Ein paar Beispiele?
Activision-Chef Bobby Kotick ließ sich auf eine Konferenz in der letzten Woche zu der Aussage hinreißen: "[...] wenn es nach mir ginge, würde ich die Preise [für Videospiele] weiter erhöhen." (Quelle: kotaku.com). Jetzt veröffentlichte das Forbes.com den Verdienst des Activision CEO im Jahre 2008. Demnach verdiente Robert A. Kotick (Bobby) Kotick mehr als 14 Mio. Euro.
Harte Worte von Activision-Chef Robert Kotick: "Mein Ziel war es, den Spaß am Spieleproduzieren zu unterbinden."
Bobby Kotick, Chef von Activision-Blizzard. Wissen Sie, warum es keinen Spaß macht, bei Activision zu arbeiten? Weil es keinen Spaß machen soll. Das zumindest erzählte Bobby Kotick, Chef des Millionen-schweren Unternehmens, am gestrigen Dienstag auf der "Deutsche Bank Securities Technology"-Konferenz. "Bei Activision herrscht eine Kultur der Sparsamkeit", so Kotick. "Als ich vor rund zehn Jahren unzählige Verbraucher-Experten für Activision engagierte, war es mein Ziel, jeglichen Spaß am Produzieren von Videospielen zu unterbinden."
Bobby Kotick, Chef von Activision-Blizzard. Wissen Sie, warum es keinen Spaß macht, bei Activision zu arbeiten? Weil es keinen Spaß machen soll. Das zumindest erzählte Bobby Kotick, Chef des Millionen-schweren Unternehmens, am gestrigen Dienstag auf der "Deutsche Bank Securities Technology"-Konferenz. "Bei Activision herrscht eine Kultur der Sparsamkeit", so Kotick. "Als ich vor rund zehn Jahren unzählige Verbraucher-Experten für Activision engagierte, war es mein Ziel, jeglichen Spaß am Produzieren von Videospielen zu unterbinden."
Auch die Konkurrenz bekommt von ihm ordentlich was auf die Mütze, was aber hinter seinen Worten steckt lässt sich leicht widerlegen, hier mal in Bezug auf den Infinity Ward Skandal:
Kotick prophezeit den Infinity Ward-Gründern, dass sie „es wirklich schwer haben werden, jemals wieder produktiv oder erfolgreich zu sein“. Dennoch zeigt er sich bedrückt über den Skandal, der zur Entlassung von West und Zampella, zu der Neugründung eines Studios, personellen Problemen bei Infinity Ward und und diversen Klagen vor Gericht führte. „Es erschütterte meinen Glauben in zwei bestimmte Personen, die meine Freunde waren“, so Kotick.
„Das Frustrierende daran ist, dass ich mit dem, was sie gemacht haben, niemals von ihrer Seite gerechnet hätte“, so Kotick weiter. „Wir sind eine Aktiengesellschaft, wir haben ethische Verpflichtungen und das, was sie gemacht haben... ich würde dafür in den Knast wandern“. Im Folgenden bezichtigt er West und Zampella des Ausnutzens der Firma für persönliche Zwecke. Koticks Aussage nach habe Activision mit den Konsequenzen ihrer Entlassung gerechnet, da ein Großteil des IW-Teams schließlich befreundet sei. Ein vermeintlicher Insider hatte im April noch etwas Entgegengesetztes behauptet.
„Das ist eine dieser wirklich schweren Entscheidungen des CEOs eines Unternehmens, bei denen man Abstand sucht und sagt, 'Nein, da kommt nichts Gutes bei herum. Sie werden gehen und es wahrscheinlich wirklich schwer haben, jemals wieder produktiv oder erfolgreich zu sein. Dabei verlieren wir talentierte Menschen und können nichts dagegen tun'“, so Kotick weiter. „Und wir konnten nichts tun.“
Mal ganz davon abgesehen das man die Worte "Aktien" und "Ethik" niemals in einem Satz nennen sollte ohne sich lächerlich zu machen, wirft er EA genau das vor, was ihm und Activision passiert:
"Das Grundprinzip wie wir unser Unternehmen führen ist das exakte Gegenteil von EA. EA kauft einen Entwickler und daraus wird dann EA Florida, EA Vancouver, EA New Jersey und so weiter. Wir haben das immer so gesehen: Wisst ihr was? Was wir an den Entwicklern mögen ist, dass sie eine Kultur haben. Sie haben eine eigenständige Vision und das macht sie auch so erfolgreich," so Bobby Kotick.
