Funcoms Creative Director Joel Bylos spricht über die gespaltene Community von Dune: Awakening, den erfolgreichen Start und die Pläne, mit Kapitel 2 neue Spieler für das Survival-MMO auf Arrakis zu gewinnen.
Dune: Awakening - Eine Gratwanderung auf Arrakis
Das Survival-MMO Dune: Awakening hat seit seiner Veröffentlichung für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Während der Titel auf Steam einen beachtlichen Start hinlegte, sieht sich Entwickler Funcom nun mit der Aufgabe konfrontiert, die anfängliche Dynamik aufrechtzuerhalten und neue Wüstenwanderer für sich zu gewinnen. Die bevorstehende Veröffentlichung von Kapitel 2 spielt dabei eine zentrale Rolle.
Kurz & Knapp
- Gespaltenes Feedback: Creative Director Joel Bylos bestätigt, dass das Spiel starke Reaktionen hervorruft – von großer Zuneigung bis hin zu starker Ablehnung.
- Erfolgreicher Launch: Zum Start erreichte der Titel eine beeindruckende Spitze von fast 190.000 gleichzeitigen Spielern auf der Plattform Steam.
- Normalisierte Spielerzahlen: Nach dem anfänglichen Hoch haben sich die Spielerzahlen auf einem niedrigeren, aber stabilen Niveau eingependelt.
- Kapitel 2 naht: Ein umfangreiches Update steht bevor, das kostenlose Story-Inhalte sowie einen optionalen, kostenpflichtigen DLC mit kosmetischen Belohnungen umfasst.
- Konsolenversion geplant: Eine Portierung für PlayStation und Xbox befindet sich in Entwicklung und ist für das kommende Jahr vorgesehen.
- Fokus auf Authentizität: Die Entwickler legen besonderen Wert darauf, das Spielgefühl des Dune-Universums originalgetreu und detailliert umzusetzen.
Die zwei Seiten von Arrakis: Zwischen Lob und Kritik
Wer sich in den Weiten des Internets über Dune: Awakening informiert, stößt auf ein breites Meinungsspektrum. Creative Director Joel Bylos von Funcom formuliert es in einem Gespräch mit Radio Times Gaming unverblümt: „Es gibt eine Menge Negativität [in den Kommentaren] und weißt du, [manche] Leute lieben das Spiel, manche Leute hassen das Spiel – und sie lassen es dich wissen.“ Diese digitale Resonanz steht jedoch im Kontrast zu den direkten Begegnungen, beispielsweise auf der Gamescom. Dort, so Bylos, bedankten sich Spieler persönlich und berichteten von beeindruckenden Spielzeiten von über 300 Stunden – und das innerhalb der ersten zwei Monate nach Veröffentlichung. Es sind diese persönlichen Geschichten und Sandbox-Momente, die das Entwicklerteam in Oslo als treibende Kraft begreift.
Funcom war mit den Verkaufszahlen und den Spielerzahlen auf Steam, die in nur zwei Tagen fast 150.000 erreichten, "sehr zufrieden". Gleichzeitig gibt der Creative Director zu, dass sich "die Dinge über den Sommer verlangsamt haben, wie das eben so ist."
Nach einem beeindruckenden Start mit einer Spitze von fast 190.000 gleichzeitigen Spielern auf Steam hat sich die Lage normalisiert. Aktuell bewegen sich die Zahlen laut SteamDB um die 14.000 Spieler. Für Funcom ist dies jedoch kein Grund zur Resignation. Im Gegenteil, Bylos betont: „Ich glaube immer noch, dass es viele Leute gibt, die das Spiel noch nicht ausprobiert haben, die es aber lieben würden.“
Kapitel 2: Die nächste Phase für Dune: Awakening
Die Hoffnung auf neuen Zuwachs ruht maßgeblich auf dem bevorstehenden Update zu Kapitel 2. Diese Aktualisierung, die als bisher größter Patch beschrieben wird, ist zweigeteilt und soll sowohl Veteranen als auch Neulinge ansprechen.
Kostenlose Story-Fortsetzung für alle Spieler
Der Kern des kostenlosen Updates ist die Fortsetzung der Hauptgeschichte, die mit einem Cliffhanger endete. Du wirst tiefer in die Geheimnisse deiner eigenen Herkunft auf Arrakis eintauchen, verbotene Orte erkunden und neuen Konsequenzen entgegentreten. Funcom hat zugesichert, dass die Fortführung der Hauptstory, ähnlich den Kapiteln eines Buches, stets kostenfrei bleiben wird. Ergänzt wird dies durch neue Missionen, dynamische Zufallsereignisse und ein mehrwöchiges In-Game-Event.
Ein DLC mit kosmetischem Fokus
Parallel dazu erscheint ein kostenpflichtiger DLC. Dieser wird eine neue Questreihe beinhalten, die dich durch eine Serie von Dungeons führt. Wichtig hierbei ist: Die Belohnungen sind rein kosmetischer Natur. Als Hauptbelohnung winkt ein neues Fahrzeug. Funcom legt Wert darauf, dass durch den DLC keine Gameplay-Vorteile entstehen. In einem interessanten Ansatz zur Förderung des gemeinsamen Spielens kannst du das neue Fahrzeug sogar mit Freunden teilen, die den DLC nicht besitzen. Das Geschäftsmodell bleibt dabei transparent: eine einmalige Kaufgebühr für das Hauptspiel, kein Abonnement.
Der Kern des Spiels: Authentizität und Überleben
Ein zentrales Entwicklungsziel war es von Beginn an, ein Erlebnis zu schaffen, das sich „wahrhaftig nach Dune anfühlt.“ Dieses Bestreben manifestiert sich in vielen Details. So wurde das Schildsystem bewusst nicht wie in anderen Science-Fiction-Spielen umgesetzt, sondern funktioniert mechanisch exakt so, wie es die Buchvorlage von Frank Herbert beschreibt – eine Nuance, die vor allem Kenner der Materie zu schätzen wissen. Auch die Survival-Mechaniken, wie die ständige Bedrohung durch Sandwürmer oder die Notwendigkeit, Wasser mittels eines Tau-Ernters aus Pflanzen zu gewinnen, heben das Spiel von generischen Genre-Vertretern ab.
Ausblick: Konsolen, Filme und die Zukunft von Arrakis
Die Reise von Dune: Awakening ist noch lange nicht zu Ende. Die Entwickler bestätigten, dass eine Veröffentlichung für Xbox und PlayStation für das nächste Jahr geplant ist. Da das Spiel von Grund auf mit Controller-Unterstützung entwickelt wurde, gestaltet sich die Portierung einfacher als bei manch anderem PC-Titel. Die größten Hürden liegen hier in der Anpassung an die Speicherarchitektur der Konsolen.
Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit Legendary, der Produktionsfirma hinter den aktuellen Dune-Filmen. Es ist eine klare Strategie erkennbar, zum Start des nächsten Kinofilms gezielt die Werbetrommel für das Spiel zu rühren. Damit soll eine Synergie geschaffen werden, die dem Spiel zu einem weiteren Spieler-Peak verhilft und seine Position im Genre nachhaltig festigt.