EU-Plan: Ende der Cookie-Banner – doch der Preis ist deine Privatsphäre
Kurz & Knapp
- Browser statt Banner: Cookie-Einstellungen sollen zentral im Browser festgelegt werden – Webseiten müssen das akzeptieren.
- Daten für KI: Unternehmen dürfen künftig leichter pseudonymisierte Nutzerdaten zum Trainieren ihrer KI-Modelle verwenden.
- Lockerung: Der strenge „AI Act“ für Hochrisiko-Systeme wird verschoben, um Innovationen nicht zu bremsen.
- Status: Es ist ein Entwurf, der noch durch das EU-Parlament muss.
Browser statt Klick-Marathon
Das tägliche Wegklicken von „Wir schätzen Ihre Privatsphäre“-Fenstern soll enden. Der Plan sieht vor, dass du deine Präferenzen (z. B. „Nur funktionale Cookies“) einmalig zentral in Chrome, Firefox oder Edge einstellst.
Webseiten müssen dieses Signal automatisch erkennen und respektieren. Zudem sollen reine Statistik-Cookies (Analytics) künftig gar keine Einwilligung mehr benötigen. Das Ziel: Ein „Ja“ oder „Nein“ ohne Untermenüs und monatelange Ruhe vor erneuten Abfragen.
Der Deal: Daten gegen Features
Während die UX gewinnt, verliert die DSGVO an Biss. Um Europas Tech-Sektor zu retten, erlaubt der Entwurf KI-Entwicklern explizit die Nutzung personenbezogener Daten für das Training von Modellen, solange diese „pseudonymisiert“ sind.
Das ist die Reaktion auf Berichte (wie den Draghi-Report), die warnen, dass Europa durch Überregulierung wirtschaftlich absteigt. Für uns hat das zwei Seiten:
- Features: KI-Funktionen in Windows (Copilot) oder Games (smarte NPCs, Anti-Cheat), die bisher wegen Rechtsunsicherheit in der EU fehlten, kommen schneller zu uns.
- Datenschutz: Deine digitalen Spuren könnten leichter im Trainings-Pool von Big Tech landen, ohne dass du es bei jedem Dienst explizit verhindern kannst.
via europa.eu