Die Hölle ruft wieder! Und dieses Mal kehrt der Doom Slayer nicht nur zurück, sondern entführt uns in seine finstere Vergangenheit. „DOOM: The Dark Ages“ steht kurz vor der Veröffentlichung, und die ersten Kritikerstimmen sind bereits eingetroffen. Wir schauen für euch, was id Softwares neuesten Höllenritt ausmacht und ob er die legendäre Serie ein weiteres Mal revolutioniert – oder doch einen Gang zurückschaltet.
DOOM: The Dark Ages - Was sagen die Kritiker?
Am 15. Mai 2025 ist es so weit: „DOOM: The Dark Ages“, der mit Spannung erwartete Shooter von id Software, entfesselt seine dämonischen Horden auf Xbox Series X/S, PlayStation 5 und PC. Bereits vor dem offiziellen Release durften ausgewählte Journalisten Hand anlegen, und ihre Urteile liegen nun vor. Mit einem beeindruckenden OpenCritic-Durchschnitt von 86 Punkten und 96 % Empfehlungen aus 76 Kritiken scheint klar: Hier erwartet uns ein weiteres Fest des blutigen Gemetzels. Doch werfen wir einen genaueren Blick auf die Nuancen, denn „The Dark Ages“ schlägt bewusst andere Töne an als seine direkten Vorgänger.
Die Fachpresse ist sich weitestgehend einig: „DOOM: The Dark Ages“ ist ein brutaler, befriedigender Shooter, der die kompromisslose Action der Serie zelebriert. Aber id Software wagt sich an eine Neuausrichtung, die nicht bei jedem Kritiker auf uneingeschränkte Begeisterung stößt.
Kurz & Knapp
- Neuinterpretation des Kampfes: „The Dark Ages“ setzt auf ein „geerdeteres“ Kampfsystem mit Fokus auf den Schilden und dem gezielten Einsatz neuer Waffen.
- Erweitertes Lore: Der Titel taucht tiefer in die Vorgeschichte und Mythologie des Doom Slayers ein, was als willkommene Bereicherung empfunden wird.
- Kontroversen um neue Elemente: Die Einführung von Mech-Abschnitten (Atlan) und Drachenritten (Serrat) wird von einigen als störend für den Spielfluss kritisiert.
- Technisches Meisterstück: Visuell und technisch gilt der Titel bereits als exzellent umgesetzt, was die Dämonenhorden eindrucksvoll in Szene setzt.
- Stellung in der Trilogie: „The Dark Ages“ wird als mutiger Schritt gelobt, der die „Doom“-Formel weiterentwickelt, auch wenn er für manche nicht ganz die Höhen von „Doom Eternal“ erreichen wird.
- Schwerpunkt auf Strategie: Das Gameplay erfordert mehr taktische Überlegungen und ein besseres Timing, insbesondere durch die neue Schild-Säge.
Ein Slayer kehrt zu den Wurzeln zurück – oder geht id Software einen neuen Weg?
Ihr kennt das doch: Nach dem atemberaubenden Tempo von „Doom Eternal“ mit seinem vertikalen Wahnsinn und dem ständigen Management von Ressourcen durch Glory Kills und Flammenwerfer haben sich viele gefragt, wie id Software das noch toppen will. „DOOM: The Dark Ages“ scheint hier eine überraschende Antwort zu liefern: weniger Akrobatik, mehr Wucht.
Cerealkillerz hebt hervor, dass Steve Brieller in seiner Rezension den Fokus auf das „Strafen“ gegenüber dem konstanten Fliegen durch die Luft als „willkommene Verlagerung“ empfindet, was auf eine Rückkehr zu den Wurzeln des Gameplays hindeutet. Auch Tom’s Hardware Italia lobt durch Andrea Riviera, wie der Titel die Formel weiterentwickelt, ohne den Geist zu verraten, und in gewisser Weise sogar zu den Ursprüngen der Saga zurückkehrt. Das klingt doch nach einem guten Mittelweg, oder? Ein „geerdeteres“ Kampfsystem, wie es auch Eurogamer durch Christian Donlan feststellt, das aber keineswegs an Intensität verliert. Im Gegenteil, But Why Tho?, vertreten durch Kate Sanchez, beschreibt das Spiel als „aggressiv wie die Hölle, laut, schnell und all den Spaß, den man sich wünschen kann“. Das gnadenlose Zerstückeln von Dämonen bleibt also das Herzstück, und darauf kommt es letztlich an. Saving Content geht durch Scott Ellison II sogar so weit, zu behaupten, „The Dark Ages“ behebe all seine Kritikpunkte an „Eternal“ und verbessere alles, was er an „Doom (2016)“ geliebt habe. Eine mutige Ansage, die wir kaum erwarten können, selbst zu überprüfen.
Das Arsenal des Schreckens: Schild-Säge und die umstrittenen Giganten
Kommen wir zum neuen Spielzeug des Doom Slayers, das in den Kritiken besonders heraussticht: die Schild-Säge. Diese vielseitige Waffe, die nicht nur als Abwehrmechanismus, sondern auch als brutale Nahkampfwaffe dient, wird nahezu einstimmig als „fantastisch“ und „unterhaltsam“ gefeiert. PlayStation Universe nennt sie durch Tommy Holloway „gründlich unterhaltsam“, und Impulsegamer sieht darin sogar eine „Tiefe, die man selten in First-Person-Shootern findet“. Der Kampf soll dadurch strategischer werden, präzises Timing erfordern und neue Wege eröffnen, die blutrünstigen Dämonenhorden zu zerlegen. Das klingt nach einer willkommenen taktischen Komponente, die das blinde Draufhauen auf ein neues Level hebt.
