Killing Floor 3 ist da und stellt mit Unreal Engine 5 so manchen PC auf die Probe. Besonders Features wie Lumen und der hohe VRAM-Verbrauch fordern ihren Tribut. Dieser Guide führt durch den Dschungel der Grafikeinstellungen, zeigt die größten Leistungsfresser und liefert optimierte Konfigurationen für Low-End-, Mid-Range- und High-End-Systeme, damit dem flüssigen Zed-Abschlachten nichts im Wege steht.
Killing Floor 3 Performance-Guide: Optimale PC-Einstellungen
Der Start von Killing Floor 3 am 24. Juli 2025 (STEAM) bringt den Koop-Horror auf die aktuelle Konsolengeneration und den PC. Entwickelt auf Basis der Unreal Engine 5, entfesselt das Spiel eine dystopische Vision des Jahres 2091, in der Spieler als Nightfall-Rebellen gegen Horden von Zeds antreten. Obwohl der Titel nicht als übermäßig hardwarehungrig gilt, erfordern moderne Engine-Features wie die globale Beleuchtung "Lumen" und ein beachtlicher VRAM-Bedarf eine gezielte Konfiguration der Grafikeinstellungen, um ein optimales Gleichgewicht aus visueller Qualität und stabiler Bildrate zu erzielen.
Kurz & Knapp: Die wichtigsten Optimierungs-Tipps
- Lumen & Reflexionen: Dies sind die größten Leistungsfresser. Die Deaktivierung oder Reduzierung auf "Mittel" kann die FPS um über 35 % steigern.
- Upscaling ist Pflicht: Die Nutzung von DLSS, FSR oder XeSS ist für flüssige Bildraten unerlässlich und kann die Performance, besonders in hohen Auflösungen, mehr als verdoppeln.
- Schatten auf "Mittel": Der Sweet Spot für Schattenqualität bietet einen signifikanten FPS-Boost von 15-20 % gegenüber "Ultra", ohne die visuelle Qualität drastisch zu reduzieren.
- Hoher VRAM-Verbrauch: Das Spiel belegt selbst bei 1080p auf Ultra-Details fast 12 GB VRAM. Grafikkarten mit weniger als 8 GB VRAM werden hier schnell an ihre Grenzen stoßen.
- SSD ist eine Voraussetzung: Eine SSD ist Teil der Mindestanforderungen. Die Installation auf einer herkömmlichen HDD wird zu erheblichen Lade- und Performance-Problemen führen.
Systemanforderungen: Was euer Rechner leisten muss
Die offiziellen Anforderungen zeigen, dass Tripwire Interactive den Einsatz von Upscaling-Technologien fest einplant. Die empfohlenen Spezifikationen zielen auf ein 1080p-Erlebnis mit mittleren Details, was die moderaten Ansprüche des Titels unterstreicht.
Mindestanforderungen (Niedrigste Details, 30 FPS)
- Betriebssystem: Windows 10
- Prozessor (CPU): AMD Ryzen 5 2600 oder Intel Core i7-4790
- Arbeitsspeicher (RAM): 16 GB
- Grafikkarte (GPU): NVIDIA GeForce GTX 1060 (3GB/6GB) oder AMD Radeon RX 480
- Speicherplatz: 20 GB auf einer SSD
Empfohlene Anforderungen (1080p, Mittel, mit Upscaling)
- Betriebssystem: Windows 11
- Prozessor (CPU): AMD Ryzen 7 7700X oder Intel Core i7-12700K
- Arbeitsspeicher (RAM): 16 GB
- Grafikkarte (GPU): NVIDIA GeForce RTX 3060 oder AMD Radeon RX 6750 XT (bis zu 12 GB VRAM)
- Speicherplatz: 20 GB auf einer SSD
Das Spiel scheint eine leichte Präferenz für NVIDIA-Hardware aufzuweisen, insbesondere wenn es um die Nutzung von Ray-Tracing-Features und DLSS geht.
Die entscheidenden Grafik-Regler: Hier holt ihr die meisten FPS heraus
Nicht jede Grafikeinstellung hat den gleichen Einfluss auf die Performance. Die folgenden Optionen sind die wichtigsten Hebel, um die Bildrate gezielt zu steigern.
Globale Beleuchtung (Lumen) und Reflexionen
Die dynamische globale Beleuchtung durch Lumen ist das visuell beeindruckendste, aber auch forderndste Feature. Auf "Ultra" kann es die Bildrate um bis zu 35 % reduzieren. Eine Reduzierung auf "Mittel" stellt einen guten Kompromiss dar. Wer maximale Leistung benötigt, sollte Lumen komplett deaktivieren. Interessanterweise hat das Deaktivieren von Lumen oder Reflexionen den gleichen Effekt, wie wenn beide deaktiviert sind. Es empfiehlt sich also, eine der beiden Optionen aktiviert zu lassen, vorzugsweise die Reflexionsqualität auf dem Modus "SSR" (Screen Space Reflections), da diese weniger Leistung kosten als Lumen-Reflexionen.
