Update 1.6 "Operation Omega" für Arma Reforger ist live und markiert das bisher umfangreichste Inhalts-Paket für die Enfusion-Plattform. Das Update liefert die neue Vulkaninsel Kolguyev, den (erneut) fundamental überarbeiteten Conflict HQC Modus und den neue Singleplayer-Content.
Arma Reforger 1.6: Kolguyev, Kampagne und der nächste Versuch eines Commander-Modus
Bohemia Interactive hat das Update 1.6 "Operation Omega" für Arma Reforger auf allen Plattformen veröffentlicht. Während die neue Map Kolguyev und die frischen Singleplayer-Inhalte die offensichtlichen Highlights sind, steckt die eigentliche Revolution – oder zumindest der Versuch einer solchen – im Detail des überarbeiteten "Conflict" Modus.
Kurz & Knapp: Die Kerninhalte von Update 1.6
- Neue Map: Die 64 km² große Vulkaninsel Kolguyev kehrt zurück, komplett überarbeitet in der Enfusion Engine.
- Neuer Modus "Conflict HQC": Der Hauptmodus wird als "Headquarters Commander" neugestaltet, was strategische Führung und Logistik erfordern soll.
- Singleplayer-Content: Die 5-Episoden-Kampagne "Operation Omega" (Special Forces) und das Helikopter-Szenario "Air Support" sind verfügbar.
- Neue Ausrüstung: Die Panzerabwehrwaffen RPG-22 und RPG-75 sowie Antipersonenminen (M14, PMN-4) für taktische (und unabsichtliche) Teamkills.
- Sandbox-Erweiterungen: Baubare Mörser, Sandsackstellungen und die (sicherlich fehlerfreie) Fähigkeit, sich auf fahrenden Fahrzeugen zu bewegen.
- System-Updates: Komplette Überarbeitung der FIA-Fraktion, HOTAS-Support und Umwelteinflüsse (Wind beeinflusst Projektile).
Kolguyev: Karg, rau und ein Paradies für Scharfschützen
Die Rückkehr von Kolguyev, bekannt aus dem Arma 2: British Armed Forces-DLC, bringt einen dringend benötigten Tapetenwechsel. Im Gegensatz zum satten Grün von Everon präsentiert sich Kolguyev als raue, herbstliche Vulkaninsel.
Die Topografie ist geprägt von karger Vegetation und rostigen Industrieanlagen. Für das Gameplay bedeutet dies: Deckung ist ein knappes Gut. Wer also dachte, Everon sei ein Paradies für Scharfschützen, wird Kolguyev lieben. Offene Flächen begünstigen den Kampf auf hohe Distanz und machen den koordinierten Einsatz von Fahrzeugen fast schon zur Pflicht.
Das Herz des Updates: Conflict HQC (Headquarters Commander)
Die vielleicht größte Änderung von Patch 1.6 ist die Transformation des "Conflict"-Modus. Das bisherige System wird durch Headquarters Commander (HQC) ersetzt und verschiebt den Fokus massiv in Richtung Makro-Strategie und Logistik – eine Rückbesinnung auf klassische Arma-Tugenden, die auf öffentlichen Servern bekanntlich im Überfluss vorhanden sind.
Im HQC-Modus kann ein Spieler die Rolle des Commanders übernehmen. Dieser koordiniert nicht nur die Spieler-Squads durch die Zuweisung von Zielen, sondern steuert auch KI-Logistikeinheiten. Man darf gespannt sein, wie lange der gewählte Commander diese Rolle behält, bevor der erste Putschversuch stattfindet.
Der entscheidende Faktor ist das neue "Supply Scarcity System". Ressourcen müssen jetzt aktiv von Depots oder Häfen abgerufen und zur Front transportiert werden, um die Einsatzfähigkeit der Truppen zu sichern.
Basen können nun fast überall errichtet werden. Dies, kombiniert mit der Ressourcenknappheit, macht Logistik-Ketten (und deren Störung) zum zentralen Element des Sieges. Zumindest in der Theorie. In der Praxis wird es spannend zu sehen, wie Spieler reagieren, wenn das Arsenal leer ist, weil der Nachschub fehlt.
Singleplayer als Testfeld für Arma 4?
Für Solisten bringt "Operation Omega" gleich zwei neue Inhalte. Die gleichnamige 5-Episoden-Kampagne lässt Dich als Teil eines Special-Forces-Teams hinter den feindlichen Linien auf Kolguyev operieren. "Air Support" ist ein separates Szenario für Helikopter-Piloten.
Arma Reforger dient bekanntermaßen als (bezahlter) Test für die Enfusion Engine. Die Implementierung von filmischen, story-fokussierten Missionen dürfte daher weniger ein Geschenk an die Spieler sein, als vielmehr ein notwendiger Testlauf für das narrative Gameplay, das Fans irgendwann in einem zukünftigen Arma 4 erwarten.
Sandbox-Evolution: Chaos in neuen Formen
Abseits der großen Features sind es die systemischen Verbesserungen, welche die Arma-Sandbox vertiefen:
- Baubare Stellungen: Kampfingenieure können nun Sandsäcke, Mörser und statische MGs aus Einzelteilen direkt im Feld errichten. Dies wertet defensive Positionen auf.
- Antipersonenminen: Mit der M14 und der PMN-4 kehren AP-Minen zurück. Sie erlauben es, Engstellen effektiv zu sichern oder – was wahrscheinlicher ist – die eigenen Teamkameraden auf dem Weg zur Front auszudünnen.
- Bewegung auf Fahrzeugen: Ein lange gefordertes Feature ist da. Du kannst jetzt auf die Ladefläche eines Trucks klettern und von dort aus während der Fahrt agieren. Wir freuen uns bereits auf die ersten Clips physikbasierter Katapultstarts in den Orbit.
- Umwelteinflüsse: Der Wind hat nun spürbare Auswirkungen auf die Flugbahn von Projektilen – von Gewehrkugeln über Raketen bis hin zu Mörsergranaten.
- HOTAS-Support: Piloten dürfen sich über voreingestellte Profile für HOTAS-Setups freuen.
Zusammen mit dem kompletten Rework der FIA-Fraktion und hunderten von Bugfixes stellt Update 1.6 einen fundamentalen Schritt nach vorn für die Plattform dar. Ob dieser Schritt in die richtige Richtung geht oder nur ein weiterer auf dem langen Weg zum fertigen Arma 4 ist, wird die Community auf den Servern entscheiden müssen.