Einige werden sich vielleicht noch an Infinity Ward und die dazugehörigen Probleme erinnern, aber sei es drum, bei Activision behält jedes Studio seinen Namen und wird mit der Ausnahme von zwei Fällen noch von den ursprünglichen Gründern geleitet. Natürlich muss dabei Infinity Ward als Ausnahme herhalten.
Weiterhin heißt es: "Das größte Problem von EA ist, dass die wirklich guten Leute nicht bei ihnen arbeiten wollen. Wenn du keine andere Möglichkeit hast, dann ziehst du sie vielleicht in Erwägung. (…) Nicht selten haben wir die Gelegenheit, neue Mitarbeiter aus EA anzuwerben – und das ist deren größtes Problem."
Bobby Kotick lässt sich weiter aus und spricht darüber, dass die Aktienoptionen von Electronic Arts nichts mehr wert seien und der Konkurrent so langsam Erfolge vorweisen muss, um wieder Enthusiasmus im Unternehmen zu schaffen. Allerdings muss EA weiter um talentierte Entwickler kämpfen. Und ohne talentiertes Personal gibt es logischerweise auch weniger gute Spiele.
Einige werden sich vielleicht noch an Infinity Ward und die dazugehörigen Probleme erinnern, aber sei es drum, bei Activision behält jedes Studio seinen Namen und wird mit der Ausnahme von zwei Fällen noch von den ursprünglichen Gründern geleitet. Natürlich muss dabei Infinity Ward als Ausnahme herhalten.
Weiterhin heißt es: "Das größte Problem von EA ist, dass die wirklich guten Leute nicht bei ihnen arbeiten wollen. Wenn du keine andere Möglichkeit hast, dann ziehst du sie vielleicht in Erwägung. (…) Nicht selten haben wir die Gelegenheit, neue Mitarbeiter aus EA anzuwerben – und das ist deren größtes Problem."
Bobby Kotick lässt sich weiter aus und spricht darüber, dass die Aktienoptionen von Electronic Arts nichts mehr wert seien und der Konkurrent so langsam Erfolge vorweisen muss, um wieder Enthusiasmus im Unternehmen zu schaffen. Allerdings muss EA weiter um talentierte Entwickler kämpfen. Und ohne talentiertes Personal gibt es logischerweise auch weniger gute Spiele.
Aha, deshalb ist Dice ja auch EA Kananda :rolleyes: Und er liebt natürlich die Kultur der Entwickler, deshalb setzt er sie so unter Druck, siehe weiter Oben.
Glücklicherweise gibt es Leute wie Tim Schafer, die dem Typen ordentlich Kontra geben:
Tim Schafer hatte gestern behauptet, Activisions CEO Bobby Kotick solle aufhören, sich wie "ein Depp" zu benehmen. Schafer kritisierte Kotick unter anderem dafür, sich mehr um die Aktionäre als um die Kunden, die Spieler, zu kümmern und, daß sich Kotick eher einer angemesseneren Tätigkeit widmen sollte, beispielsweise der Waffenherstellung.
Autsch, das hat gesessen, oder? Aber Kotick wäre nicht Kotick, wenn er nicht in seiner eigenen Logik darauf antworten würde:
Im Interview gibt Kotick außerdem Tim Schafer eine Schelte, der ihn öffentlich beleidigt hatte: „Tim Schafer“, so der Activision-CEO, „der Typ kommt daher und sagt, ich sei ein lalalalalalalalala. Ich habe ihn noch nie in meinem Leben getroffen – ich hatte nie etwas mit ihm zu tun. Ich war nie an dem Vivendi-Projekt Brutal Legend beteiligt, das sie gemacht haben, mit einer Ausnahme: Ich war in einem Meeting, in dem die Leute es sich ansahen und sagten, 'Er verzögert sich, er hat jeden Meilenstein verpasst, er hat das Budget überzogen und es sieht nicht nach einem guten Spiel aus. Wir stampfen es ein.'“ Für Kotick klingt das auch im Nachhinein sinnvoll, da er meint, 'Brutal Legend' sei “kein besonders gutes Spiel“.
Natürlich, 83% bei Metakritik sind ein deutliches Indiz für ein schlechtes Spiel: Brutal Legend for Xbox 360 Reviews, Ratings, Credits, and More at Metacritic
Aber nicht nur Schafer legt sich mit Kotick an, auch andere sind von den Angriffen Koticks genervt und feuern scharf zurück:
Tamte geht direkt auf den Activision Boss los. So eröffnet er sein Schreiben mit den Worten: Sie wurden zitiert, dass nach ihrer Auffassung Bungie der letzte, gute Independent Entwickler am Markt sein. Als ehemaliger Executive Vice President von Bungie kann ich ihnen nur sagen „sie haben einen an der Waffel“.
