DICE hat das zweite große Community Update zum Klassensystem des nächsten Battlefield veröffentlicht und lässt uns so tief wie nie zuvor in die Entwicklung blicken. Mit dabei: Ein brandneues Progressionssystem, die offizielle Bestätigung früherer Leaks und erste handfeste Balance-Änderungen, die zeigen: Euer Feedback hat Konsequenzen.
Battlefield Labs Community Update: DICE öffnet die Werkstatt
Entwickler DICE lässt die Katze aus dem Sack und liefert im zweiten Teil des Community Updates zum Klassensystem endlich Futter für alle, die auf handfeste Details zum nächsten Battlefield warten. Und was für welche! Das Update steckt voller konkreter Infos, die nicht nur frühere Gerüchte und Leaks zum Großteil offiziell bestätigen, sondern mit den Training Paths ein komplett neues System vorstellen.
Doch damit nicht genug: DICE zeigt auch, dass man in den geschlossenen Playtests der Battlefield Labs genau hinhört. Die Entwickler kündigen erste Nerfs für potenziell zu starke Fähigkeiten an und werfen ein umstrittenes Feature sogar komplett aus dem Spiel. Wir haben alle Infos für euch analysiert und aufbereitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Leaks bestätigt: Die geleakten Klassen-Boni für Signaturwaffen und die passiven Traits sind jetzt offiziell.
- Neues Training-System: Jede Klasse bekommt zwei »Training Paths« mit je drei Stufen und einer ultimativen Fähigkeit.
- Exklusive Signatur-Gadgets: Jede Klasse erhält ein fest zugewiesenes, einzigartiges Gadget wie den Repair Tool oder den Supply Bag.
- Erste Nerfs: Der Adrenaline Injector des Assaults wird abgeschwächt, Engineers können nur noch einen Raketenwerfer tragen.
- Feature entfernt: Die vieldiskutierte »Ballistic Armor« wurde nach Spieler-Feedback komplett aus dem Multiplayer gestrichen.
- Klares Statement: DICE äußert sich zum Community-Wunsch nach einer Rückkehr zu alten Klassensystemen mit gesperrten Waffen.
DICE hört zu: Das sagen die Entwickler zum Wunsch nach alten Systemen
Gleich zu Beginn des Updates gehen die Entwickler auf einen der meistdiskutierten Punkte in der Community ein: den Wunsch nach einer Rückkehr zu strikteren Klassensystemen, wie man sie aus älteren Teilen der Reihe kennt.
»Wir haben die Vorschläge gesehen, zu früheren Systemen und/oder geschlossenen Waffen zurückzukehren. Wir behalten dies in unseren Diskussionen im Hinterkopf, da wir darauf abzielen, neue und erfahrene Spieler mit der Battlefield-Erfahrung zu verbinden, Teamwork zu fördern und ein universelles Verständnis für unsere Systeme für die Zukunft zu schaffen.«
Das ist eine klare Ansage: Man hört das Feedback, verfolgt aber den aktuellen Hybrid-Ansatz aus festen Klassen-Merkmalen und anpassbaren Loadouts weiter, um eine Brücke zwischen den Spielergenerationen zu schlagen.
Die »Training Paths«: So funktioniert die neue Spezialisierung
Die größte Neuheit des Updates ist die Vorstellung der Training Paths. Dieses System soll euch erlauben, eure Klasse noch weiter zu spezialisieren. Jede Klasse erhält zwei einzigartige Pfade, die ihr im Loadout auswählt. Jeder Pfad hat eine dreistufige Progression, die im Match durch Teamplay vorangetrieben wird.
Die Struktur der Training Paths:
- Level 0: Ein passiver Bonus, der sofort aktiv ist.
- Level 1 & 2: Stärkere Boni, die ihr euch durch Teamplay-Punkte und XP im laufenden Match verdient.
- Level 3: Eine manuell aktivierbare Fähigkeit, die nur einmalig nutzbar ist. Nach dem Einsatz fallt ihr auf Level 2 zurück und müsst sie euch neu erarbeiten. Der Fortschritt wird zudem zu Beginn jeder Runde zurückgesetzt.
Am Beispiel des Recon wird das System sehr anschaulich erklärt:
- Pfad 1: Sniper
- Level 0: Verbessertes Auto-Spotting (schneller, weiter, länger).
- Level 1: Eure Sniper-Treffer markieren den Gegner und blockieren seine Heilung.
- Level 2: Ein Kopfschuss mit dem Scharfschützengewehr verhindert die Wiederbelebung des Gegners.
