Embark Studios, Heimat vieler ehemaliger DICE-Veteranen, schickt sich an, mit Arc Raiders das Extraction-Genre aufzumischen. Nach The Finals blicken wir gespannt auf diesen PvPvE-Shooter. Wir haben uns das Spiel angesehen und verraten euch, wie viel von der geliebten "DICE-DNA" wirklich zu spüren ist!

Arc Raiders
 

Kurz & Knapp – Das müsst ihr über Arc Raiders wissen:

  • Entwickelt von Embark Studios, gegründet von Ex-Battlefield-Machern.
  • PvPvE Third-Person Extraction Shooter mit Retro-Sci-Fi-Setting.
  • Spieler sammeln Beute auf der gefährlichen Oberfläche und versuchen, sie sicher zu extrahieren.
  • Ursprünglich Free-to-Play geplant, nun Premium-Titel für ca. 40 USD, auch als Maßnahme gegen Cheater.
  • Starkes Sounddesign erinnert laut Anspielern an klassische Battlefield-Titel.
  • Release für PC, PS5 und Xbox Series X|S im Jahr 2025 erwartet.

Info: Am Playtest teilnehmen

Interessierte Spieler können auf Steam Zugang zu zukünftigen Playtests von Arc Raiders anfragen. Sobald die Entwickler bereit sind, weitere Teilnehmer zuzulassen, erfolgt eine Benachrichtigung per E-Mail über Steam.   

1. Ein Blick auf Arc Raiders: Was erwartet uns?

Mit The Finals hat Embark Studios, ein Team mit vielen ehemaligen DICE-Entwicklern (bekannt für die Battlefield-Reihe), bereits einen erfolgreichen Titel veröffentlicht. Ihr nächstes Projekt, Arc Raiders, zielt darauf ab, das Genre der Extraction-Shooter zu bereichern. Das Spielkonzept kombiniert intensive Action mit taktischem Vorgehen und der ständigen Spannung, die für das Genre typisch ist.

Arc Raiders ist als Third-Person PvPvE Extraction Shooter konzipiert. Spieler agieren aus der Verfolgerperspektive und treten sowohl gegen computergesteuerte Roboter (PvE) als auch gegen andere menschliche Spieler (PvP) an, während sie versuchen, wertvolle Ressourcen aus gefährlichen Zonen zu bergen und sicher zu extrahieren. Ursprünglich als Free-to-Play-Titel angekündigt, hat Embark die Strategie geändert: Arc Raiders wird als Premium-Spiel für etwa 40 US-Dollar erscheinen. Die Gründe für diese Entscheidung werden im Folgenden erläutert.

2. Das Setting: Eine verwüstete Zukunftswelt

Die Handlung spielt in einer dystopischen Zukunft: Die Erde wurde von einer mysteriösen Roboter-Armee namens ARC verwüstet. Die Überlebenden haben sich in die Untergrund-Kolonie Speranza zurückgezogen. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Raiders, die sich an die Oberfläche wagen, um Materialien zu sammeln, gegen die ARC-Maschinen zu kämpfen und sich mit anderen Raidern auseinanderzusetzen – oder zu kooperieren.

ARc Raiders

Ein markantes Merkmal ist der visuelle Stil: Arc Raiders nutzt einen auffälligen Retro-Futurismus-Look, der sich von der oft düsteren Ästhetik anderer postapokalyptischer Spiele unterscheidet. Die Optik erinnert an Science-Fiction der 1970er und 80er Jahre und verleiht dem Spiel eine eigene Identität, die trotz der Zerstörung eine gewisse Hoffnung vermittelt.

