Das neue Waffen-Tuning in Helldivers 2 ist da und lässt euch eure Schießeisen detailliert anpassen. Wir erklären, wie das System mit Aufsätzen und Leveln funktioniert, welche Stats wirklich zählen, welche Mods sich aktuell besonders lohnen und wie ihr überhaupt an neue Waffen kommt.
Mit dem Update vom 13. Mai hat Arrowhead Game Studios für Helldivers 2 ein Feature nachgeliefert, auf das viele Spieler gewartet haben: ein umfassendes System zur Waffenanpassung. Wer schon immer davon geträumt hat, seine Lieblings-Primärwaffe bis ins Detail zu optimieren, bekommt nun die Werkzeuge an die Hand.
Das System erinnert in seiner Grundidee an Genre-Größen wie Call of Duty, fügt sich aber mit einigen Helldivers-typischen Kniffen in die Welt der Über-Erde ein. Gerade Sturmgewehre und Schrotflinten scheinen zum Start die umfangreichsten Optionen erhalten zu haben, doch die Entwickler deuten bereits an, dass dies nur der Anfang sein soll.
Das Wichtigste zur Waffenanpassung in Kürze:
- Modifikationen schaltet ihr frei, indem ihr die jeweilige Waffe im Einsatz auflevelt.
- Aufsätze wie Visiere oder Mündungsfeuerdämpfer kauft ihr mit Anforderungsscheinen im Arsenal – Super-Credits oder Proben sind dafür nicht nötig.
- Vorerst sind nur Primärwaffen anpassbar, mit einigen Ausnahmen bei bestimmten Modellen.
- Waffen-XP koppelt sich an die allgemeine Missions-XP: Schwierigkeitsgrad, erfüllte Nebenmissionen und eine erfolgreiche Extraktion beschleunigen euren Fortschritt.
- Anpassungen haben direkten Einfluss auf Waffenstatistiken wie Rückstoß, Ergonomie oder die Magazinkapazität.
- Ihr könnt mehrere Waffenkonfigurationen speichern und je nach Bedarf schnell wechseln.
Die Waffenkammer füllen: So erhaltet ihr neue Primärwaffen
Bevor es jedoch ans detaillierte Tuning geht, stellt sich für viele Helldiver die Frage: Wie komme ich überhaupt an ein breiteres Arsenal? Die Standardausrüstung ist solide, doch für speziellere Aufgaben oder Spielstile bedarf es oft anderer Werkzeuge. Neue Waffen und auch Ausrüstungsgegenstände wie Granaten sind nicht einfach im Feld zu finden, sondern müssen gezielt freigeschaltet werden.
Der Weg zu neuen Schießeisen führt über das Beschaffungszentrum (Acquisitions Centre) auf eurem Raumschiff. Hier navigiert ihr zu den sogenannten Kriegsanleihen (Warbonds) – das Äquivalent zu Battle Passes in anderen Spielen. Je nach erworbener Spielversion (Standard oder "Steeled Veterans"-Edition) habt ihr Zugriff auf unterschiedliche Kriegsanleihen, wie beispielsweise "Helldivers Mobilize" oder eben "Steeled Veterans".
Jede dieser Kriegsanleihen bietet eine eigene Auswahl an freischaltbaren Gegenständen, darunter Pistolen, Sturmgewehre, Präzisionsgewehre, Maschinenpistolen und mehr. Die Freischaltung erfolgt dabei nicht mit der Ingame-Währung "Anforderungsscheine", sondern mit Medaillen.
Diese Medaillen verdient ihr euch durch den erfolgreichen Abschluss von Missionen; die genaue Anzahl der zu erwartenden Medaillen wird euch jeweils vor Missionsbeginn angezeigt. Die Kosten für neue Waffen in den Kriegsanleihen variieren dabei und können zwischen fünf und bis zu 80 Medaillen pro Waffe oder Ausrüstungsstück betragen. Es lohnt sich also, Missionen fleißig abzuschließen, um das eigene Arsenal stetig zu erweitern.
Eure Waffe, eure Regeln: So funktioniert die Anpassung
Der Weg zur perfektionierten Primärwaffe in Helldivers 2 ist ein klar strukturierter Prozess, der euren Fortschritt im Spiel belohnt. Wollt ihr eine Waffe tunen, geht ihr wie folgt vor:
- Rüstet die gewünschte Primärwaffe in eurem Loadout für die nächste Mission aus.
- Durch eure Teilnahme an Missionen sammelt die ausgerüstete Waffe automatisch Erfahrungspunkte.