Doch nicht alle Innovationen finden gleichermaßen Anklang in den Vorab-Eindrücken. Da wären die viel diskutierten Passagen, in denen der Slayer entweder den riesigen Mech namens Atlan steuert oder auf dem Drachen Serrat durch die Lüfte gleitet. Diese Sequenzen ernten fast unisono Kritik. Checkpoint Gaming, durch Omi Koulas, und Push Square, durch Liam Croft, stimmen überein, dass diese Sequenzen „sehr schwach“ sind und als Elemente, die „sehr wenig zum Gesamterlebnis beitragen“. PCGamesN formuliert es durch Aaron Down drastischer: „But please, Slayer, get out of the damn robot.“ Hier scheint sich id Software etwas vergaloppiert zu haben. Die Idee, Abwechslung zu schaffen, ist löblich, aber wenn diese Elemente den ansonsten hervorragenden Flow stören, müssen wir uns als Fans fragen, ob sie wirklich ihren Platz in der Doom-Formel haben.
Ein Blick in die finstere Vergangenheit: Lore und Atmosphäre
„DOOM: The Dark Ages“ ist ein Prequel, das tief in die Vorgeschichte und Mythologie des Doom Slayers eintauchen soll. Einige Kritiker, darunter Caleb Gayle von Cinelinx, sehen darin eine „beeindruckende Entwicklung im Gameplay und Storytelling“. Gamer Social Club, durch Dan Jackson, hebt hervor, dass der Titel „auf eine Weise Story liefert, wie es frühere Doom-Spiele nie taten, während er die Kernfans mit dem knackigen, abwechslungsreichen Gunplay zufriedenstellt“. Und Gamers Heroes spricht durch Blaine Smith sogar von der „intriguingsten Version des Doom Slayers, die wir je gesehen haben“. Wer wollte nicht schon immer mehr über die Hintergründe des Schweigsamen wissen?
Allerdings wird diese Vertiefung der Erzählung nicht durchweg positiv aufgenommen in den ersten Kritiken. Gamepressure bemängelt durch Dariusz Matusiak „zu viel Handlung, Dialog, Nebencharaktere, Zwischensequenzen“ und kritisiert den Versuch, sich an Kampagnen à la „Halo“ oder „Call of Duty“ anzulehnen. Auch Kotaku spricht durch Zack Zwiezen von „a few too many cutscenes“. Hier offenbart sich ein bekanntes Dilemma in langjährigen Franchises: Wie viel Story verträgt eine Serie, die primär für ihr pures, kompromissloses Gameplay geliebt wird? Als Fans können wir die Neugier auf die Lore verstehen, aber der Spielfluss darf dabei keinesfalls auf der Strecke bleiben.
Der ultimative Vergleich: Übertrifft The Dark Ages seine Vorgänger?
Die Königsfrage jeder Fortsetzung: Kann „DOOM: The Dark Ages“ seine überaus erfolgreichen Vorgänger in den Schatten stellen? Die Meinungen der Tester sind hier gespalten. GRYOnline.pl hält es durch Krzysztof Mysiak für das „beste post-reboot Spiel der Serie“, während Spaziogames bemängelt, dass es „den bahnbrechenden Einfluss seines Vorgängers nicht ganz wieder einfängt“. Manche empfinden, dass es die „Höhen von Eternal nicht erreicht hat“ (Worth Playing durch Chris "Atom" DeAngelus), während andere es als das „vollständigste und narrativ am besten ausgearbeitete DOOM der modernen Trilogie“ bezeichnen (Tom's Hardware Italia durch Andrea Riviera).
Es scheint, als würde „The Dark Ages“ seinen eigenen, unverwechselbaren Platz in der modernen Doom-Trilogie finden. Es ist kein bloßer Klon, sondern ein mutiger Versuch, die bewährte Formel zu variieren. Der Übergang zu einem „geerdeteren“, taktischeren Kampf mag für „Eternal“-Puristen eine kleine Umstellung sein, doch für all jene, die die rohe Brutalität und die schwerfällige Wucht des Slayers schätzen, könnte dies genau das sein, wonach sie gesucht haben. Letztendlich ist die persönliche Präferenz entscheidend. Wichtig ist, dass id Software den Mut bewiesen hat, neue Wege zu gehen, statt auf Nummer sicher zu spielen. Das verdient unseren Respekt, auch wenn nicht jede Neuerung perfekt ins Schwarze trifft.
Die ersten Kritiken zeichnen das Bild eines Spiels, das es wagt, Risiken einzugehen, ohne den Kern dessen zu verlieren, was Doom ausmacht. Es ist ein Fest der Zerstörung, angereichert mit neuen Mechaniken und einer vertieften Lore, die uns weiter in die Geschichte des Slayers eintauchen lässt. Ob es euer persönlicher Favorit der modernen Ära wird, hängt davon ab, welche Facette des Doom-Erlebnisses ihr am meisten schätzt. Aber eines ist sicher: Der König des Zerlegens und Zerreißens ist bereit, und er scheint blutrünstiger denn je. Wir sind gespannt, welche Eindrücke ihr selbst sammelt, wenn ihr ab dem 15. Mai (oder früher mit der Premium Edition) in die Hölle eintaucht und die Dämonen in „The Dark Ages“ zur Strecke bringt!
Lasst uns in den Kommentaren wissen, was ihr von den ersten Kritikerstimmen und der Neuausrichtung des Slayers haltet!