3. Der Gameplay-Kern: Sammeln, Kämpfen, Extrahieren

Der zentrale Spielablauf folgt dem Extraction-Prinzip, jedoch mit spezifischen Anpassungen:

  • Die Suche nach Beute: Spieler starten von ihrer Basis Speranza zu Raids auf die Oberfläche. Diese Einsätze sind zeitlich begrenzt, oft auf etwa 30 Minuten. Währenddessen müssen Ressourcen gesammelt, ARC-Roboter bekämpft und andere Spieler im Auge behalten werden.
  • Die PvPvE-Dynamik: Ein wesentliches Element ist die gleichzeitige Bedrohung durch KI-Gegner (von kleinen Drohnen bis zu großen Kampfmaschinen) und menschliche Mitspieler. Begegnungen können zu Konfrontationen, Kooperationen oder zur Flucht führen. Hinterhalte, besonders an Extraktionspunkten, stellen eine ständige Gefahr dar.
  • Die riskante Extraktion: Um die gesammelte Beute zu sichern, müssen Spieler einen der Extraktionspunkte erreichen. Diese sind jedoch nicht immer verfügbar oder sicher. Manche verfallen nach einer Zeit, andere erfordern spezielle Gegenstände, und laute Extraktionsmethoden wie Lastenaufzüge können Feinde anlocken. Ein Scheitern führt in der Regel zum Verlust der gesammelten Beute und Ausrüstung. Eine "Sicherheitstasche" (Safe Pouch) erlaubt es jedoch, eine begrenzte Anzahl wertvoller Gegenstände auch im Todesfall zu behalten. Dies erfordert ständige taktische Abwägungen zwischen Risiko und Belohnung.

4. Spielmechaniken im Detail

  • Waffenhandling und Kampf: Gekämpft wird aus der Third-Person-Perspektive. Erste Berichte beschreiben das Waffenhandling als "gewichtig" und "druckvoll". Treffer, besonders gegen Roboter, werden durch sichtbare Effekte wie Funkenflug und abfallende Teile verdeutlicht. Die Time-to-Kill (TTK) wird noch diskutiert; einige Tester empfanden sie als ausgewogen, andere wünschten sich schnellere PvP-Kämpfe. Es gibt Hinweise, dass Waffen unterschiedliche Effektivität gegen Roboter und menschliche Ziele haben könnten.
  • Bewegungssystem: Das Bewegungssystem wird als agil und flüssig beschrieben. Spieler können über Hindernisse klettern, Seilrutschen nutzen und sich generell flexibel in der Umgebung bewegen. Die fehlende Möglichkeit, sich hinzulegen (Prone), fördert einen aktiveren Spielstil. Ausweichrollen dienen dem schnellen Entkommen. Die Physik-Engine ermöglicht offenbar auch Interaktionen mit der Umgebung, um größere Gegner auszuschalten.
  • Fortschritt und Anpassung: Ein Skill-Tree ermöglicht es, Erfahrungspunkte in passive Boni wie erhöhte Gesundheit oder schnellere Bewegungen zu investieren. Dies bietet auch nach fehlgeschlagenen Raids ein Fortschrittsgefühl. Die persönliche Basis ("Raider Den") in Speranza kann ausgebaut werden. Upgrades schalten Crafting-Stationen frei, an denen aus gesammelten Materialien Waffen, Modifikationen, Gadgets und Verbesserungen (Augments) hergestellt werden können.
  • Wirtschaft und Missionen: In Speranza interagieren Spieler mit Händlern, die Quests anbieten – oft das Sammeln bestimmter Gegenstände. Erfolgreiche Quests bringen Belohnungen wie Ausrüstung oder Erfahrungspunkte. Extrahierte Beute kann vermutlich verkauft oder eingetauscht werden.
  • Zugänglichkeit im Genre: Embark scheint mit Arc Raiders eine zugänglichere Variante des Extraction-Shooter-Genres anzustreben. Elemente wie das flüssige Bewegungssystem, die Third-Person-Perspektive und der mögliche Verzicht auf "Wipes" (Fortschritts-Resets) könnten das Spiel einem breiteren Publikum öffnen, ohne die Kernspannung zu verlieren. Der integrierte Proximity Voice Chat kann zu unvorhersehbaren sozialen Interaktionen führen.

5. Die Entwickler: Embark Studios und ihre Wurzeln

Embark Studios, gegründet 2018 in Stockholm, besteht zu einem großen Teil aus erfahrenen Entwicklern, die zuvor bei DICE tätig waren, darunter der ehemalige CEO Patrick Söderlund. Das Studio wird maßgeblich vom Publisher Nexon finanziert, der die Mehrheit hält.