Schattenqualität
Hier ist die Einstellung "Mittel" der klare Sweet Spot. Sie liefert 15-20 % mehr FPS als "Ultra" und bewahrt dabei die dynamischen Schatten, die für die Atmosphäre wichtig sind. Die Einstellung "Niedrig" deaktiviert diese vollständig und bringt nur einen geringen weiteren Leistungsschub von etwa 6 %.
Upscaling ist Pflicht: DLSS, FSR, XeSS im Detail
Für ein flüssiges Spielerlebnis, insbesondere jenseits von 1080p, ist Upscaling unverzichtbar. Es kann die Bildraten fast verdoppeln.
- DLSS (NVIDIA): Bietet die beste Bildqualität mit den wenigsten Artefakten. In Kombination mit Frame Generation (RTX 40-Serie) sind Leistungssteigerungen von 70-80 % möglich.
- FSR (AMD): Eine solide Alternative für alle Grafikkarten, die qualitativ zwischen DLSS und TSR liegt.
- XeSS (Intel): Reduziert Details etwas stärker, eliminiert aber die meisten störenden Artefakte.
- TSR (Temporal Super Resolution): Die engine-eigene Lösung verursacht aktuell zu viel sichtbares Ghosting und Flimmern und ist daher kaum zu empfehlen.
Lumen ist der größte Leistungsfresser im Spiel. Wer nicht über eine High-End-GPU der RTX 40- oder RX 7000-Serie verfügt, sollte dieses Feature für eine stabile Bildrate deaktivieren oder zumindest auf "Mittel" reduzieren. Der Performance-Gewinn ist immens.
VRAM-Verbrauch und optimierte Settings für euer System
Killing Floor 3 ist hungrig nach Grafikspeicher. Auf "Ultra"-Einstellungen werden bereits bei 1080p 11,8 GB VRAM belegt, bei 1440p sind es 12,4 GB und bei 4K sogar 14,2 GB. Der Einsatz von Upscaling kann den Bedarf um 1-2 GB senken. Sollte der VRAM knapp werden, ist die Reduzierung der Texturqualität der effektivste Weg, um den Speicherverbrauch zu senken.
Hier sind drei empfohlene Konfigurationen als Ausgangspunkt:
Low-End PC (Ziel: 1080p @ 60+ FPS)
- GPUs: GeForce RTX 3060, Radeon RX 6600 XT
- Globale Beleuchtung / Reflexionen: Aus
- Schatten / Effekte / Vegetation: Niedrig bis Mittel
- Texturen: Mittel (je nach VRAM)
- Upscaling: FSR oder XeSS im Modus “Qualität”
Mid-Range PC (Ziel: 1080p/1440p @ 90+ FPS)
- GPUs: GeForce RTX 4060, Radeon RX 6750 XT / 7700 XT
- Globale Beleuchtung: Aus
- Reflexionen: SSR
- Schatten / Effekte / Vegetation: Mittel
- Texturen: Hoch
- Upscaling: DLSS oder FSR im Modus “Qualität”
High-End PC (Ziel: 1440p/4K @ 100+ FPS)
- GPUs: GeForce RTX 4070 / 5070+, Radeon RX 7900 XT / 9700 XT+
- Globale Beleuchtung / Reflexionen: Lumen
- Schatten / Effekte / Vegetation: Ultra
- Texturen: Ultra
- Upscaling: DLSS "Qualität" (1440p) / "Performance" (4K), optional mit Frame Generation
Windows- und System-Optimierungen: Das letzte Quäntchen Leistung
Zusätzlich zu den Ingame-Einstellungen können folgende System-Anpassungen die Performance weiter verbessern:
- Resizable BAR im BIOS/UEFI aktivieren.
- Den Windows-Spielemodus einschalten.
- Hardware-beschleunigte GPU-Planung (HAGS) aktivieren.
- Das Windows-Energieprofil auf "Höchstleistung" setzen.
- Sicherstellen, dass das korrekte XMP/EXPO-Profil für den Arbeitsspeicher geladen ist.
- Optional: Die Speicherintegrität (VBS) in den Windows-Sicherheitseinstellungen deaktivieren, da diese virtualisierungsbasierte Funktion Leistung kosten kann.
Fazit
Killing Floor 3 ist ein technisch skalierbares Spiel, das auf einer breiten Palette von Hardware lauffähig ist. Der Schlüssel zu einer hohen und stabilen Bildrate liegt jedoch im bewussten Umgang mit den ressourcenintensiven Features der Unreal Engine 5. Upscaling ist keine bloße Option mehr, sondern ein integraler Bestandteil des Performance-Managements. Wer die hier genannten Tipps beherzigt und die Einstellungen gezielt an die eigene Hardware anpasst, kann dem unerbittlichen Ansturm der Zeds auch ohne High-End-Rechner flüssig und in ansprechender Optik entgegentreten.