung des kumulativen Updates KB5065431, das Windows 11 23H2 auf die Build-Version 22631.5909 anhebt, sendet Microsoft ein unmissverständliches Signal: Die Zeit dieser Version läuft ab.
Der Countdown zum Support-Ende
Das Support-Ende am 11. November 2025 für Windows 11 23H2 steht fest und wird nicht verlängert. Nach diesem Datum erhält diese Betriebssystemversion keine Sicherheitsupdates mehr. Microsoft hat bereits damit begonnen, berechtigte Systeme mit Home- und Pro-Editionen automatisch auf die neuere Version 24H2 zu migrieren. Dieser Prozess hatte sich verzögert, da der ursprüngliche Rollout von 24H2 von diversen Kompatibilitätsproblemen und Fehlern flankiert war. Viele dieser anfänglichen Schwierigkeiten, die teils durch veraltete Drittanbieter-Anwendungen, teils durch das Betriebssystem selbst verursacht wurden, sind inzwischen behoben. Ein Verbleib auf Version 23H2 ist aus Sicherheits- und Kompatibilitätsgründen nicht mehr ratsam. Für Enterprise- und Education-Editionen gilt eine verlängerte Frist bis zum 10. November 2026.
Technische Korrekturen statt neuer Features
Das Update KB5065431 konzentriert sich ausschließlich auf Fehlerbehebungen. Neue Funktionen suchst du vergebens. Im Fokus stehen zwei wesentliche Korrekturen:
- NDI-Streaming-Performance: Ein Problem, das nach einem der vorherigen Updates auftrat und bei der Nutzung von NDI (Network Device Interface) zu Audioverzögerungen und Leistungseinbußen bei der Videoübertragung führte, wurde behoben.
- Benutzerkontensteuerung (UAC): Eine im August eingeführte Sicherheitsverschärfung sorgte für Verwirrung. Sie erzwang bei Reparatur- oder Installationsvorgängen von MSI-Dateien stets eine UAC-Abfrage für Administratorrechte, selbst für Standardbenutzer. Dieses Verhalten, obwohl als Sicherheitsfeature gedacht, ist nun für Administratoren über eine Gruppenrichtlinie wieder steuerbar.
Zudem wurden die Sicherheit für SMB-Freigaben weiter gehärtet und eine Audit-Funktion für die SMB-Client-Kompatibilität hinzugefügt.
Windows 10 22H2: Die überraschende Verlängerung
Während bei Windows 11 der Generationswechsel forciert wird, zeigt sich Microsoft bei Windows 10 kulant. Das Update KB5065429 (Build 19045.6332) ist zwar das vorletzte reguläre Sicherheitsupdate vor dem offiziellen Support-Ende im Oktober 2025, doch es bringt eine entscheidende Neuerung mit sich.
Ein kostenloses ESU-Jahr für die Community
Microsoft bietet Nutzern von Windows 10 unter bestimmten Bedingungen ein kostenloses ESU-Jahr (Extended Security Updates). Anstatt die übliche Gebühr für die einjährige Verlängerung zu entrichten, können sich qualifizierte Nutzer direkt über die Systemeinstellungen anmelden.
Um für das kostenlose ESU-Programm berechtigt zu sein, muss das aktuelle Update KB5065429 installiert sein. Zudem scheint die Nutzung von OneDrive und der Windows-Backup-App eine Voraussetzung zu sein. Nach der Installation des Updates sollte in den Windows-Update-Einstellungen die Option "Jetzt registrieren" ("Enroll now") erscheinen, die eine kostenlose Verlängerung der Sicherheitsupdates bis zum 13. Oktober 2026 ermöglicht.
Laut Microsoft wird diese Anmeldeoption schrittweise ausgerollt und sollte allen Nutzern vor der Deadline am 14. Oktober 2025 zur Verfügung stehen. Dies ist ein durchaus fairer Schritt, da ein erheblicher Teil der Windows-Nutzerbasis aufgrund der strengen Hardware-Anforderungen von Windows 11 nicht ohne Weiteres umsteigen kann.
Technisch behebt das Update für Windows 10 dieselben Kernprobleme wie sein Pendant für Windows 11, namentlich die Störungen bei NDI-Streams und Anpassungen bei der Sicherheit von SMB-Freigaben.
Direkte Download-Links der MSU-Dateien
Sollte der automatische Update-Prozess fehlschlagen, können die Updates manuell über den Microsoft Update Catalog bezogen werden. Die manuelle Installation einer MSU-Datei dauert in der Regel etwas länger als der automatische Vorgang.
Windows 11 KB5065431 (23H2)
Windows 10 KB5065429 (22H2)