Activision zog nach heftiger Kritik Werbeanzeigen für Waffen-Bundles zurück, die unumgänglich in den Loadout-Menüs von Call of Duty: Black Ops 6 und Warzone platziert waren. Das Unternehmen deklarierte die Einblendungen als "Feature-Test", der "versehentlich" veröffentlicht wurde – eine Erklärung, die in der Community erhebliche Skepsis hervorruft.

CoD Loadout-Werbung: Activisions "Fehler" oder dreister Testballon?
 

Kritikwellen und Spielerzahlen: Ein komplexes Bild bei Call of Duty

Viel Geschrei, doch bislang ohne dramatischen Effekt auf die Spielerzahlen. Mit dem Start der Season 3 im Frühjahr 2025 gewann Call of Duty viele Spieler zurück: Die Rückkehr von Verdansk in seiner 2020er Form – identische Map, vertraute Operatoren, ursprüngliches Waffengefühl – kam extrem gut an. 

 

Doch seit Season 3 Reloaded und nun mit Season 4 samt Werbe-Vorfall mehrt sich die Kritik. Der Nutzer Longjumping-Citorn52 fasst eine verbreitete Meinung im Subreddit r/CODWarzone zusammen:

 

"Ich glaube, dass Season 3 ein Notfallprotokoll war, das die Fans von Warzone zurückbringen sollte. Jetzt, wo es ein solcher Erfolg ist und sie wieder die Aufmerksamkeit der Leute haben, konnten sie dem Drang nicht widerstehen, die Mikrotransaktionen zu vervierfachen."

Die Kritik schlägt sich auf Steam-Spielerzahlen bisher weniger dramatisch nieder als vielleicht erwartet. Der Höchststand von Verdansks Rückkehr (Anfang April 2025) wurde zwar nicht gehalten, doch die Differenz liegt bei etwa 30.000 bis 40.000 gleichzeitig aktiven Nutzern. Call of Duty erreicht auf Steam immer noch tägliche Spitzenwerte von rund 100.000 Spielern. Diese Zahlen deuten auf einen treuen Kern hin, während kontroverse Entscheidungen primär in Foren und sozialen Medien für Unmut sorgen.

 

Kurz & Knapp: Der Werbe-Zwischenfall

  • Unvermeidbare Werbeanzeigen für In-Game-Bundles erschienen in Loadout-Menüs von Black Ops 6 und Warzone.
  • Massive Spielerkritik, besonders wegen des Vollpreistitels Black Ops 6.
  • Activision entfernte Anzeigen rasch, sprach von "versehentlich veröffentlichtem UI-Feature-Test".
  • Community bezweifelt "Fehler"-Darstellung, vermutet gezielten Test.
  • Vorfall nährt Sorgen über aggressive Monetarisierung in Call of Duty.
  • Zukünftige Handhabung solcher Werbeformate bleibt abzuwarten.

Aufschrei nach Season 4: Werbung in sensitiven Menübereichen

Nach Start von Season 4 konfrontierten Werbebanner Spieler in Black Ops 6 und Warzone beim Anpassen der Ausrüstung. Die Platzierung direkt in den Waffen- und Build-Menüs – einem Kernbereich der Spielvorbereitung – verhinderte einfaches Ignorieren und sorgte für Unmut. 

Aufschrei nach Season 4: Werbung in sensitiven Menübereichen

Die Kritik entzündete sich besonders an der Implementierung im Vollpreistitel Black Ops 6. Zitate wie "Ich wäre nicht einmal sauer, wenn das nur in Warzone, einem kostenlosen Spiel, wäre, aber es in einen kostenpflichtigen Premium-Titel zu packen, bei den Preisen, die sie verlangen? Verdammt noch mal" unterstreichen die Frustration. Vergleiche mit oft als aufdringlich empfundenen Monetarisierungspraktiken von Mobile Games wurden laut.

Activisions Dementi und die skeptische Community

Activision reagierte zügig via X (ehemals Twitter) auf die massive Kritik: "Ein UI-Feature-Test, der ausgewählte Store-Inhalte in den Loadout-Menüs anzeigte, wurde im Season 04 Update versehentlich veröffentlicht. Dieses Feature wurde nun aus dem Live-Spiel entfernt."

 

Diese Darstellung als technischer Fehler wird von einem Großteil der Call of Duty-Community mit Argwohn betrachtet, die eher ein bekanntes Muster vermutet.

CoD Loadout-Werbung: Activisions "Fehler" oder dreister Testballon?

"Sie machen diesen Mist jeden Zyklus um diese Zeit... führen etwas Schreckliches ein und schauen, ob die Leute sauer sind oder nicht", kommentierte ein Nutzer. Ein anderer brachte die Stimmung auf den Punkt: "AKA: Wir haben gesehen, wie sehr alle unseren schamlosen Versuch, unvermeidbare Werbung einzubauen, gehasst und lächerlich gemacht haben, also haben wir ihn entfernt." Solche Reaktionen zeigen tiefes Misstrauen gegenüber Activisions Monetarisierungsstrategien und werfen Fragen zur Sensibilität für Kundenfeedback bei In-Game-Werbung auf.

Wachsende Besorgnis über Monetarisierungspraktiken

Diskussionen um Monetarisierung sind bei Call of Duty nicht neu. Etablierte Battle Passes ergänzen den tendenziell steigenden Kaufpreis der Hauptspiele. Dennoch sehen viele eine verschärfte Monetarisierungsstrategie seit Microsofts 69-Milliarden-Dollar-Übernahme von Activision Blizzard. Werbung im Loadout-Interface stellt für viele eine neue Eskalationsstufe dar.

Die Aufmerksamkeit der Community richtet sich nun auf das nächste Call of Duty, gerüchteweise ein Black Ops 2-Nachfolger. Offen bleibt, ob Activision dort Loadout-Anzeigen erneut, vielleicht permanenter, etabliert. Der Vorfall könnte ein Testlauf für die Akzeptanzgrenze solcher "Activision In-Game Werbung Test"-Szenarien gewesen sein.

It's all about money

Der Werbe-Zwischenfall in Black Ops 6 und Warzone rückt die Monetarisierungsdebatte im AAA-Gaming erneut in den Fokus. Activisions Erklärung eines technischen Fehlers bleibt trotz entfernter Anzeigen für viele wenig stichhaltig. Dies befeuert die Diskussion um "aggressive Monetarisierung Call of Duty". Trotz aktuell stabiler Spielerzahlen begegnet die Community kommenden Titeln weiterhin mit einer Mischung aus Skepsis und Sorge. Die Gratwanderung zwischen notwendiger Umsatzgenerierung und dem Erhalt einer positiven Spielerfahrung bleibt eine zentrale Herausforderung für Publisher.