Battlefield 6 Map-Größen-Analyse: Fan-Vergleich entlarvt die "gewaltigen" Karten als Mogelpackung
Eine massive Datenanalyse von Fans vergleicht 72 Maps aus sechs Battlefield-Titeln. Das Ergebnis: BF6-Karten sind oft winzig. Die Community streitet, ob Map-Flow wichtiger ist als Quadratkilometer, die man ohnehin nicht bekommt.
Battlefield 6 Maps im Größen-Check: Community beweist, was DICE verschwieg
Wer Battlefield 6 spielt und sich über klaustrophobische Enge wundert, bildet es sich nicht ein. Das Marketing sprach vollmundig von "All-Out-Warfare", die Realität liefert auf vielen Karten aber eher All-Out-Gedränge. Eine extrem detaillierte Fan-Analyse mit 72 Karten aus BF3, BF4, BF1 und weiteren Titeln liefert nun die harten Daten, die das Bauchgefühl vieler Veteranen bestätigen: Die neuen Karten sind im historischen Vergleich oft peinlich klein.
Kurz & Knapp
- Fans haben 72 Maps aus BF3, BF4, BF1, BF:HL, BF2042 und BF6 akribisch vermessen – eine Arbeit, die man sich von offizieller Seite gewünscht hätte.
 - Die größten Maps der Serie stammen fast ausschließlich aus Battlefield 3 (z.B. Bandar Desert mit >2 km²).
 - BF6-Maps rangieren größtenteils im unteren Mittelfeld oder unter den kleinsten Karten der Seriengeschichte.
 - Das "Remake" von Operation Firestorm in BF6 ist eine auf die Hälfte geschrumpfte Version des Originals – Effizienz nennt man das wohl.
 - Die Community-Debatte zeigt: Map-Flow ist wichtig, aber vielleicht wäre guter Flow auf großen Karten noch besser.
 
Die Fleißarbeit: Wenn Fans den Job der Entwickler machen
Was Entwickler DICE im Marketing offenbar "vergaß" zu erwähnen, hat die Community nun nachgeliefert. Die Reddit-User "ClaraTheRed" und "PENGUINonPC" opferten laut eigenen Angaben ein ganzes Wochenende, um Transparenz zu schaffen. Sie nutzten Ingame-Entfernungsmessungen, etwa durch Pings zu Flaggenpunkten, um die Screenshots der Übersichtskarten Pixel-genau zu skalieren.
Das Resultat ist eine beeindruckende Sammlung von Grafiken, die nicht nur die Top-Down-Layouts aller 72 Karten maßstabsgetreu nebeneinanderstellt (siehe Titelbild), sondern auch klare Balkendiagramme zur spielbaren Fläche ("Shared Playable Area") und der Gesamtfläche ("Total Map Area") liefert.
Die brutalen Fakten: BF6 am Ende der Nahrungskette
Wer die Balkendiagramme studiert, sieht ein klares Muster. An der Spitze thront unangefochten Bandar Desert (BF3) mit fast 2,5 km² spielbarer Fläche, gefolgt von Alborz Mountains (BF3) und Paracel Storm (BF4). Man muss die Liste sehr weit nach unten scrollen, um die größten Karten von BF6 zu finden.
Selbst die als "groß" angepriesene Map Mirak Valley (BF6) landet nur im Mittelfeld, etwa auf dem Niveau von Empire's Edge (BF1). Viele der neuen BF6-Karten wie Saints Quarter oder Iberian Offensive (das thematisch verdächtig an Argonne Forest erinnert) gehören zu den kleinsten Maps der gesamten Aufstellung.
Besonders spannend wirkt der direkte Vergleich von Remakes. Operation Firestorm, eine ikonische, große Karte aus Battlefield 3, wurde für BF6 einer rigorosen Schrumpfkur unterzogen. Die Datenanalyse zeigt: Das Remake in BF6 hat eine spielbare Fläche von unter 0.5 km², während das Original in BF3 bei über 1.0 km² lag. Die Karte wurde für das Remake effektiv mehr als halbiert.
Debatte: Ist Größe wirklich alles? (Spoiler: Nein, aber...)
Die Reddit-Diskussion unter der Analyse ist jedoch differenzierter als ein reines "größer ist besser". Viele User betonen, dass nicht die absolute Größe, sondern die Form, Topografie und das Layout entscheidend für das Spielgefühl sind.
"Meiner Meinung nach ist nicht nur die Größe entscheidend, sondern auch die Form – zumindest für das Infanterie-Gameplay. [...] Ich finde die [BF6] Maps zwar zu klein, aber es hilft nicht, dass die meisten dich in eine Box stecken, in der du von überall gesehen werden kannst."
– Reddit-User "TheBurdensNotYourOwn"
Auffällig ist auch der Vergleich mit Battlefield 1. Mehrere Spieler merken an, dass sich die BF1-Karten wie St. Quentin Scar oder Amiens subjektiv viel größer anfühlten, obwohl sie laut der Grafik objektiv eher im Mittelfeld liegen. Als Gründe werden das langsamere Movement und die bessere Geländestruktur (Hügel, Gräben) vermutet, die Sichtlinien brachen – ein Feature, das BF6-Designer offenbar für überbewertet halten.
Im Gegensatz dazu fühlen sich viele BF6-Karten laut User "readilyunavailable" wie "Tunnel" an. Sie würden das Gameplay stark in bestimmte Korridore kanalisieren, anstatt die Sandbox-Freiheit älterer Titel zu bieten.
Am Ende stützt die Analyse eine bittere These: BF6 ist in seiner Map-Philosophie vielleicht einfach nur ein Battlefield Hardline 2.0. Dessen Karten waren ähnlich kompakt. Der entscheidende Unterschied: Man hat vergessen, den Spielern zu sagen, dass Panzer und Jets auf diesen engen Karten eigentlich nichts verloren haben. Dies, kombiniert mit absurd restriktiven "Out of Bounds"-Zonen, erklärt das von vielen als "chaotisch" und "klaustrophobisch" empfundene Gameplay.