Embarks erstes Spiel war The Finals, ein schneller First-Person-Arena-Shooter. Arc Raiders wurde ursprünglich früher angekündigt, aber zugunsten von The Finals zurückgestellt. Obwohl beide Titel Shooter sind, unterscheiden sie sich konzeptionell stark. Embark nutzt die DICE-Erfahrung, entwickelt aber eigenständige Konzepte. Technisch basiert Arc Raiders auf der Unreal Engine und nutzt eigene Technologien sowie moderne Features wie DLSS und NVIDIA Reflex. Als Anti-Cheat-Lösung dient EasyAntiCheat.

6. Parallelen zu Battlefield: Das DICE-Erbe

Die Herkunft der Entwickler wirft die Frage nach Einflüssen der Battlefield-Reihe auf. Direkte Übernahmen von Mechaniken sind kaum vorhanden, aber indirekte Einflüsse sind erkennbar:

  • Sounddesign: Dies ist der am deutlichsten spürbare Einfluss. Das Sounddesign von Arc Raiders wird weithin als herausragend beschrieben – immersiv, detailliert und druckvoll. Die Qualität wird oft mit der von Battlefield-Spielen (insbesondere BF3, BF4, Bad Company 2) und Battlefront verglichen. Dies wird direkt auf die Expertise der ehemaligen DICE-Mitarbeiter zurückgeführt.
  • Gunplay-Gefühl: Obwohl es sich um einen Third-Person-Shooter handelt, wird das Waffenhandling als "gewichtig" und "druckvoll" beschrieben, was an das Feedback in DICE-Titeln erinnert.
  • Atmosphäre: Ähnlich wie viele DICE-Spiele legt Arc Raiders Wert auf eine dichte Atmosphäre, erreicht durch detaillierte Umgebungen und exzellenten Sound.
  • Verbindung zu Battlefront: Stilistisch gibt es laut einigen Quellen sogar stärkere Ähnlichkeiten zu Star Wars Battlefront II (ebenfalls von DICE) als zu Battlefield, was auf personelle Überschneidungen im Art Department zurückzuführen sein könnte.

Wichtige Unterschiede: Arc Raiders unterscheidet sich fundamental von Battlefield in Genre (Extraction vs. Large-Scale Warfare), Perspektive (Third- vs. First-Person), Maßstab (kleine Teams vs. große Spielerzahlen) und Setting (Sci-Fi vs. Militär). Auch die für Battlefield typische großflächige Zerstörung scheint in Arc Raiders keine zentrale Rolle zu spielen.

7. Preismodell: Kauf statt Free-to-Play

Die Entscheidung, Arc Raiders als Premium-Titel für ca. 40 Dollar zu veröffentlichen, war eine Abkehr vom ursprünglichen Plan. Offiziell begründet Embark dies damit, dass das Modell besser zum Spiel passe und eine Konzentration auf Qualität ermögliche. Es wird jedoch auch vermutet, dass der Kaufpreis als Maßnahme gegen Cheater dient. In Extraction-Shootern sind Cheater aufgrund des hohen Verlustrisikos besonders problematisch. Ein Kaufpreis erhöht die Hürde für Cheater erheblich, da jeder Bann mit Kosten verbunden ist. Dies könnte zu einer faireren Spielumgebung führen, setzt das Spiel aber unter Druck, den Preis durch Qualität zu rechtfertigen.

8. Ausblick: Release und Erwartungen

Arc Raiders ist für 2025 auf PC (Steam, Epic), PS5 und Xbox Series X|S angekündigt. Crossplay wurde in Tests unterstützt. Ein genaues Veröffentlichungsdatum steht noch aus. Nach mehreren Testphasen befindet sich das Spiel in der finalen Entwicklungsphase.

Arc Raiders

Einschätzung: Arc Raiders zeigt großes Potenzial. Der Mix aus zugänglichem Extraction-Gameplay, dem markanten Retro-Sci-Fi-Stil und der hohen technischen Qualität, insbesondere beim Sound, ist vielversprechend. Der Erfolg wird davon abhängen, ob Embark die Balance zwischen Zugänglichkeit und Tiefe findet und ob das Spiel den Erwartungen an einen Premium-Titel gerecht wird. Wenn dies gelingt, hat Arc Raiders gute Chancen, sich im wachsenden Markt der Extraction-Shooter neben Konkurrenten wie Marathon zu etablieren.

 

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