Spiele entsorgen, Trikot als Belohnung
Das Aktionsbündnis Winnenden hat sich mal wieder etwas Neues einfalles lassen. Das Bündnis, das in Winnenden nach dem Amoklauf gegründet wurde, ruft Eltern dazu auf, am 17.10. in Suttgart "Killerspiele", oder wie das Plakat besagt "Spiele, die das Töten von Menschen simulieren" in einem Container zu entsorgen. Die Aktion steht unter dem Motto "Es wird sich nichts ändern, wenn wir nichts tun". Wer ein Spiel entsorgt, erhält ein Los, mit dem er bei der ein signiertes Trikot der deutschen Nationalmannschaft ergattern kann. Offen ist, ob die Nationalmannschaft hinter dieser Aktion steht und was am Ende mit den gesammelten Spielen geschehen soll.
Und, was kommt als nächstes? Bücher? Sind wir schon wieder so weit? Oder sehe ich das ganze zu engstirnig? Natürlich kommt keiner auf die Idee Schützenvereine zu verbieten, die sind doch gesellig und gesellschaftlich Etabliert.
"Waffen bringen keine Menschen um. Aber sie helfen dabei."
Zitat aus Shoot em up
https://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/866348?inPopup=true
"Killerspiele reizen den Täter, sind immer begleitend zu der Tat"... dieses Gerede zeugt eindeutig davon, dass der Mann von Dingen redet, von denen er überhaupt keine Ahnung hat. Erstens: was ist denn mit Teamgeist, Gruppenbewustsein, Verantwortung? Onlinespieler, die das Spiel so ernst nehmen, wie der Mann es bei ZDF ankreidet, sind alle auf den Teamerfolg aus, da geht es um Gruppensport, Clanwars gewinnt niemand alleine. Wie viele Freundschaften sind aus dem Spass am Spiele entstanden? Redet der Mann davon? - Nein - warum nicht? - weil er davon keine Ahnung hat, ich wette er hat sich noch nie die Mühe gemacht, nen Shooter online zu spielen um sich ein Bild davon zu machen, was er ans Kreuz nagelt.
Und zweitens: die ganzen Krittiker vergessen, wie verbreitet Onlinespiele sind und wie wenig Aussagekraft die Korrelation von Tat und Ballerspielkonsum. Ich wette alle Täter haben auch RTL geguckt, sich bei McDonalds ernährt und zweitrangigen Schulunterricht genossen. Klar, nach so einer Horrortat mus Alarm geschlagen und Krach gemacht werden, damit man nicht den Anschein erweckt, tatenlos zu bleiben. Aber warum redet da niemand drüber? Einfach: weil es wesentlich einfacher ist, die "Minderheit" der Spieler anzukreiden als die amtierenden Bildungsminister, oder sonstwen.
Naja, aber wie gesagt, wenn das alles ist, was die Leute vorzubringen haben, gibts nix zu befürchten :)
Ich würd nicht soweit gehen, die Eltern allein zu beschuldigen und irgendwo zieht auch das Argument nicht, ich hab z.B. auch lange bevor ich Volljährig war Ballerspiele gespielt, hab aber noch nie irgendwem wehgetan, ohne mich verteidigt zu haben; und in anderen Ländern gibt es überhaupt keine FSK. Aber bevor ich "Killerspiele" für die Amokläufe verantwortlich mache um einen Schuldigen zu finden, würde ich zu allererst ganz woanders ansetzen.
Bin auch minderjährig und rege mich gerne mal im Spiel auf. Aber im normalen Leben würde ich nie auf die Idee kommen mich mit irgendwem aus "Spass" zu schlagen oderso ^^. Geschweige denn meinen Lehrer umschroten weil er mir ne 5 gegeben hat oder was weiß ich. :shuriken:
muss auch nicht die beliebte Kombination von Spielen Filmen und Musik (früher Rock, heute Rap wobei ich da doch zumindest beim Rap so meine Zweifel habe :03:), es kommen so viele Faktoren zusammen das unsereins das gar nicht überblicken kann.
Was soll man dazu sagen, da liegt doch das absolute Böse, der grösste Horror den man sich vorstellen kann:
Ein Gameboy-Killerspiel
Das ist diese Doppelmoral. Killerspiele verfluchen, nur um dann Abend Alarm für Cobra 11 zu sehen. Oder in die Kirche gehen, die mehr Menschen auf dem Gewissen hat als Hitler, Stalin und Mao zusammen.
Für uns als Spieler ist es unhaltbar, andauernd im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stehen und als potentielle Täter verrufen zu sein. Nicht Spiele, sondern die Gesellschaft bringt Menschen zu solchen Taten, die sie vorher ausgegrenzt und sich selber überlassen hat. Die Eltern vieler Kinder geben die Verantwortung der Erziehung an die Schulen und Lehrer ab, die damit wiederum völlig überfordert sind. Dazu kommen die Einsparungen des Staates bzw. die Verlagerung des Kapitals in marode Banken, anstatt die Ausbildung und Förderung von Kindern zu verbessern.
Es ist völliger Quatsch zu behaupten, dass ein Kind durch Ausgrenzung und Counter-Strike zum Amokläufer wird. Wenn die Eltern die Hilferufe ernst nehmen, das Kind lieben und auch Liebe geben, Verständnis zeigen und unterstützend einwirken, die Fähigkeiten fördern, dann hast du viel für das Kind getan. Wenn du dein Kind nur unter Druck setzt und bei einer 3 den Gürtel rausholst, dann züchtest du ein riesen Problem für die Gesellschaft. Das Problem entlädt sich wie von alleine; die Frage ist nur wie, wo und mit welchem Ausmass.
Weitere Aktionen ?Familien gegen Killerspiele? - 19.10.2009 - ComputerBase
Das ist diese Doppelmoral. Killerspiele verfluchen, nur um dann Abend Alarm für Cobra 11 zu sehen. Oder in die Kirche gehen, die mehr Menschen auf dem Gewissen hat als Hitler, Stalin und Mao zusammen.
Treffender hätte man es nicht formulieren können!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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