Das kommende Update 01.080.000 für Call of Duty HQ wird die Installationsgröße auf der PlayStation 5 von satten 126,224 GB auf schlanke 25,377 GB reduzieren. Das ist eine Verringerung um ziemlich genau 100 Gigabyte, wie der stets gut informierte Account ‘PlayStation Game Size’ auf X berichtet. Nach Jahren des digitalen Übergewichts stellt sich also die berechtigte Frage: Wie ist das überhaupt möglich?

Call of Duty verliert 100 GB: Ein Wunder der Technik oder nur längst überfällige Hausarbeit?
 

tldr: Call of Duty HQ, der berüchtigte Speicherfresser, wird auf der PS5 um über 100 GB kleiner. Die Ursache ist unklar, aber es ist eine willkommene, wenn auch mysteriöse, Erleichterung für unsere SSDs. Ob die Xbox nachzieht, ist noch offen.

Die nackten Zahlen einer digitalen Magenverkleinerung

Erinnerst du dich an die Zeit, als du entscheiden musstest, welches Spiel du von deiner Konsole löschst, nur um das neueste Call of Duty-Update zu installieren? Diese Zeiten könnten bald vorbei sein. Die Fakten, geliefert von ‘PlayStation Game Size’, sind unmissverständlich: Der zentrale Hub für die Franchise, das sogenannte Call of Duty HQ, schrumpft auf der PS5 von 126,224 GB auf 25,377 GB. Das ist nicht nur eine kosmetische Korrektur, das ist eine radikale Diät. Selbst die Last-Gen-Version auf der PS4 profitiert und speckt von 81 GB auf immerhin 62 GB ab.

 

Zur Einordnung: Dieses CoD HQ dient seit Modern Warfare II (2022) als zentraler Launcher, der alle neueren Titel der Serie unter einem Dach vereint. Die Idee war, den Zugang zu vereinheitlichen. Das Resultat war eine monströse Applikation, die selbst dann über 100 GB deiner wertvollen Solid-State-Drive blockierte, wenn du nur Warzone installiert hattest. Über die Installationsgröße auf den Xbox-Konsolen herrscht zurzeit noch Stillschweigen, aber es wäre verwunderlich, wenn dort keine ähnlichen Anpassungen vorgenommen würden. Was genau Activision hier technisch aus dem Hut zaubert, um eine derart massive Reduktion zu erzielen, bleibt schleierhaft. Eine simple "Optimierung" scheint hier als Erklärung kaum auszureichen.

 

Die Reduktion um über 100 GB ist, um es klar zu sagen, absolut außergewöhnlich. Normalerweise sprechen wir bei Patches über Kompressionen im einstelligen Gigabyte-Bereich.

Es ist schwer vorstellbar, dass über 100 GB an Daten einfach "überflüssig" waren. Wahrscheinlicher ist eine fundamentale Neustrukturierung der Art und Weise, wie die Spieldateien des Launchers und der einzelnen Spielmodule (Modern Warfare, Warzone, Black Ops etc.) miteinander verknüpft und modularisiert werden. Möglicherweise werden nun Basis-Assets, die zuvor mehrfach redundant im System vorlagen, endlich zentralisiert und von allen Spielmodulen gemeinsam genutzt.

Spekulationen im Serverraum: Panne oder Kalkül?

Wie kommt es zu diesem plötzlichen Wandel? Zwei Theorien kursieren. Die erste hängt mit den weitreichenden Serverausfällen zusammen, die erst kürzlich die gesamte Call of Duty-Landschaft lahmgelegt haben. Womöglich wurden die Server nicht nur zur Fehlerbehebung vom Netz genommen, sondern auch, um im Hintergrund diese tiefgreifende Änderung vorzubereiten. Das bleibt jedoch reine Spekulation.

 

Die zweite, wesentlich plausiblere Theorie, blickt auf die Konkurrenz: Battlefield 6. Es wurde bereits bestätigt, dass der kommende Shooter von EA eine Installationsgröße von rund 60 GB haben wird. Ein Bruchteil dessen, was CoD HQ bisher auf die Waage brachte. Der Vergleich ist für Activision, gelinde gesagt, nicht schmeichelhaft.

 

Es wäre naiv zu glauben, dass die Installationsgröße kein Faktor im Konkurrenzkampf ist. Wenn du als Spieler vor der Wahl stehst und ein Titel die halbe Festplatte belegt, bevor überhaupt das erste Add-on installiert ist, könnte das durchaus den Ausschlag geben. Die plötzliche Effizienz von Activision wirkt daher weniger wie ein Anfall von Altruismus gegenüber unseren SSDs und mehr wie eine längst überfällige Reaktion auf den Druck des Marktes. Man hat wohl erkannt, dass technische Unzulänglichkeiten zu einem handfesten Nachteil werden können.

Egal, ob es sich um eine Reaktion auf die Konkurrenz, die späte Entdeckung eines magischen

 

Kompressionsalgorithmus (eher unwahrscheinlich) oder schlicht um überfällige technische Aufräumarbeiten handelt – der gewonnene Speicherplatz ist real. Aber die Frage, die im Raum stehen bleibt, ist doch: Warum erst jetzt? War der Code vorher wirklich so ineffizient, oder hat man die Beschwerden der Spieler schlichtweg so lange ignoriert, bis ein Konkurrent eine empfindliche Stelle traf?