Viele Spieler empfinden zum Start von Borderlands 4 ein träges und unpräzises Spielgefühl auf der Konsole. Die Ursachen liegen oft in den Standardeinstellungen. Wir zeigen dir, welche Anpassungen bei Deadzone, Empfindlichkeit und weiteren Optionen für ein deutlich besseres Spielerlebnis sorgen und warum der fehlende FOV-Slider ebenfalls eine Rolle spielt.
Borderlands 4 auf Konsole: So optimierst du Steuerung und Gameplay-Gefühl
Der Launch von Borderlands 4 zieht Kammerjäger in Scharen an, doch nicht wenige Konsolenspieler stolpern über ein grundlegendes Problem: Die Steuerung fühlt sich ab Werk oft indirekt, schwerfällig und schlichtweg "falsch" an. Die Standardkonfiguration ist alles andere als optimal. Glücklicherweise lässt sich mit einigen gezielten Anpassungen in den Menüs Abhilfe schaffen.
Kurz & Knapp
- Deadzone reduzieren: Die massivste Verbesserung erreichst du durch die drastische Reduzierung der Stick-Deadzone unter den erweiterten Steuerungseinstellungen.
- Empfindlichkeit anpassen: Die Standard-Empfindlichkeit ist extrem niedrig. Ein guter Startwert für horizontales und vertikales Zielen liegt bei "2", kann aber individuell justiert werden.
- Visuelle Störfaktoren minimieren: Das Deaktivieren des "Grapple View Tilt" und die Reduzierung des "Camera Head-bob" sorgen für ein ruhigeres Bild.
- Fehlender FOV-Slider: Ein niedriger, fixer "Field of View" trägt zum Gefühl der Trägheit bei. Hier bleibt nur die Hoffnung auf einen zukünftigen Patch.
- Performance-Probleme (PS5): Auf der PS5 kann ein Memory-Leak die Framerate über Zeit senken. Ein regelmäßiger Neustart des Spiels kann temporär helfen.
Die empfohlenen Start-Einstellungen im Detail
Wenn du das Gefühl hast, dein Charakter bewege sich wie durch Sirup, solltest du dir einige Minuten für das Optionsmenü nehmen. Die folgenden Anpassungen haben sich als effektiver Ausgangspunkt erwiesen, von dem aus du dein persönliches Optimum finden kannst.
Navigiere zu Steuerung > Grundeinstellungen. Hier empfiehlt es sich, die horizontale und vertikale Empfindlichkeit zunächst auf einen Wert von 2 zu setzen. Die Standardeinstellung ist für die meisten Spieler zu langsam. Parallel dazu kannst du die Cursor-Geschwindigkeit auf 0.5 und die Cursor-Reibung ebenfalls auf 0.5 anpassen, um die Navigation in den Menüs zu verbessern.
Der entscheidende Schritt findet sich unter Steuerung > Erweitert. Wähle hier sowohl den linken als auch den rechten Stick aus und setze alle Deadzone-Einstellungen auf 1% und 0.5. Diese Änderung allein transformiert das Spielgefühl fundamental.
Unter Gameplay > Grundeinstellungen findet sich zudem eine optionale, aber von vielen Veteranen geschätzte Einstellung: Unter Radar-Anzeige umschalten kannst du von der Kompass-Anzeige zurück zum klassischen Radar wechseln.
Zuletzt lohnt sich ein Blick in Barrierefreiheit > Gameplay. Schalte hier Grapple View Tilt auf Aus und reduziere den Wert für Camera Head-bob auf etwa 75%. Letzteres ist stark von der persönlichen Präferenz abhängig; manche Spieler bevorzugen noch niedrigere Werte, um Motion Sickness vorzubeugen.
Der Hauptverursacher: Warum die Deadzone-Anpassung so entscheidend ist
Hast du dich auch gefragt, warum selbst kleinste Zielkorrekturen eine Verzögerung aufweisen oder gar nicht erst registriert werden? Der Grund dafür ist eine ab Werk extrem hoch eingestellte Stick-Deadzone. Die Standardeinstellung liegt bei beachtlichen 25 %.
Die Deadzone ist der Bereich, innerhalb dessen eine Bewegung des Analogsticks vom Spiel ignoriert wird. Eine hohe Deadzone soll versehentliche Eingaben oder leichten "Stick Drift" bei älteren Controllern kompensieren, führt aber bei intakter Hardware zu einem trägen, unresponsiven Gefühl. Durch die Reduzierung auf nahezu Null reagiert das Spiel sofort auf deine Eingaben. Das Resultat ist eine spürbar direktere Kontrolle und ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Ein Wert von 1 % ist ein sicherer Startpunkt. Du kannst versuchen, die Deadzone auf 0 zu setzen, solltest dann aber genau beobachten, ob dein Charakter oder das Fadenkreuz sich von selbst bewegt. Insbesondere beim DualSense-Controller der PS5 ist zur Vorsicht geraten, da dessen Sticks anfälliger für Drift sein können.
Mehr als nur Steuerung: Der fehlende FOV-Slider und das Trägheitsgefühl
Trotz der Optimierungen kann bei manchen Spielern ein Gefühl der Schwerfälligkeit bestehen bleiben. Ein weiterer, vielleicht noch grundlegenderer Faktor trägt zu diesem Gefühl bei: das Sichtfeld, auch bekannt als Field of View (FOV). Borderlands 4 bietet auf Konsolen zum Launch keinen FOV-Slider – ein Feature, das im Vorgänger Borderlands 3 noch vorhanden war.
Ein niedriges FOV kann die subjektive Wahrnehmung der Bewegungsgeschwindigkeit stark reduzieren. Die Umgebung wirkt herangezoomt, und schnelle Bewegungen fühlen sich langsamer an, als sie es bei einem weiteren Sichtfeld tun würden. Für viele ist das Fehlen dieser Einstellung ein unverständlicher Rückschritt, weshalb die Hoffnung auf einen baldigen Patch groß ist.
Technische Hürden und weitere Anpassungen
Neben den Steuerungsproblemen sind auch technische Unzulänglichkeiten zu beobachten. Besonders auf der PlayStation 5 kann ein potenzieller Memory-Leak auftreten. Dieses Phänomen führt dazu, dass die Performance des Spiels über längere Sessions hinweg stetig abnimmt, was sich in sinkenden Framerates und Mikrorucklern äußert. Bis Gearbox hier eine offizielle Lösung liefert, bleibt der vollständige Neustart der Anwendung der effektivste Workaround.
Zusätzlich zu den genannten Punkten kann eine letzte Anpassung das Zielen verfeinern. Es kann sich lohnen, unter Steuerung > Grundeinstellungen > Zielen die Option ZV-Fixierung auf Ziel zu deaktivieren, um mehr manuelle Kontrolle beim Anvisieren zu erhalten und eine als zu aggressiv empfundene Zielhilfe abzuschwächen.