Seine Aussage begründet Tamte hinreichend, da er weiter in seinem Schreiben erklärt: Activision sowie jeder andere, heutige große Publisher konnte das nur werden, weil man seinerzeit Independent Entwickler mit der Erschaffung von Spielen beauftragt hat. Die Videospiel-Industrie braucht stetig Nachwuchs und neue Independent Entwicklerstudios, weil genau diese dafür sorgen, dass kreative, neue Spielideen entstehen und umgesetzt werden können“.
Ergänzend nimmt Tamte Bezug auf Titel wie Gears of War, Portal oder auch Borderlands und erklärt, dass keins dieser Spiele nach alten Schema-F-Mustern entstanden sei. Sie seien, so Tamte weiter, innovativ und vor allem durch die von Kotick angegriffenen Independent Entwickler erst zu virtuellem Leben erwacht.
Man darf gespannt sein welchen geistigen Dünpfiff uns Kotick als nächstes Servieren möchte.
Quellen:
Millionen-Gehalt für Spiele-Preistreiber Bobby Kotick von Activision
Activision-Chef Bobby Kotick: "Spiele zu produzieren, darf keinen Spaß machen."
Bobby Kotick - CEO über Infinity Ward, Tim Schafer, Kinect und 3D - 27.09.2010
Activision`s Bobby Kotick: Niemand will bei EA arbeiten
Tim Schafer: Bobby Kotick sollte aufhören, sich wie ein Depp zu benehmen - Update - activision, call of duty, blizzard, call of duty 6 modern warfare 2, call of duty 7, call of duty 8
Ex-Bungie Prsident Tamte: Kotick hat einen an der Waffel
Gamasutra - News - EA Responds To Kotick Comments, Points To Litigation, 'Hubris'
Mit so einem Gebabbel ... ne ne ne ... da hatte er sein Gehirn wohl im Geldbeutel vergraben ...
Natürlich darf sich EA nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, immerhin haben die mehr Leichen im Keller als Don Vito Corleone, wie ich aber schon mehrfach erwähnte hat es bei EA eine positive Entwicklung gegeben.
Publisher der Größenordnung von EA, A/B oder Ubi müssen natürlich in erster Linie wirtschaftlich denken, aber EA hat in den letzten zwei, drei Jahren auch einige Titel veröffentlicht, die man so nicht von denen Erwarten konnte und die mittlerweile ein großes spielerisches und wirtschaftliches Potential haben (bspw Dead Space) und somit sowohl dem Publisher hohe Einnahmen generiert als auch dem Spieler viel Spaß.
Ich glaube das Video trifft es ganz gut:
passt super ...
Frage ich mich auch oft... ne wirklich einleuchtende Erklärung gibts da nich.
btw: DEr Begriff "menschlich" is arg ironisch... ;)
Aber für ein Jahreseinkommen von 14 Millionen Dollar wäre ich auch dazu bereit, der meist gehasste Mensch in der Spielebranche zu sein :18:
Er hat ja auch Aussagen getätigt, die gar nicht so verkehrt sind, aber die gehen in der Masse seiner Verfehlungen einfach unter oder haben den bitteren Beigeschmack, das sie ihn (bzw Activision) reicher machen und andere darunter leiden müssen.
Naja, viele Menschen wissen sicherlich auch nichteinmal, dass es den Herr Kotick überhaupt gibt. Vieleicht ist es auch besser so, man weiß es nicht genau. Er hat bestimmt viel Spaß bei seiner Arbeit Oo
Genau, viele Leute kennen den Mann nicht, besser gesagt ein Grossteil. Die sind auch in keiner Community anzutreffen und denken auch nicht über Abzocke nach. Die kaufen was sie kennen oder was ihnen von Kollegen empfolen wird (Die auch unreflektiert einfach kaufen). Habe selber solche Kollegen.. Wie Lemminge halt.. Ich denke halt das ein Grossteil der Gamer so ist und Leute wie wir, die in Foren diskutieren und sich wirklich mit der Materie auseinandersetzten, sind eine krasse Minderheit..
DAS ist ein sehr großes Problem. Es ist aber nich nur der fehlende Wille, aktiv was dagegen zu tun, sondern auch die Bereitschaft, alles hinzunehmen und sich jeden Scheiß gefallen zu lassen. Eins der jüngsten Beispiele is ja Assassins Creed 2...
