Eine clevere, aber fiese Taktik macht in Dune: Awakening die Runde. Griefer haben einen Weg gefunden, die PvP-Regeln zu umgehen und mit Sandwürmern Jagd auf andere Spieler zu machen – selbst im Anfängergebiet. Die Community ist frustriert und stellt Funcoms Rolle in der Debatte infrage.
Kreativität trifft auf Toxizität: Die Sandwurm-Griefer von Arrakis
Eigentlich solltet ihr in den PvE-Zonen von Dune: Awakening sicher vor den Angriffen anderer Spieler sein. Doch genau dieser Grundsatz wird aktuell durch eine neue Griefing-Methode ausgehebelt. Spieler machen sich die ikonischen Sandwürmer von Arrakis zunutze, um andere gezielt zu eliminieren, ihre Fahrzeuge zu zerstören und ihre Ausrüstung zu stehlen. Diese als "Thopter-Thumper"-Methode bekannt gewordene Taktik umgeht elegant die Schutzmechanismen des Spiels und sorgt für eine hitzige Debatte.
Kurz & Knapp: Die aktuelle Griefing-Welle
- Spieler nutzen eine Taktik, um Sandwürmer gezielt auf andere Spieler in PvE-Zonen zu hetzen.
- Die "Thopter-Thumper"-Methode umgeht dabei die geltenden PvP-Beschränkungen.
- Besonders die Anfängerzone Hagga Basin ist von dieser Griefing-Welle betroffen.
- Die Folge sind Frustration in der Community sowie der Verlust von Fahrzeugen und wertvoller Ausrüstung.
- Es herrscht Unklarheit, ob das neue, extrem aggressive Wurm-Verhalten ein Bug oder ein beabsichtigtes Feature ist.
Die "Thopter-Thumper"-Methode: So funktioniert der Trick
Der Plan ist perfide und nutzt die Spielmechanik kreativ aus. Ein Griefer muss sein Opfer nicht einmal direkt angreifen. So funktioniert's:
- Die Falle: Der Angreifer landet seinen eigenen Ornithopter ("Thopter") direkt auf dem Fahrzeug des Opfers, das gerade Spice erntet.
- Der Köder: Unmittelbar danach platziert er einen Stampfer (Thumper) auf dem Boden. Dieses Gerät sendet rhythmische Impulse aus, um einen Sandwurm anzulocken.
- Der Angriff: Der Shai-Hulud taucht auf, um den Thumper zu attackieren, und verschlingt dabei alles in unmittelbarer Nähe – inklusive beider Fahrzeuge und ihrer Piloten.
Der Clou: Da der Schaden von einer neutralen KI-Kreatur verursacht wird, greifen die PvP-Schutzmaßnahmen nicht. Für das System handelt es sich um einen unglücklichen Umwelt-Tod.
Vom Endgame ins Startgebiet: Das Problem verlagert sich
Ironischerweise ist die Griefing-Welle im Anfängergebiet eine direkte Folge von Funcoms Versuch, das Endgame sicherer zu gestalten. Nachdem die Entwickler große Teile der Tiefen Wüste in PvE-Zonen umgewandelt hatten, suchten sich Griefer neue Jagdgründe. Sie fanden sie im Hagga Basin, wo sie nun Jagd auf neue Spieler machen.
Ein Spieler fasst die Situation auf Reddit zusammen: “Alle Griefer kommen jetzt nach Hagga, um Gewürz zu farmen. Sie wenden dieselbe Thumper- und Land-auf-Thopter-Technik an, die sie in DD [Deep Desert] perfektioniert haben. Aber jetzt nutzen sie es, um alle kleineren Knotenpunkte in Hagga abzufarmen.”
Zwischen Bug und Feature: Funcoms Rolle in der Debatte
Die Situation wird durch ein kürzliches Update verschärft, das das Verhalten der Sandwürmer verändert hat. Offiziell sollen sie nun länger bei abgeernteten Feldern verweilen. Spieler berichten aber von einem extrem aggressiven Verhalten, bei dem die Würmer quasi sofort und ohne Vorwarnung zuschlagen. Das heizt die Debatte an: Ist das brutale Wurm-Verhalten ein Bug oder ein von den Entwicklern gewolltes Feature, um die Spice-Ernte gefährlicher zu machen? Eine offizielle Klarstellung von Funcom steht noch aus..
Zudem gibt es Kritik am Umgang des Supports mit toxischem Verhalten. Berichte von Spielern legen nahe, dass die Standardantwort oft lautet, man solle Störenfriede blockieren und sich selbst um das Problem kümmern.
Reaktionen der Community: Zwischen Frust und Selbstjustiz
Die meisten Spieler reagieren frustriert auf die unfairen Angriffe. Das Spice-Sammeln, eine Kernmechanik des Spiels, wird für Solo-Spieler zur Nervenprobe.
Interessanterweise hat sich aber auch eine Form der Selbstjustiz entwickelt. Einige Spieler nutzen die Taktik gezielt, um andere zu "bestrafen", die sich beispielsweise weigern, ein Spice-Feld mit anderen zu teilen.
Was also tun? Der Community-Rat lautet: Seid beim Ernten extrem wachsam, haltet Ausschau nach verdächtigen Ornithoptern und versucht, euch mit Freunden oder einer Gilde zusammenzuschließen, um eine größere Abschreckung zu bieten.
Fazit
Die "Thopter-Thumper"-Methode ist ein klassisches Beispiel für "Emergent Gameplay": Spieler nutzen die gegebenen Werkzeuge auf eine Weise, die von den Entwicklern nicht vorhergesehen wurde. Das Ergebnis ist in diesem Fall jedoch eine massive Störung des Spielfriedens in eigentlich sicheren Zonen. Die Situation stellt Funcom vor eine schwierige Entscheidung. Ein Patch könnte diese kreative, aber destruktive Taktik unterbinden. Gleichzeitig muss das Studio dringend Klarheit über das beabsichtigte Verhalten der Sandwürmer schaffen und seine Moderationsstrategie überdenken, um das Vertrauen der Community in die Sicherheit der Spielwelt wiederherzustellen.