- Zurück auf eurem Schiff wählt ihr im Arsenal die entsprechende Waffe aus und öffnet mit L3 (Controller) bzw. dem Klick auf den linken Analog-Stick das Anpassungsmenü.
- Hier seht ihr, welche Aufsätze für das aktuelle Waffenlevel verfügbar sind und könnt diese mit Anforderungsscheinen erwerben und montieren.
- Jeder Aufsatz kann das Handling und die Effektivität eurer Waffe teils drastisch verändern.
Aktuell gilt: Nicht jede Primärwaffe lässt sich im gleichen Umfang modifizieren. Während viele Standardmodelle eine breite Palette an Optionen bieten, gibt es Ausnahmen. Die "Constitution" etwa erlaubt derzeit nur optische Anpassungen via Farbmuster, und auch die Präzisionsgewehre der "Diligence"-Reihe bieten zwar viele Modifikationen für Lauf und Visier, aber keine für das Magazin.
Es empfiehlt sich, freigeschaltete Aufsätze direkt zu kaufen, da die Kosten – zumindest auf den ersten Waffenstufen – oft schon durch die nächste erfolgreiche Mission wieder reinkommen. Spätere Upgrades können jedoch spürbar teurer werden.
Die Möglichkeit, mehrere Loadouts pro Waffe zu speichern, ist ein cleverer Schachzug. So könnt ihr für unterschiedliche Gegnertypen oder Missionsziele blitzschnell das passende Setup parat haben.
Mehr als nur Zahlen: Die Waffen-Stats im Detail
Die Modifikationen wirken sich direkt auf die Waffenstatistiken aus. Wer das System meistern will, sollte verstehen, was hinter den Werten steckt, denn oft machen schon kleine Anpassungen einen großen Unterschied im Spielgefühl:
- Horizontaler/Vertikaler Rückstoß: Wie stark die Waffe seitlich bzw. nach oben/unten beim Feuern verzieht.
- Schwanken (Sway): Die natürliche Bewegung der Waffe beim Zielen.
- Ergonomie: Beeinflusst, wie schnell ihr ins Visier (ADS) wechseln könnt.
- Magazine: Die Anzahl der Reservemagazine, die ihr mitführen könnt.
- Nachladezeit: Wie lange ein Magazinwechsel dauert.
- Schaden: Der Basisschaden pro Projektil.
- Feuerkapazität/Magazingröße: Wie viele Schuss ein Magazin fasst.
- Feuerrate: Schuss pro Sekunde.
Eine wichtige visuelle Hilfe ist die Rückstoß-Simulation (Recoil Sim) im Anpassungsmenü. Sie zeigt grafisch das ungefähre Streuverhalten eurer Waffe – je enger die Punkte beieinander liegen, desto präziser ist sie tendenziell. Besonders Unterlauf-Anbauten können hier Wunder wirken.
Aufmunitioniert: Die Crux mit den Magazin-Mods
Ein besonders wichtiges Thema sind die Magazin-Modifikationen, denn die Munitionsverwaltung pro Magazin ist in Helldivers 2 oft ein Balanceakt.
- Das Kurze Magazin ist ein gutes Beispiel für einen Trade-off: Es reduziert zwar die Schusszahl pro Magazin (bei manchen Sturmgewehren auf nur 15 Schuss), spendiert euch aber mehr Reservemagazine und eine deutlich schnellere Nachladezeit. In Kombination mit Ergonomie-steigernden Aufsätzen entstehen so extrem flinke Waffen für schnelle Feuerstöße.
- Das Trommelmagazin geht den entgegengesetzten Weg: Es erhöht die Kapazität pro Magazin teils drastisch (z.B. um 15 Schuss bei der Liberator), dafür tragt ihr weniger Reservemagazine. Die Gesamtmenge an Kugeln bleibt oft gleich, aber die Fähigkeit, länger im Feuerkampf zu bleiben, bevor nachgeladen werden muss, ist für viele Spieler Gold wert.
Allerdings sind diese Optionen nicht universell verfügbar. Während die Standard-Liberator von Trommelmagazinen profitieren kann und die "AR-23P Liberator Penetrator" sowie die explosive "R-36 Eruptor" durch andere Aufsätze zu Höchstleistungen getrimmt werden können, schauen die panzerbrechende "JAR-5 Tenderizer" oder die DMR-artige "AR-61 Adjudicator" bei Magazin-Upgrades aktuell in die Röhre – was die taktischen Optionen für diese Waffen einschränkt.
