Ein Launch zwischen Rekordjagd und Ernüchterung: Battlefield 6 erobert die Steam-Charts im Sturm, doch der Erfolg wird von einem Problem überschattet, das so alt ist wie das Franchise selbst.
Triumph und Tücke: Battlefield 6 bricht Rekorde, während Cheater die Server stürmen
Der Start von Battlefield 6 ist eine Demonstration der Stärke, die selbst kühnste Erwartungen übertrifft. Gleichzeitig zeigt sich vom ersten Tag an eine altbekannte Schwachstelle, die den Spielspaß für ehrliche Spieler massiv bedroht.
Kurz & Knapp
- Spielerrekord: Mit einem Peak von 747.000 gleichzeitigen Spielern hat Battlefield 6 den bisherigen Allzeit-Rekord von Call of Duty auf Steam deutlich übertroffen.
- Historischer EA-Launch: Kein anderes Spiel von Electronic Arts konnte jemals zuvor eine solche Spielerzahl auf Valves Plattform erreichen.
- Cheater-Invasion: Trotz des neuen Kernel-Level-Anti-Cheats "Javelin" sind bereits am ersten Tag zahlreiche Cheater im Spiel aktiv.
- Beweise kursieren: Erste Videoclips, die den Einsatz von Aimbots und anderen Hilfsmitteln zeigen, machen bereits online die Runde.
- Erschwerte Jagd: Das Fehlen einer Killcam in Battlefield 6 macht es für Spieler extrem schwierig, Betrüger zweifelsfrei zu identifizieren und zu melden.
- Crossplay-Dilemma: Konsolenspieler werden standardmäßig mit PC-Spielern gematcht, was eine Flucht vor der PC-Cheater-Problematik nahezu unmöglich macht.
Der Rekordstart: Ein Statement an die Konkurrenz
Mit einem beeindruckenden Peak von 747.000 gleichzeitigen Spielern allein auf Steam hat Battlefield 6 nicht nur interne EA-Rekorde gebrochen, sondern auch den ewigen Rivalen Call of Duty in die Schranken gewiesen. Dessen bisheriger Höchstwert lag bei 491.000 Spielern und wurde somit regelrecht pulverisiert. Dieser Ansturm katapultiert den Titel in die Nähe der Top 10 der meistgespielten Titel in der Geschichte von Steam.
Dieser massive Erfolg ist genau das Signal, das EA und die Battlefield-Studios nach der durchwachsenen Aufnahme von Battlefield 2042 gebraucht haben. Die Rückkehr zu den Wurzeln der Serie mit großangelegter Zerstörung und intensivem Fahrzeug-Gameplay scheint bei den Veteranen und Neueinsteigern den richtigen Nerv getroffen zu haben.
Die Kehrseite der Medaille: Cheater vom ersten Tag an
Doch wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch viel Schatten. Parallel zur Rekordjagd entfaltet sich ein düsteres Szenario auf den Schlachtfeldern. Trotz der Einführung des neuen, auf Kernel-Ebene operierenden Anti-Cheat-Systems Javelin, haben es sich Betrüger bereits am ersten Tag im Spiel gemütlich gemacht. Erste Videobeweise, die Aimbots und Wallhacks in Aktion zeigen, fluten bereits die sozialen Netzwerke und Foren.
Kaum ist das Spiel live, untergraben die ersten unfairen Spieler bereits das Erlebnis für alle anderen. Die Effektivität von Javelin steht damit unmittelbar auf dem Prüfstand.
Die Situation ist für viele Spieler frustrierend. Es stellt sich die Frage, wie es trotz der neuen Schutzmaßnahmen zu einer derart schnellen Unterwanderung kommen konnte. Die Entwickler stehen nun unter enormem Druck, schnell und entschlossen zu handeln, bevor das Problem eskaliert und die hart erarbeitete positive Stimmung kippt. Für die Konsoleros gibt es bereits einen Ausweg: Die Deaktivierung von cross-play!
Javelin Anti-Cheat
Die aktuelle Lage war vorhersehbar. Bereits während der Open Beta musste Javelin Schwerstarbeit leisten und blockierte laut offiziellen Angaben über 330.000 Cheat-Versuche. Gleichzeitig gingen über 100.000 Meldungen von Spielern ein, was das immense Ausmaß des Problems schon vor dem offiziellen Start verdeutlichte. Die Entwickler selbst mahnten damals zur Geduld und bezeichneten Sicherheitsvorkehrungen wie Secure Boot als eine "Barriere", aber nicht als "Wunderwaffe".
Für dich als Spieler wird die Situation durch zwei Design-Entscheidungen zusätzlich erschwert. Zum einen erschwert die fehlende Killcam die Identifizierung von Cheatern erheblich. Du musst dich auf dein Bauchgefühl und die Kill-Feeds verlassen, um verdächtiges Verhalten zu erkennen. Zum anderen zwingt das aktuelle Crossplay-System Konsolenspieler in Lobbies mit PC-Spielern. Eine Option für reines Konsolen-Crossplay, um dem Gros der Cheater aus dem Weg zu gehen, existiert derzeit nicht, ohne die Spielersuche massiv einzuschränken.
Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Battlefield-Studios auf die Bedrohung reagieren. Der Krieg gegen Cheater ist ein ständiges Wettrüsten, und der Launch von Battlefield 6 markiert lediglich die Eröffnung einer neuen, entscheidenden Front.