Terminator: Survivors streicht Multiplayer & verschiebt Release – Warum das die beste Nachricht für Fans ist
Es ist der 17. Dezember 2025, und während wir eigentlich gehofft hatten, um diese Zeit bereits durch das nukleare Ödland zu schleichen, liefert uns Entwickler Nacon Studio Milan stattdessen ein Update zur Entwicklungsrichtung. Die Kernaussage von Creative Director Marco Ponte ist eindeutig: Die Vision hat sich geändert. Radikal.
Statt eines weiteren Koop-Survival-Games, in dem wir mit Freunden lachend Skynet-Drohnen zerlegen, wird Terminator: Survivors nun eine reine Singleplayer-Erfahrung. Und das hat Konsequenzen für den Release-Kalender.
Kurz & Knapp
- Kein Multiplayer: Der geplante Koop-Modus wurde komplett gestrichen. Das Spiel ist nun Singleplayer-only.
- Release verschoben: Der Titel erscheint nicht mehr 2025. Ein neues Datum steht noch aus.
- Kein Early Access: Der Plan für eine Early-Access-Phase ist vom Tisch; das Spiel soll direkt als Vollversion (1.0) erscheinen.
- Fokus: Maximale Immersion, Story-Tiefe und die Bedrohung durch den T-800 stehen im Mittelpunkt.
- Beta: Es wird geschlossene Playtests (unter NDA) vor dem Launch geben.
Der Multiplayer ist tot – lang lebe die Angst
Sind wir ehrlich: Koop-Modi sind oft absolute Immersions-Killer. Erinnerst du dich an Alien: Isolation? Die Angst funktionierte nur, weil du allein warst. Sobald du drei Freunde im Voice-Chat hast, die Witze über die KI-Wegfindung machen, wird aus dem ultimativen Jäger T-800 schnell nur noch ein "Bullet Sponge", der gemobbt wird.
Marco Ponte begründet den Schritt damit, dass man eine kompromisslose Vision einer Welt nach dem "Judgment Day" erschaffen will. Das ist mutig. In einer Zeit, in der fast jeder Publisher "Games as a Service" und Multiplayer-Engagement erzwingen will, rudert Nacon zurück.
Warum Einsamkeit der Schlüssel ist
Im Jahr 2009, vier Jahre nach dem fiktiven Tag des Jüngsten Gerichts (dazu gleich mehr), ist die Menschheit fast ausgelöscht. Du bist ein Überlebender, kein Super-Soldat. Wenn du allein durch die Ruinen schleichst und am Horizont das rote Leuchten eines T-800 siehst, heißt das: Lauf oder stirb.
Im Koop wäre die Dynamik eine völlig andere: "Einer lenkt ihn ab, die anderen schießen." Das mag Spaß machen, ist aber Action, kein Survival-Horror. Die Entscheidung für Singleplayer deutet darauf hin, dass die Entwickler verstanden haben, was die Terminator-Lizenz stark macht: Die schiere Übermacht der Maschine gegen die Zerbrechlichkeit des Fleisches.
Kein Early Access: Ein Zeichen von Stärke oder Angst?
Die zweite Bombe im Update: Der Early Access ist gestrichen. Das Spiel soll direkt als fertiges, poliertes Produkt erscheinen. Das ist riskant, aber potenziell genial.
Wir haben in den letzten Jahren zu viele Survival-Games gesehen, die im Early Access versauert sind oder halbgar auf den Markt geworfen wurden (The Day Before lässt grüßen, auch wenn der Vergleich hinkt). Nacon scheint hier den Weg von RoboCop: Rogue City (ebenfalls Nacon Publisher) gehen zu wollen: Ein fokussiertes, technisch sauberes AA- bis AAA-Erlebnis zum Launch abliefern.
Das bedeutet aber auch: Die Wartezeit verlängert sich drastisch. Da 2025 offiziell vom Tisch ist und noch kein neues Datum genannt wurde, sollten wir realistisch betrachtet frühestens mit Mitte bis Ende 2026 rechnen.
Die Lore-Lücke: Vier Jahre nach dem Untergang
Was Terminator: Survivors erzählerisch spannend macht, ist der gewählte Zeitraum. Wir befinden uns im Jahr 2009.
- Der Kontext: Der "Judgment Day" (laut Lore des Spiels und T2) fand 2005 statt.
- Die Situation: Wir sind nicht im Jahr 2029, wo John Connor eine organisierte Armee mit Laserwaffen befehligt. Wir sind in der "Dark Era". Die Menschheit ist chaotisch, unorganisiert und Skynet baut gerade erst seine Fabriken auf.
Das bedeutet, du triffst auf die ersten Prototypen von Skynet. Der T-800 ist hier keine Massenware, sondern eine Legende, ein fast unzerstörbarer Mythos, der dich jagt. Diese Phase der Terminator-Zeitlinie ist in Spielen bisher kaum beleuchtet worden. Es bietet Raum für Geschichten über das reine Überleben, Plünderer-Fraktionen und den mühsamen Aufbau des Widerstands, noch bevor Connor zur messianischen Figur wurde.
Wenn Nacon das Gunplay wuchtig gestaltet und die Ressourcenknappheit ernst nimmt, könnte dies das S.T.A.L.K.E.R. des Terminator-Universums werden.
Wie geht es weiter?
Trotz der Verschiebung lässt uns das Studio nicht komplett im Dunkeln. Es wird Closed Playtests geben. Wer also direkten Einfluss auf das Balancing der Waffen oder die KI des T-800 nehmen will, sollte die offiziellen Kanäle im Auge behalten und sich registrieren.
Nacon hat hier eine Wette abgeschlossen: Sie tauschen den viralen Hype von Multiplayer-Streamern gegen die Treue von Hardcore-Singleplayer-Fans. Wenn die Atmosphäre stimmt, könnte diese Wette aufgehen.
Was denkst du? Ist der Wegfall des Koop-Modus für dich ein Dealbreaker, oder ist es genau das, was ein echtes Terminator-Spiel braucht? Schreib es mir in die Kommentare.