Waffenleveln leicht gemacht: So sammelt ihr XP
Um die begehrten Aufsätze freizuschalten, muss eure Waffe im Level steigen. Das geschieht, indem ihr sie als Primärwaffe ausgerüstet in Missionen mitnehmt. Das System dahinter ist spielerfreundlich gestaltet:
Die Waffen-XP ist direkt an die allgemeine Missions-XP gekoppelt. Die gutgeschriebene Waffen-XP liegt oft nur knapp unter der regulären Missions-XP (beispielsweise 2050 Waffen-XP bei einer Mission, die 2100 XP abwirft), ist aber nicht immer identisch. Das bedeutet für eure Taktik:
- Kills mit Stratagems oder Sekundärwaffen schmälern eure Waffen-XP nicht.
- Ihr müsst eure Primärwaffe nicht exzessiv nutzen, um sie effektiv zu leveln.
- Der Schwierigkeitsgrad der Mission, das Erledigen von Sekundärzielen und vor allem die erfolgreiche Extraktion des Squads sind die entscheidenden Faktoren für schnellen Fortschritt.
Diese Designentscheidung fördert das teamorientierte Gameplay und das Erfüllen der Missionsziele, anstatt Spieler zu stumpfem Waffengrinding zu zwingen. Obwohl bereits Ansätze für besonders schnelles Waffenleveln existieren, ist die Hauptsache, das Spiel im eigenen Tempo zu erleben.
Praxistipps: Starke Waffen und Aufsatz-Kombos
Die "perfekten" Aufsätze sind natürlich Geschmackssache, doch einige Kombinationen und Waffen erweisen sich als besonders effektiv:
- Laserpräzision durch Rückstoßkontrolle: Viele Sturmgewehre, darunter auch Varianten der Liberator, lassen sich durch die geschickte Kombination von vertikalen Vordergriffen (z.B. -4 Vertikaler Rückstoß) und hochwertigen Kompensatoren (die den Rückstoß teils um weitere 20% reduzieren) signifikant stabilisieren. Das Ergebnis sind Waffen, die sich auch bei Dauerfeuer kaum von der Stelle bewegen – ein Segen, gerade wenn Arrowhead wie in der Vergangenheit auch den Bloom-Effekt mancher Waffen anpasst. Auch die "AR-61 Adjudicator" wird mit den richtigen Mündungsaufsätzen auf höheren Stufen zu einem Präzisionsinstrument.
- SG-225 Breaker mit Trommelmagazin-Power: Die altbewährte Breaker-Schrotflinte wird mit dem Trommelmagazin (freischaltbar auf Level 24) zu einer wahren Vernichtungsmaschine. Die erhöhte Magazinkapazität (z.B. von 16 auf 26 Schuss) in Verbindung mit dem hohen Grundschaden von 330 pro Schuss macht sie ideal zur Kontrolle großer Gegnergruppen und stellt andere Schrotflinten mit Trommelmagazin, aber geringerem Schaden, oft in den Schatten.
- Scythe und das Hitzemanagement: Für die Energiewaffe Scythe sind die neuen Kühlkörper-Optionen ("Hochleistungs-Kühlkörper" für mehr Hitzekapazität oder "Hoch-Dissipations-Kühlkörper" für schnellere Abkühlung) essenziell. Sie erlauben es, das Dauerfeuerpotenzial der Waffe deutlich besser auszuschöpfen.
Eine grundlegende Empfehlung lautet daher: Wenn eine Waffe die Option auf erhöhte Munitionskapazität pro Magazin bietet, ist dies meist eine der ersten und besten Investitionen. Ist dieser Punkt abgedeckt, rückt die Optimierung von Rückstoß und Präzision in den Fokus.
Zu guter Letzt gibt es natürlich auch rein kosmetische Anpassungen in Form von diversen Mustern und Lackierungen. Diese bieten zwar keine spielerischen Vorteile, aber sie geben euch die Möglichkeit, eurer Ausrüstung einen individuellen Anstrich zu verpassen – ein nettes Detail für Sammler und Modebewusste an der Front.
Mehr Tiefe für Taktiker
Das neue Waffenanpassungssystem ist eine willkommene und sinnvolle Erweiterung für Helldivers 2. Es verleiht dem Spiel mehr taktische Tiefe und bietet Langzeitmotivation für alle, die gerne an ihrer Ausrüstung feilen. Die Art und Weise, wie Waffen-XP an die allgemeine Missionsleistung gekoppelt ist, unterstreicht einmal mehr den kooperativen Geist des Shooters. Es ist davon auszugehen, dass Arrowhead das System zukünftig noch erweitern wird. Bis dahin dürfen wir gespannt sein, welche kreativen und schlagkräftigen Waffen-Builds die Spielerschaft entwickeln wird, um die Bedrohungen der Über-Erde noch effektiver zu bekämpfen.