Black Ops 7 Kampagne & Endgame: Ein "Always-Online"-Albtraum, der niemanden interessiert (außer Solo-Spieler, die leiden wollen)
Die Kampagne: Ein einsamer, nicht pausierbarer Fiebertraum
Wer Call of Duty spielt, um "Immersion" zu erleben, hat dieses Jahr die Arschkarte gezogen. Treyarch verkauft uns die Black Ops 7 Kampagne als innovatives Koop-Erlebnis. Die Realität? Es ist eine technische und spielerische Bankrotterklärung für jeden, der alleine spielen möchte.
Die "Highlights" der Solo-Erfahrung:
- Always-Online-Zwang: Du spielst alleine? Egal. Deine Internetverbindung wackelt? Pech gehabt, du fliegst raus.
- Keine Pause-Taste: Es klingelt an der Tür? Du musst auf die Toilette? Tja, Black Ops 7 wartet nicht. Es gibt keine Pause-Funktion im Solo-Modus.
- Kick wegen Inaktivität: Das ist kein Witz. Wenn du dich in einer sicheren Ecke versteckst, um kurz etwas zu trinken, wirst du wegen Inaktivität aus deiner eigenen Singleplayer-Kampagne geworfen.
- Keine Checkpoints: Wirst du gekickt oder stürzt das Spiel ab, darfst du die Mission von vorne beginnen. Willkommen in der Gaming-Hölle.
Dazu kommt das Gefühl absoluter Einsamkeit. Da das Spiel auf 4-Spieler-Koop ausgelegt ist, gibt es im Solo-Modus keine KI-Begleiter. David Mason führt Selbstgespräche, während seine Squad-Mates nur in Zwischensequenzen auftauchen, um danach wieder im Nichts zu verschwinden. Es fühlt sich an, als würde man durch eine Geisterstadt laufen, in der ab und zu Script-Events triggern.
Battlefield 6 und CoD: Der Wettlauf nach unten
Es ist fast schon poetisch. Da draußen tobt der Kampf zwischen Black Ops 7 und Battlefield 6, und beide Giganten scheinen sich einig zu sein: Einzelspieler-Kampagnen sind nur noch lästiges Beiwerk.
Während Battlefield 6 seine Kampagne (wie üblich) als glorifiziertes Tutorial oder lieblosen Lückenfüller präsentiert, übertrifft sich CoD dieses Jahr selbst mit frustrierenden Design-Entscheidungen. Beide Franchises senden eine klare Botschaft: "Wir wollen eure 70 Euro, aber bitte spielt nur den Multiplayer und kauft Skins."
Für den echten Hardcore-FPS-Gamer ist das natürlich irrelevant. Wer eine K/D von 2.5 halten will und seit Release die "Moonstone"-Camo grindet, hat das Hauptmenü der Kampagne vermutlich noch nicht einmal gesehen. Die Kampagne ist für diese Zielgruppe nur Speicherplatzverschwendung. Doch für alle, die für den Vollpreis auch ein Vollspiel erwarten, ist der Zustand des Singleplayers ein Schlag ins Gesicht.
Endgame: Der PvE-Extraktions-Shooter, den niemand wollte
Und dann ist da noch "Endgame". Der Modus, der großspurig als Evolution des Gameplays angekündigt wurde. Das Problem? Er ist hinter der Kampagne weggesperrt.
Du willst Endgame spielen? Dann quäl dich bitte erst durch 11 Missionen der "Always-Online-Keine-Pause"-Kampagne. Eine künstliche Barriere, um die Engagement-Zahlen der Story in die Höhe zu treiben.
Hat man es dann freigeschaltet, erwartet einen auf der Map "Avalon" ein reines PvE-Erlebnis. 32 Spieler rennen herum, sammeln Loot, leveln ihren "Combat Score" und extrahieren. Kein PvP. Die Spannung, die Titel wie Arc Raiders oder das alte DMZ ausgemacht hat – die Angst vor anderen Spielern – fehlt komplett.
Es ist Modern Warfare Zombies ohne Zombies (meistens) und ohne Seele. Man fliegt mit dem Wingsuit von A nach B, ignoriert die dumme KI und fragt sich, warum man nicht einfach Arc Raiders spielt, wo die Roboter-Gegner tatsächlich intelligent sind und echte Spannung aufkommt.
Fazit: Ignorieren und Multiplayer spielen
Black Ops 7 ist ein fantastisches Multiplayer-Paket. Das Movement ist top, die Maps sind solide, der Waffen-Grind macht süchtig. Aber die Kampagne ist ein Unfall, bei dem man nicht wegsehen kann, und Endgame ist eine nette Dreingabe ohne Langzeitmotivation.
Wenn du wissen willst, wie die Story von David Mason weitergeht: Schau dir ein YouTube-Video an (während du auf dem Klo sitzt, denn das Spiel lässt dich ja nicht pausieren). Für alles andere: Ab in die Lobby, Stummschalten drücken und schwitzen.