Hell Let Loose: Vietnam – Warum ich glaube, dass Hubschrauber und Tunnel unser Teamplay völlig neu auf die Probe stellen
Kurz & Knapp
- Release: Geduld ist gefragt – Start erst 2026 auf PC, PS5 und Xbox Series X|S.
- Setting: Vietnamkrieg, asymmetrisches 50v50 (USA vs. NVA).
- Gamechanger Luft: Helikopter sind nicht nur Taxis, sondern mobile Spawn-Punkte und Waffenplattformen.
- Gamechanger Boden: Die NVA nutzt Tunnel statt statischer Vorposten – der Feind ist überall.
- Neue Fronten: Sechs Maps zum Start, inklusive Gefechte auf dem Wasser mit Patrouillenbooten.
Wir alle lieben Hell Let Loose für diese Momente, in denen ein gut koordinierter Flankenangriff durch die Hecken von Carentan das Match dreht. Aber wir kennen auch den Frust, wenn man stundenlang auf offener Flur von Artillerie zermürbt wird.
Der Sprung in den Vietnamkrieg, den Expression Games jetzt für 2026 angekündigt hat, fühlt sich im ersten Gameplay-Trailer an wie ein Befreiungsschlag – und gleichzeitig wie eine völlig neue Art von Stress.
Asymmetrie: Wenn Fairness keine Rolle mehr spielt
In den bisherigen Schlachten war es meistens so: Ein Sherman ist stark, ein Tiger ist stärker, aber im Grunde spielen wir dasselbe Spiel. Vietnam wird das ändern, und das macht mir als Taktik-Fan fast schon ein wenig Angst.
Der Trailer macht klar: Die US-Army kommt mit überwältigender Feuerkraft und Technik, während die NVA und der Vietcong den Dschungel selbst sind. Das Tunnelsystem ist hier der entscheidende Faktor. Statt einfach nur einen "Garrison" hinter einem Haus zu bauen, operiert die NVA aus dem Untergrund.
Die Paranoia wird dein ständiger Begleiter sein. In der Normandie wusstest du grob, wo die Frontlinie verläuft. In Vietnam? Wenn du als US-Soldat durch den Dschungel patrouillierst, kann der Feind buchstäblich unter deinen Stiefeln lauern. Das klassische "Abklappern" der Map-Ränder nach feindlichen OPs wird hier wohl kaum funktionieren.
Tod von oben (und die Angst vor dem Piloten)
Der größte Elefant im Raum – oder besser gesagt, der Huey über den Baumwipfeln – sind die Hubschrauber. Bisher waren wir es gewohnt, dass der Nachschub per LKW kommt oder wir (mal wieder) 500 Meter zu Fuß laufen müssen, weil niemand einen OP gebaut hat.
Jetzt kommen Hueys und Kampfhubschrauber dazu. Die Entwickler versprechen Truppenverlegung, Aufklärung und Feuerunterstützung. Das klingt fantastisch, birgt aber auch riesiges Frustpotenzial, das wir aus Rising Storm 2 kennen:
- Der Helden-Pilot: Ein guter Pilot fliegt dich im Tiefflug unter dem Radar direkt ins Zielgebiet. Ein cinematisches Erlebnis, das Gänsehaut verursacht.
- Der Bruchpilot: Wir alle kennen diesen einen Spieler, der den vollbesetzten Heli beim Start in den ersten Baum setzt. 10 Tickets weg, Stimmung im Keller.
Expression Games muss hier einen Mittelweg finden. Die Steuerung muss anspruchsvoll, aber nicht unmöglich sein. Und für die Infanterie am Boden hoffe ich auf dichte Baumkronen, die uns zumindest etwas Sichtschutz vor den fliegenden Todesmaschinen geben.
Krieg auf dem Wasser: Endlich nicht mehr ertrinken
Erinnert ihr euch an die Frustration, in Hell Let Loose einen Fluss durchqueren zu wollen und einfach zu ertrinken oder wie eine Ente auf dem Präsentierteller erschossen zu werden? Vietnam ändert das. Der Trailer zeigt Patrouillenboote (PBR) mit schweren Zwillings-MGs, die die Wasserwege dominieren.
Das Wasser wird von der Todeszone zur Autobahn. Das bedeutet für Squad-Leader: Wer die Flüsse nicht sichert, lädt den Feind quasi zum Kaffee in die eigene Basis ein.
Atmosphäre schlägt Klischee
Technisch sieht das Ganze auf der Unreal Engine beeindruckend aus, vor allem die Dichte der Vegetation. Aber was mir im Trailer besonders positiv aufgefallen ist: Es fehlte etwas. Kein "Fortunate Son", kein "Ride of the Valkyries", keine Hollywood-Action-Musik.
Expression Games scheint verstanden zu haben, dass Krieg – besonders dieser Krieg – düster und dreckig ist. Die Soundkulisse wirkte bedrohlich, die Uniformen authentisch verschwitzt und schlammig. Es wirkt weniger wie ein Action-Film und mehr wie eine Simulation, die dich fordert. Ein kleines Detail, das mir Hoffnung gibt, dass hier echte Fans am Werk sind.
Mein Fazit: Das Warten wird hart
2026 ist noch eine ganze Weile hin. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist: Hell Let Loose: Vietnam wirkt nicht wie ein schneller Cash-Grab oder ein bloßer Reskin des Originals. Die Einführung von echter Vertikalität durch Helikopter und Tunnelsysteme zwingt uns dazu, alles zu vergessen, was wir über Map-Control gelernt haben.
Ich bin gespannt, ob die Community (und die Server-Performance) bereit ist für 50v50 im dichten Dschungel, wo jeder Busch sprechen könnte. Bis dahin übe ich schon mal das Fliegen in anderen Games – damit ich nicht der Typ bin, der den Heli in den Baum setzt.
Wie siehst du das? Freust du dich auf die asymmetrische Kriegsführung oder hast du Sorge, dass die Helikopter das Balancing ruinieren? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare – ich lese mit!