Aber in naher Zukunft werd ich mir wohl eh keine Spiele mehr leisten ... zu teuer. Das Geld brauch ich dann erstmal für was anderes ... hm
Für AC:Brotherhood muss ich mir das aber auch nochmal ganz genau überlegen. ;)
Der Analyst Michael Pachter geistert mit seinen Kommentaren regelmäßig in den Nachrichtzen aus der Spielindustrie rum, jetzt hat er es auch auf die lange Liste der Leute geschafft, die bei mir Hausverbot haben :03: Nicht, das mich Leute wie Exkanzler Schröder oder der Bohlen jemals besuchen würden, aber man muss ja auf alles vorbereitet sein :04:
Gratis Call of Duty Multiplayer: Das ist Betrug an den Aktionren
. Keine Gebühren für den Multiplayer zu erheben ist ein Betrug an den Aktionären lautet die provokante These Pachters und weiter es ist ja nett, mit Spielen Freude zu bereiten, aber Einnahmen müssten auch fließen und diese lassen sich u.a. auch über eine Gebühr für den Multiplayer generieren bzw. maximieren.
Seine Aussage, die sich hauptsächlich auf COD bezog mag zwar auf den ersten Blick stimmen und könnte für zwei oder drei Spiele auch funktionieren, für die meisten Shooter und die damit verbundenen Hersteller wäre es das Ende. Es gibt viele Spiele, die man für einen Fuffi kauft, durchspielt und ein paar Tage oder auch Wochen im Multiplayer spielt.
Sony hat es mit einem Paid Shooter versucht und ist gescheitert, auch Vitalsign hat es versucht... Nun kann man dem entgegen halten, das es andere Zeiten waren und das die Spiele von vornherein schlecht waren. Ja, stimmt, aber wirft man einen Blick auf die Online Rolllenspiele, dann fällt auf, das sich neben WOW kein anderes Spiel halten kann.
Aber das dürfte die Aktionäre nicht interessieren, denn die Spielen ja so einen Dreck wie wir gar nicht.
Herr Pachter, ich habe noch einen Tipp für sie:
Und wieder ein Grund mehr für mich weiter meine Retrosammlung zu erweitern. Da lege ich mir lieber ein paar gute alte Spiele aus dem Second Hand Shop oder von Ebay zu, dank Dolphin brauche ich noch nicht mal mehr einen Gamecube um Resident Evil 1 Remake zu spielen. Und die ganzen DOS Klassiker... Oder Indie Games... Nur eins brauche ich nicht: Dummschwätzende Analysten
Pünktlich zum Weihnachtsfest hacken sich die Krähen doch gegenseitig die Augen aus:
Activision Blizzard: Verklagt Electronic Arts
EA: Activisions Klage ist ein lcherlicher PR Gag
Activision Blizzard geht nun einen Schritt weiter und verklagt nicht nur (wie bereits bekannt) die ehemaligen Bosse von Infinity Ward, sondern nun auch Electronic Arts. Activision Blizzard wirft seinem Konkurrenten vor, dass er Infinity Ward zerstören und destabilisieren wollte, da man sonst nie mit Activision Blizzard hätte mithalten können. Laut den Angaben des Klägers hat EA bereits im Jahr 2009 Gespräche mit West und Zampella aufgenommen, um sie abzuwerben, dies beweisen Emails von Seamus Blackley, dem Agenten der beiden Entwickler. So hätten ihnen John Schappert und John Ricitiello entsprechende Angebote unterbreitet.
Danach sollen West und Zampella einen Plan entworfen haben, um Infinity Ward zu verlassen, die wichtigsten Mitarbeiter mitzunehmen und ein neues Studio zu gründen. West und Zampella werden außerdem als kleingeistig und besessen von Eifersucht beschrieben, da sie sogar das Schwesterstudio Treyarch torpediert haben, um weiter im Rampenlicht zu stehen. Activision Blizzard behauptet zudem weiter, dass die beiden Männer ihre eigenen Kollegen um Boni geprellt haben, die Activision Blizzard zur Verfügung gestellt hat. In jedem Fall verlangt man von Electronic Arts einen Schadensersatz für erlittenen Schäden, finanzielle Verluste und den Wiederaufbau von Infinity Ward in Höhe von 400 Millionen US-Dollar.
Popcorn holen, zurück lehnen und die Schlammschlacht beobachten. Mit etwas Glück sind wir Spieler die einzigen Gewinner bei dem Hahnenkampf.