- Pfad 2: Pathfinder
- Level 0: Leisere Melee-Kills und Bewegungen.
- Level 1: Ihr seid für Ausrüstung unsichtbar, solange ihr nicht sprintet.
- Level 2: Gegner, denen ihr Schaden zufügt, werden für euer Team aufgedeckt.
- Level 3 (für beide Pfade): Ihr könnt eine UAV-Drohne anfordern, die an einer markierten Position für passive Aufklärung sorgt.
Jetzt ist es offiziell: Die Leaks zu den Klassen-Features stimmten
Für alle, die die Gerüchteküche in den letzten Wochen verfolgt haben, ist dieser Abschnitt eine Genugtuung. DICE bestätigt die Details zu den klassendefinierenden Merkmalen.
Signature Weapons & Traits: Die Boni für die Nutzung der »richtigen« Waffengattung (z.B. Assault & Sturmgewehre) und die passiven Klassenfähigkeiten (z.B. Engineer & Explosionsresistenz) sind exakt so, wie sie zuvor geleakt wurden.
Signature Gadgets: Hier wird es richtig spannend, denn die exklusiven und immer verfügbaren Gadgets jeder Klasse werden enthüllt. Das bedeutet, ihr müsst euch nicht mehr zwischen zwei essenziellen Werkzeugen entscheiden.
- Assault erhält den Adrenaline Injector, einen kurzzeitigen Booster für diverse Widerstände und Fähigkeiten.
- Engineer bekommt das Repair Tool als festes Inventar. Endlich keine Ausreden mehr, den Panzer des Squad-Kollegen nicht zu reparieren!
- Support trägt den Supply Bag, der eine wichtige Änderung mit sich bringt: Er kann zukünftig sowohl Munition als auch Heilung liefern.
- Recon ist mit dem Motion Sensor für die Aufklärung im Nahbereich ausgestattet.
Feedback mit Folgen: Erste Nerfs und ein gestrichenes Feature
Der vielleicht interessanteste Teil des Updates zeigt, dass die Battlefield Labs mehr als nur eine nette PR-Aktion sind. Das Feedback der Tester hat handfeste Konsequenzen.
»Ballistic Armor« ist Geschichte:
Aufgrund des massiven negativen Feedbacks aus frühen Pre-Alpha-Tests haben die Entwickler das Feature einer ballistischen Panzerung komplett aus den Multiplayer-Modi entfernt. Ein klares Zeichen, dass die Community hier direkten Einfluss genommen hat.
Aber auch bei den Klassen wird bereits an den Stellschrauben gedreht:
- Assault: Galt den Testern als zu sehr auf sich allein gestellt (»Lone Wolf«). Der Adrenaline Injector wird deshalb generft und verliert seine Fähigkeit zur Gesundheitsregeneration.
- Engineer: War offenbar zu stark gegen Fahrzeuge. Die Möglichkeit, zwei Raketenwerfer gleichzeitig auszurüsten, wurde gestrichen. Zukünftig ist nur noch einer pro Loadout erlaubt.
- Support: Die Flut an Versorgungskisten führte zu Patt-Situationen. DICE justiert hier nun die Wirkungsdauer und Nachschubmenge.
- Recon: Hier sehen die Entwickler selbst noch Arbeit und wollen die Rolle im Bereich Desinformation und Sabotage stärken.
Was für ein Update!
DICE fährt eine beeindruckende Transparenz-Offensive und lässt tief blicken. Die Bestätigung der Leaks schafft Vertrauen, aber noch wichtiger ist die nachweisliche Reaktion auf Spieler-Feedback. Die komplette Streichung der »Ballistic Armor« allein aufgrund von Test-Ergebnissen finden wir sehr positiv.
Das vorgestellte Klassensystem mit den neuen »Training Paths« wirkt wie ein cleverer Kompromiss. Es schafft klare Rollen und Identitäten, wie es sich Veteranen wünschen, bietet aber durch die zwei Pfade und die anpassbaren Loadout-Teile genug Flexibilität, um nicht in einem starren Korsett zu enden. Die permanenten Signatur-Gadgets wie das Repair Tool sind eine fantastische Quality-of-Life-Verbesserung, die das Teamplay intuitiver machen dürfte.
Natürlich ist das alles noch »Work in Progress«. Aber die Richtung, die DICE hier einschlägt, wirkt durchdacht, modern und gleichzeitig respektvoll gegenüber der langen Geschichte von Battlefield. Wenn die Entwickler diesen Weg der offenen Kommunikation und schnellen Reaktion beibehalten, könnte das Fundament für das nächste Battlefield kaum stärker sein.