Text für Teaser: Electronic Arts hat dem Verkauf für 55 Milliarden Dollar zugestimmt. Doch der Deal ist noch nicht final und wirft Fragen auf.

EA Deal ist final: Für $55 Mrd. privatisiert - was das für Battlefield 6 bedeutet könnte
 

EA-Verkauf für 55 Milliarden besiegelt – Finale Hürden und ein brisanter Investor

Electronic Arts hat dem Übernahmeangebot in Höhe von 55 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Damit ist der Weg frei für den grössten Leveraged Buyout der Geschichte, der den Publisher von der Börse nehmen wird. Doch der Deal ist noch nicht abgeschlossen und die Beteiligung eines politisch kontroversen Investors sorgt bereits für Diskussionen.

Kurz & Knapp

  • Verkaufspreis: 55 Milliarden US-Dollar (210 Dollar pro Aktie).
  • Käufer-Konsortium: Saudi-Arabiens Public Investment Fund (PIF), Silver Lake und Affinity Partners (gegründet von Jared Kushner).
  • Nächste Schritte: Der Abschluss wird für Anfang 2026 erwartet und bedarf noch der Zustimmung der EA-Aktionäre und der Aufsichtsbehörden.
  • Finanzierung: 36 Mrd. Dollar Eigenkapital der Investoren und 20 Mrd. Dollar Fremdkapital (Schulden), bereitgestellt durch JPMorgan Chase.
  • Führung: CEO Andrew Wilson und der Hauptsitz in Redwood City, Kalifornien, sollen bestehen bleiben.
  • Kontext: Die Übernahme erfolgt in einer Phase, in der EA nach dem Pandemie-Boom mit Umsatzrückgängen zu kämpfen hat.

Die Details des Deals: Ein Pakt mit Schulden

Die Zustimmung des EA-Vorstands zum Angebot ist erfolgt. Nun beginnt eine Phase der Prüfung. Bis Anfang 2026 müssen sowohl die Aktionäre als auch die zuständigen Kartell- und Aufsichtsbehörden grünes Licht geben. Erst dann wird die Börsennotierung an der Nasdaq endgültig aufgehoben.

 

Die finanzielle Architektur des Deals ist aufschlussreich. Von den 55 Milliarden Dollar bringen die Investoren selbst 36 Milliarden als Eigenkapital auf. Die restlichen 20 Milliarden Dollar werden als Kredit aufgenommen, für den zukünftig EA selbst haften wird. Dieser massive Schuldenberg muss aus den Gewinnen der kommenden Jahre getilgt werden, was den Druck auf die Performance von Titeln wie dem anstehenden Battlefield 6 immens erhöht. Die Hoffnung der Investoren auf ein Comeback des Publishers gründet sich massgeblich auf den Erfolg dieses Titels, nachdem der Vorgänger die Erwartungen enttäuschte.

In einer Stellungnahme bezeichnete CEO Andrew Wilson die Übernahme als "eine eindrucksvolle Anerkennung" der Arbeit der Belegschaft. Er leitet das Unternehmen seit 2013 und wird auch unter der neuen Eigentümerstruktur im Amt bleiben.

Die politische Dimension: Jared Kushners kontroverse Beteiligung

Besondere Aufmerksamkeit erregt die Beteiligung von Affinity Partners, der Investmentfirma von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Kushner gründete die Firma nach seiner Zeit als Berater im Weissen Haus und erhielt kurz darauf eine Zwei-Milliarden-Dollar-Investition aus Saudi-Arabien. Berichten zufolge stammen 99 Prozent der Gelder von Affinity Partners von internationalen Staatsfonds.

 

Diese enge Verflechtung von politischen Akteuren und massivem Kapital aus dem Ausland sorgt für scharfe Kritik. Der republikanische Abgeordnete James R. Comer warf Kushner in einem Interview vor, mit seinem Vorgehen "die Grenze der Ethik überschritten" zu haben. Die Übernahme von EA ist somit nicht nur ein reiner Wirtschaftsdeal, sondern besitzt eine stark politisierte Komponente, die Fragen über Einflussnahme und Interessenskonflikte aufwirft.

Strategische Neuausrichtung unter Druck

Für die neuen Eigentümer ist der Kauf eine strategische Wette. Der saudische PIF setzt seine aggressive Expansion im Gaming- und E-Sport-Sektor fort, um die eigene Wirtschaft unabhängiger vom Öl zu machen. Für EA selbst ist der Verkauf eine Flucht nach vorn. Nach einem Boom während der Pandemie hatte das Unternehmen zuletzt mit sinkender Nachfrage und einer enttäuschenden Geschäftsprognose zu kämpfen.

 

Die Privatisierung befreit das Management vom Zwang der Quartalsberichte, aber der durch die Schulden erzeugte Leistungsdruck tritt an dessen Stelle. Die Zukunft der kreativen Freiheit bei EA-Studios wird davon abhängen, wie schnell und profitabel die grossen Marken des Hauses die Kosten ihrer eigenen Übernahme wieder einspielen können.