Nach jahrelangen Gerüchten ist es offiziell: Paramount, das Studio hinter Top Gun: Maverick, arbeitet mit Activision an einer Live-Action-Verfilmung von Call of Duty. Ein Projekt, das von einem bekennenden Fan der Reihe geleitet wird, sich aber dem Fluch gescheiterter Gaming-Adaptionen stellen muss.

 

Call of Duty auf der Leinwand: Paramount sichert sich die Filmrechte

Die lang erwartete filmische Umsetzung einer der größten Videospiel-Marken nimmt konkrete Formen an. Paramount Pictures und Activision haben eine Partnerschaft zur Produktion einer Live-Action-Verfilmung von Call of Duty bekannt gegeben. Diese Ankündigung beendet Jahre der Spekulation und platziert das Projekt in die Hände eines Studios, das zuletzt mit Top Gun: Maverick erhebliche Erfolge im Action-Genre feierte.

 

Kurz & Knapp

  • Paramount Pictures und Activision haben einen Deal für einen Call of Duty-Film unterzeichnet.
  • Es handelt sich um eine Live-Action-Adaption der Shooter-Reihe.
  • Paramount-CEO David Ellison ist ein bekennender, langjähriger Fan der Spieleserie.
  • Der qualitative Anspruch orientiert sich am Erfolg von Top Gun: Maverick.
  • Ein früherer Versuch einer Verfilmung durch Activision Blizzard Studios scheiterte.
  • Das Projekt muss sich an der langen Geschichte gescheiterter Videospielverfilmungen messen lassen.

Vom Konsolen-Blockbuster zum Kino-Event

Die Vereinbarung sieht vor, dass Paramount die Entwicklung, Produktion und den weltweiten Vertrieb des Films übernimmt. Für Activision, inzwischen Teil von Microsoft, stellt dies einen erneuten Anlauf dar, das milliardenschwere Franchise auf die Kinoleinwand zu bringen, nachdem ein früheres Projekt um 2018 nie die Produktionsphase erreichte. Die aktuelle Marktlage, beflügelt durch erfolgreiche Videospieladaptionen wie The Last of Us oder Fallout, bietet ein deutlich günstigeres Umfeld für ein solches Vorhaben.

Die Bürde der Vergangenheit: Ein Genre voller Fallstricke

Trotz des jüngsten Aufwindes ist der Weg für eine Call of Duty-Verfilmung mit warnenden Beispielen gepflastert. Die Filmgeschichte ist reich an Adaptionen, die weder bei Kritikern noch an der Kinokasse überzeugen konnten und deren Existenz von der Fanbasis bestenfalls ignoriert wurde. Niemand schien auf einen Film wie Super Mario Bros. (1993) gewartet zu haben, dessen düstere und bizarre Interpretation der Vorlage zu einem legendären Flop wurde. Ebenso scheiterte Doom (2005) mit Dwayne Johnson daran, die Essenz des Spiels – dämonische Horden aus der Hölle – einzufangen und ersetzte sie durch eine generische Sci-Fi-Infektionsthematik.

Auch Projekte mit hohem Budget und namhafter Besetzung, wie Assassin's Creed (2016) mit Michael Fassbender, enttäuschten, da sie zu viel Zeit in der sterilen Gegenwart der Abstergo-Einrichtung verbrachten und die historischen Sequenzen, das eigentliche Herzstück der Spiele, vernachlässigten. Die Liste lässt sich mit den Werken von Uwe Boll (House of the Dead, Far Cry) fortsetzen, die zum Synonym für lieblos produzierte Adaptionen wurden, die ihre Vorlage nicht verstanden. Diese Misserfolge zeigen, dass ein bekannter Name allein keinen Erfolg garantiert und die Übertragung von interaktivem Gameplay in eine passive filmische Erzählung eine erhebliche kreative Hürde darstellt.

Die "Top Gun: Maverick"-Verbindung als Qualitätsversprechen

Eine zentrale Figur, die diesem Trend entgegenwirken soll, ist David Ellison, der neue CEO und Chairman von Paramount. Ellison, dessen Firma Skydance Media kürzlich mit Paramount fusionierte, ist nicht nur Produzent, sondern auch ein ausgewiesener Kenner der Vorlage. In einer offiziellen Mitteilung bekannte er sich als „lebenslanger Fan“ der Reihe.

"Vom ersten Alliierten-Feldzug im originalen Call of Duty über Modern Warfare und Black Ops habe ich unzählige Stunden mit diesem Franchise verbracht, das ich absolut liebe. [...] Wir gehen diesen Film mit demselben disziplinierten, kompromisslosen Bekenntnis zur Exzellenz an, das unsere Arbeit an Top Gun: Maverick geleitet hat, um sicherzustellen, dass er die außergewöhnlich hohen Standards erfüllt, die dieses Franchise und seine Fans verdienen."

Es wird nicht nur eine beliebige Videospielverfilmung angestrebt, sondern ein Action-Film, der sich an einem der erfolgreichsten Genre-Vertreter der letzten Jahre messen lassen will. Rob Kostich, Präsident von Activision, bekräftigte das Ziel, ein „unvergessliches Blockbuster-Kinoerlebnis“ zu schaffen, das sowohl die Community begeistert als auch neue Fans für das Franchise gewinnt.

Welches Universum erwartet uns? Eine Frage des Settings

Offen bleibt die entscheidende Frage nach der narrativen Ausrichtung. Das Call of Duty-Franchise bietet eine Fülle von Szenarien, von den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs über die verdeckten Operationen des Kalten Krieges in Black Ops bis hin zu den modernen, geopolitischen Konflikten der Modern Warfare-Saga. Auch futuristische Settings wurden bereits ausgelotet. Die Wahl des Universums wird maßgeblich den Ton, die Charaktere und die visuelle Ästhetik des Films definieren. Wird man auf ikonische Figuren wie Captain Price oder "Soap" MacTavish zurückgreifen oder eine gänzlich neue Geschichte innerhalb des bekannten Rahmens erzählen? 

 

Welches Setting würdest Du am liebsten auf der großen Leinwand sehen? Die Möglichkeiten sind vielfältig, und die Entscheidung wird von der Community mit Argusaugen beobachtet werden. Details zu Regie, Drehbuch oder Besetzung liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor.